Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe
sich um, als merke sie erst jetzt, wie dunkel es schon war. „Mir ist überhaupt nicht aufgefallen, wie spät es schon ist. Ich werde jetzt gleich hinuntergehen und dir etwas zu essen zubereiten."
„Das hat Zeit." Er fasste sie bei der Hand und zog sie vom Stuhl hoch. „Wir können nachher zusammen hinuntergehen und etwas zu essen zubereiten. Ich mag es, wie du mit deiner Brille aussiehst."
Sie lachte leise und wollte nach der Brille greifen, aber Cal fing die Hand ein und hielt sie zusammen mit der anderen fest. „Nimm sie nicht ab." Er neigte den Kopf und küsste Libby auf den Mund. Ihr Geschmack hatte sich nicht verändert. Wie schön. Cals Anspannung löste sich ein wenig. „Mit Gläsern siehst du so klug und ernsthaft aus."
Zwar hämmerte ihr Herz jetzt schon, aber sie lächelte scheinbar gelassen. „Ich bin klug und ernsthaft."
„Zweifellos." Mit dem Daumen strich er über die
Innenseiten ihrer Handgelenke und fühlte ihren Puls schlagen. „Wie du jetzt aussiehst, weckst du in mir den Wunsch, einmal auszuprobieren, wie unklug ich dich machen kann." Ohne ihre Hände loszulassen, neigte er sich wieder zu ihr hinab. Er küsste sie nicht, sondern biss zärtlich in ihre Unterlippe und strich dann mit der Zunge sanft darüber hinweg, bis sie vor Erregung kaum noch richtig atmen konnte.
„Libby?" „ Ja?"
„Was kannst du mir über die Ureinwohner von Neu- Guinea sagen?"
„Nichts." Sie schmiegte sich an ihn und stöhnte leise, als seine Lippen federleicht über ihre strichen. „Gar nichts. Küss mich, Caleb."
„Das tue ich doch." Mit den Lippen liebkoste er ihr ganzes Gesicht. Sie ist ein Vulkan, dachte er, ein Vulkan, der nach jahrhundertelangem Schlaf erwacht ist und jetzt ausbrechen will, heiß und feurig.
Es ist jedes Mal anders, dachte sie benommen. „Berühre mich, Caleb."
„ Ja."
Mit einem Streicheln, einer einzigen Liebkosung brachte er sie an den Rand des Rauschs, und als sie langsam wieder zu sich kam, entkleidete er sie. Er zog ihr die Flanellbluse aus und streifte ihr die Jeans herunter. Libby trug ein schlichtes Trägerhemd aus weißer Baumwolle, das Cal irgendwie faszinierte. Er spielte an den Trägern und tastete über den Rückenausschnitt, ehe er es ihr schließlich ebenfalls auszog. Er hörte nicht auf, sie mit Lippen und Händen zu erregen.
Ungeduldig zog sie ihm den Pullover über den Kopf. Nie hätte sie gedacht, dass ihr Verlangen so stark, weit stärker noch als beim ersten Mal sein könnte, aber jetzt wusste sie ja auch, auf welchen Weg er sie mit dem Geschick eines guten Navigators führen würde.
Seine Haut war weich und glatt. Es bereitete Libby Freude, mit den Händen über seinen Rücken zu streichen und die harten Muskeln zu fühlen. Dieser seltsam männliche Kontrast machte sie ganz schwach. Sie hörte, dass Cal schneller atmete, als sie ihre Hände von seinen Schultern zu seiner Taille hinuntergleiten ließ.
So sehr begehrt zu werden ... Sie spürte es an der Art, wie er sie berührte, an der Art, wie er sie immer tiefer, immer heißer küsste. Seine Zunge berührte ihre, tastete, kostete. Libby merkte, wie er den Atem anhielt, als sie mit den Fingerknöcheln über seinen Bauch strich.
Sie hat gelernt, dachte Cal trunken. Sie hat schnell gelernt. Wie sie ihre Hände bewegte, wie sie sich an ihn presste, das raubte ihm fast den Verstand. Er wollte sie bitten, ihm einen Moment Zeit zu lassen, damit er seine Selbstbeherrschung zurückgewann, doch dazu war es bereits zu spät, viel zu spät.
Er trug sie zum Bett. Sie wollte ihn umarmen, aber dazu kam sie nicht mehr, denn er trieb sie schon der Ekstase entgegen. Sie hätte gedacht, sie wüsste nun, was ein Liebesspiel war, doch die erste Nacht hatte sie nicht auf das vorbereitet, was sie jetzt erlebte. Es war, als befände sich Cal in einem wilden, wahnsinnigen Rausch, und es dauerte nicht lange, bis sie ebenso berauscht war wie er.
Keine sanften Berührungen diesmal, keine zärtliche Verführung, nur brennende Begierde und das unbezähmbare Verlangen nach Befriedigung. Keine geflüsterten Liebesworte, sondern nur lustvolles Stöhnen. Heiß und feucht glitt Haut über Haut. Bei jedem Kuss konnte Libby den Geschmack des Begehrens kosten.
Diesmal schwebte sie nicht auf samtweichen Wolken. Diesmal brach ein Sturm los, ein elektrisch geladener Gewittersturm. Blitze durchzuckten sie, und ihr Herz schlug einen immer hektischer werdenden Trommelwirbel. Keuchend rollte sie sich auf Cal, presste ihren geöffneten Mund
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