Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
du zufällig ein Bewerbungsformular zur Hand hast, wird Cal sicherlich gern bereit sein, es gewissenhaft auszufüllen, samt Geburtsdatum und Sozialversicherungsnummer."
    „Du bist ein bisschen vorlaut, nicht wahr?" lautete Williams Kommentar.
    „Wer? Ich? Vorlaut?"
    „Entschuldige dich nur nicht." William tätschelte ihre Hand. „Wir sind alle so, wie wir sind. Was haben Sie für ein Parteibuch, Cal?"
    „Dad!"
    „Das war doch nur ein Scherz." William grinste schief und zog sich seine Tochter auf den Schoß. „Wissen Sie, sie ist hier geboren."
    „Ja, das hat sie mir erzählt." Cal sah zu, wie Libby ihrem Vater einen Arm um den Hals legte.
    „Während ich gärtnerte, hat sie immer nackt vor dieser Tür da herumgetollt."
    Lachend drückte Libby ihrem Vater die Kehle zu. „Du bist einfach unmöglich!"
    „Darf ich wenigstens fragen, was er von Dylan hält?" „Nein!"
    „Bob Dylan oder Dylan Thomas?" fragte Cal und verdiente sich damit einen skeptischen Blick von William und einen überraschten von dessen Tochter. „Sowohl als auch", antwortete William. „Dylan Thomas war ein brillanter, aber deprimierender Dichter. Bob Dylan lese ich lieber." „Lesen?"
    „Seine Texte, Dad. So, nachdem das nun abgehakt ist, könntest du mir doch mal erzählen, was du hier machst, statt deine Herren Direktoren zur Verzweiflung zu treiben."
    „Ich wollte mein kleines Mädchen endlich einmal wieder sehen."
    Dafür bekam er einen Kuss von Libby, denn sie wusste, dass er zumindest teilweise die Wahrheit gesagt hatte. „Wir haben uns gesehen, als ich vom Südpazifik zurückkam. Denke dir gefälligst eine bessere Erklärung aus.
    „Und ich wollte, dass Caro an die frische Luft kommt." Er warf seiner Frau einen verschwörerischen Blick zu. „Wir waren der Meinung, dass die Luft hier bei den ersten Malen gut war, und dass wir es deswegen ein drittes Mal versuchen sollten."
    „Wovon redest du eigentlich?"
    „Davon, dass die Gegend hier gut für den Zustand deiner Mutter ist."
    „Zustand? Bist du krank?" Libby sprang auf und fasste die Hände ihrer Mutter. „Was hast du denn?"
    „William, du konntest schon immer nicht zur Sache kommen. Was er dir sagen will, ist, dass ich schwanger bin."
    „Schwanger?" Libby bekam weiche Knie. „Wie das denn?"
    „Und du nennst dich eine Wissenschaftlerin", bemerkte Cal leise und wurde dafür mit Williams Lachen belohnt.
    „Aber ..." Libby war viel zu geschockt, um Cals Kommentar zur Kenntnis zu nehmen. Sie blickte nur immer zwischen ihren Eltern hin und her. Die beiden waren erst Mitte Vierzig und sehr vital, und heutzutage stellte das Kinderkriegen in diesem Alter kein Risiko mehr dar. Aber trotzdem ... „Ich weiß nicht, was ich sagen soll."
    „Versuchs doch einmal mit einer Gratulation", schlug William vor.
    „Nein. Das heißt, ja. Also, ich muss mich erst einmal setzen." Sie setzte sich zwischen ihren Eltern auf den Boden. Außerdem atmete sie dreimal tief durch.
    „Wie geht's dir jetzt?" erkundigte sich Caroline.
    „Keine Ahnung." Libby blickte zu ihrer Mutter hoch. „Wie geht's dir denn?"
    „Ich komme mir vor wie eine Achtzehnjährige. Aber ich habe es William ausgeredet, auch dieses Kind wieder selbst hier in dieser Hütte auf die Welt zu bringen."
    „Die Frau hat eben ihre Ideale der Sechzigerjahre verloren", murrte William, obwohl es ihn ungeheuer erleichtert hatte, dass Caroline diesmal auf einer Hebamme und einem Krankenhaus bestanden hatte. „Na, und wie findest du das nun, Libby?"
    „Ich finde, das muss gefeiert werden." Sie richtete sich auf den Knien auf, so dass sie die beiden umarmen konnte.
    „Das habe ich vorausgesehen." William stand auf, ging an den Kühlschrank und hielt dann eine Flasche hoch. „Apfelsekt!"
    Der Korken knallte genauso festlich wie bei einer Champagnerflasche. Libby und ihre Eltern stießen auf sich selbst, auf das Baby, auf die abwesende Sunny und auf Vergangenheit und Zukunft an.
    Cal ließ sich von ihrer Freude anstecken. Hier ist wieder etwas, das sich nicht geändert hat, dachte er: Die übermütige Freude, die ein noch ungeborenes Baby denen brachte, die es sich wirklich wünschten. Er ertappte sich dabei, dass er sich vorstellte, wie es wäre, wenn Libby und er auf ihr erwartetes Kind anstießen.
    Ein gefährlicher Gedanke. Ein unmöglicher Gedanke. Ihnen blieben nur noch Tage, nein Stunden, aber Familien verlangten ein ganzes Leben. Seine eigenen Eltern fielen ihm ein. Sorgten sie sich um ihn? Wenn er ihnen nur eine Nachricht

Weitere Kostenlose Bücher