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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht getroffen hatte.
    Zufrieden mit ihrer Analyse, setzte sie die Brille auf und ging an die Arbeit.

Hewlett-Packard
    2. KAPITEL
    A ls Cal aufwachte, hatte der Regen nachgelassen, und aus dem lauten Prasseln gegen die Fensterscheiben war ein leises Rauschen geworden. Das Geräusch klang so beruhigend wie ein Schlaftonband. Cal lag eine Weile still, machte sich klar, wo er war, und versuchte sich daran zu erinnern, warum er sich an diesem Ort befand.
    Er hatte geträumt, irgendetwas von flackernden Lämpchen und einer ungeheuren schwarzen Leere. Die Träume hatten ihm den kalten Schweiß ausbrechen lassen und den Pulsschlag beschleunigt. Jetzt bemühte er sich ganz bewusst, diese Reaktionen wieder abzustellen.
    Piloten mussten sowohl ihren Körper als auch ihre Emotionen ständig unter strikter Kontrolle haben. Entscheidungen mussten oft in Sekundenschnelle, manchmal sogar reflexartig getroffen werden, und die Belastungen des Flugs verlangten einen disziplinierten, gesunden Körper.
    Ich bin Pilot. Cal schloss die Augen und konzentrierte sich auf diesen Gedanken. Ich habe immer fliegen wollen. Ich wurde ausgebildet ... Sein Mund wurde trocken, als er um sein Erinnerungsvermögen rang. Er wollte sich erinnern, egal an was, und wenn es die winzigste Kleinigkeit wäre.
    Die ISF. Er ballte die Fäuste, bis sich sein Puls wieder normalisiert hatte. Ja, er war bei der ISF gewesen und besaß das Kapitänspatent. Captain Hornblower. Ja, das war richtig. Captain Caleb Hornblower. Cal. Außer seiner Mutter nannte ihn alle Welt Cal. Seine Mutter ... eine große, schöne Frau mit hitzigem Temperament und fröhlichem Lachen.
    Eine Welle von Emotionen überschwemmte ihn. Er konnte seine Mutter vor sich sehen. Irgendwie gab ihm das die Gewissheit, eine Identität zu besitzen. Er hatte eine Familie - keine Gefährtin, da war er sicher -, aber Eltern und einen Bruder. Sein Vater war ein ruhiger Mann, ausgeglichen und zuverlässig. Sein Bruder ... das Bild und der Name formten sich in Cals Kopf: Jacob. Jacob war brillant, impulsiv und eigensinnig.
    Die heftigen Kopfschmerzen setzten wieder ein, und desh alb gab Cal es vorerst auf. Es reichte fürs Erste.
    Langsam öffnete er die Augen und dachte an Libby. Wer war sie? Nicht nur irgendeine schöne Frau mit dunkelbraunem Haar und Katzenaugen. Schön zu sein war schließlich einfach, wenn nicht die Regel. Libby erschien ihm aber ungewöhnlich.
    Vielleicht lag das an diesem Haus hier. Cal betrachtete die Holzwände und die gläsernen Fensterscheiben. Alles hier war ungewöhnlich. Ihm war noch nie eine Frau begegnet, die hier hätte leben wollen - und das auch noch allein.
    War sie tatsächlich in dem Bett zur Welt gekommen, in dem er jetzt lag, oder hatte sie nur gescherzt? Überhaupt verhielt sie sich recht merkwürdig. Vielleicht war das Ganze wirklich nur ein Witz, und er hatte einfach die Pointe nicht mitbekommen.
    Eine Anthropologin, dachte er. Vielleicht erklärt das ja alles. Es war möglich, dass er in einem Feldexperiment gelandet war, in einer Simulation. Aus irgendwelchen Gründen lebte Liberty Stone so, wie die Menschen der Gegend gelebt hatten, die sie studierte. Das war natürlich merkwürdig, aber alle Wissenschaftler, die er bisher kennen gelernt hatte, waren ein bisschen merkwürdig.
    Cal selbst sah durchaus einen Sinn darin, in Richtung Zukunft zu schauen, weshalb aber jemand in der Vergangenheit graben wollte, war ihm unerfindlich. Die Vergangenheit war vorbei und konnte nicht mehr geändert werden. Also wozu sollte man sie noch studieren? Nun, das war Libbys Angelegenheit und nicht seine.
    Er schuldete ihr etwas. Soweit er es sich zusammenreimen konnte, hätte er jetzt tot sein können, wenn sie ihm nicht zur Hilfe gekommen wäre. Das musste er wieder gutmachen, sobald alle seine Aggregate voll funktionstüchtig waren. Er war schließlich ein Mensch, der seine Schulden stets gewissenhaft bezahlte.
    Liberty Stone. Libby. Er wendete diesen Namen in seinem Kopf hin und her und lächelte. Libby, das hörte sich nett an, nett und sanft. Ihre Augen waren auch sanft. Schön sein konnte jeder, aber so wunderbare sanfte Augen zu haben, das war etwas ganz anderes. Farbe und Form der Augen ließen sich verändern, aber nicht ihr Ausdruck. Vielleicht war diese Frau deshalb so anziehend. Alles, was sie empfand, schien sich direkt in ihren Augen zu spiegeln.
    Er dachte daran, dass es ihm gelungen war, eine ganze Reihe von Gefühlen in Libby zu erregen: Sorge, Furcht, Erheiterung

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