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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ergebnis seiner Inspektion äußerte sich William allerdings nicht.
    „Ich wollte gerade den Lunch zubereiten." Libby fand, sie müsse irgendetwas tun, um alle zu beschäftigen, bis sie eine Lösung gefunden hatte.
    „Gute Idee." Caroline holte einen Blumenkohl aus einer der Einkaufstüten. Die Kartoffelchips und ein Glas in scharfer Sauce eingelegte Würstchen, das William ebenfalls eingeschmuggelt hatte, waren ihr natürlich nicht entgangen. „Aber den Lunch werde ich machen. Willst du mir dabei nicht ein bisschen helfen, William?"
    „Ich..."
    „Du kannst den Tee aufgießen", schlug sie vor.
    „Ja, ich würde gern Tee trinken", sagte Libby, die wusste, dass das der richtige Weg zum Herzen ihres Vaters war. Sie nahm Cal bei der Hand. „Wir sind gleich wieder da."
    Sobald sie im Wohnzimmer waren, drehte sich Libby zu Cal um. „Und was machen wir jetzt?"
    „Wieso?"
    Ungehalten schüttelte sie den Kopf. „Ich muss ihnen doch irgendetwas erzählen. Ich kann ihnen ja wohl kaum sagen, dass du soeben aus dem dreiundzwanzigsten Jahrhundert auf die Erde gefallen bist."
    „Nein, das wäre wohl nicht empfehlenswert."
    „Aber ich habe meine Eltern noch nie belogen." Libby trat vor den Kamin und stieß mit der Fußspitze gegen ein verkohltes Holzscheit. „Das kann ich auch nicht."
    Cal ging zu ihr und legte seine Hand an ihr Kinn. „Ein paar kleine Einzelheiten wegzulassen heißt noch nicht lügen."
    „Kleine Einzelheiten? Zum Beispiel die Tatsache, dass du mit einem Raumschiff zu Besuch gekommen bist?"
    „Zum Beispiel, ja."
    Sie schloss die Augen. Es hätte direkt komisch sein können. Möglicherweise war es in fünf oder zehn Jahren auch komisch. „Hornblower, die Situation ist heikel genug - auch ohne die Zugabe, dass du aus einer anderen Welt, nein, aus einer anderen Zeit gekommen bist."
    „Welche Situation?"
    Libby hätte beinahe mit den Zähnen geknirscht. „Die Herrschaften da drüben sind meine Eltern, das hier ist ihr Haus, und du und ich sind ..."
    „Ein Liebespaar", beendete Cal ihren Satz.
    „Würdest du bitte etwas leiser sprechen?"
    Nachsichtig legte er seine Hände auf Libbys Schultern.
    „Libby, das haben sich die beiden wahrscheinlich längst gedacht, nachdem ich deine Mutter beinahe im Kühlschrank geküsst hätte."
    „Was das angeht..."
    „Ich dachte doch, sie wäre du."
    „Weiß ich. Trotzdem ..."
    „Libby, mir ist klar, dass das nicht eben die traditionellste Art und Weise war, deine Eltern kennen zu lernen, aber ich glaube, von uns vieren war ich der Überraschteste."
    Libby konnte das Kichern nicht recht unterdrücken. „Vielleicht."
    „Nein, ganz bestimmt. Und ich glaube, wir gehen jetzt zum Nächstliegenden über."
    „Und das wäre?"
    „Lunch."
    „Ach, Hornblower." Seufzend ließ sie die Stirn gegen seine Brust sinken. Dummerweise gehörte seine Fähigkeit, die einfachen Dinge zu schätzen, zu den Eigenheiten, die sie an ihm so liebte. „Ich wünschte, du würdest begreifen, dass dies hier eine heikle Situation ist. Was sollen wir denn nun daran tun?" Sie machte eine kleine Pause. „Und wenn du mich jetzt fragst, woran, dann haue ich dir eine runter", fügte sie hinzu.
    „Eine starke Rede." Er hob Libbys Gesicht mit beiden Händen an. „Nun lasst uns Taten sehen."
    Libby protestierte nicht einmal andeutungsweise, als er sie küsste. Es ist ja ohnehin alles nur eine Art Traum, sagte sie sich. Und es müsste ihr doch möglich sein, ihren eigenen Traum einigermaßen in den Griff zu bekommen.
    Hinter ihnen wurde laut und ärgerlich gehustet. Libby riss sich von Cal los und blickte ihren Vater an. „Äh..."
    „Deine Mutter lässt dir sagen, der Lunch sei fertig." Mit einem letzten abschätzenden Blick auf Cal kehrte William wieder in die Küche zurück.
    „Ich glaube, er schießt sich langsam auf mich ein", meinte Cal.
    „Dieser Mensch hat seine Hände ständig an einer meiner Frauen." In der Küche blickte William Stone seine Gattin finster an.
    „An einer deiner Frauen?" Caroline lachte lange und laut. „Also wirklich, William." Sie schüttelte den Kopf so heftig, dass die beiden Ohrringe an dem einen Ohr tanzten. „Übrigens hat er sehr nette Hände."
    „Sag mal, suchst du Ärger?" Er hob sie mit einem Arm gegen seinen Körper.
    „Aber immer!" Sie gab ihm noch rasch einen lieben und ziemlich aufreizenden Kuss und schaute dann zur Tür. „Kommt, setzt euch", sagte sie und bedachte Cal mit einem strahlenden Extra-Lächeln. „Ich habe nur ein bisschen Salat

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