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Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe

Titel: Hornblower Odyssee 01 - Diesseits Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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gemacht."
    Vier Schalen standen auf handgewebten Platzmatten, und in der Mitte des Tischs befand sich eine große Schüssel mit einer Komposition aus verschiedenen Gemüsen und Kräutern, überraschenderweise ergänzt durch grüne Bananen und bestreut mit Vollkorn-Croutons. Nur noch das Jogurt-Dressing musste hinzugefügt werden.
    Sehnsüchtig dachte Libby an den gebackenen Schinken, den sie hatte zubereiten wollen.
    „Ja, also Cal..." Caroline reichte ihm die große Salatschüssel. „Sind Sie ein Anthropologe?"
    „Nein, ich bin Pilot", antwortete er in demselben Moment, als Libby sagte: „Cal ist Spediteur."
    Ruhig tat er sich etwas von dem Salat auf. „Ich befasse mich hauptsächlich mit dem Gütertransport." Er freute sich, dass er Libbys Wunsch entsprechend so dicht an der Wahrheit bleiben konnte. „Und deshalb bin ich für Libby so eine Art fliegender Spediteur."
    „Sie fliegen?" William trommelte mit den Fingern auf den Tisch.
    „Ja. Etwas anderes habe ich nie tun wollen."
    „Das muss ja aufregend sein." Caroline, die sich stets gern für etwas begeistern ließ, beugte sich interessiert vor. „Sunbeam, unsere andere Tochter, nimmt Flugunterricht. Vielleicht können Sie ihr ein paar Tipps geben."
    „Sunny nimmt immer irgendwelchen Unterricht", erklärte Libby erheitert, aber sehr liebevoll. „Sie kann einfach alles. Nachdem sie zuerst Fallschirmspringen gelernt hatte, war es ihr nächster Schritt, nun auch selbst ein Flugzeug fliegen zu können."
    „Das ist doch durchaus folgerichtig." Cal sah Caroline an. Caroline Stone, die geniale Künstlerin aus dem zwanzigsten Jahrhundert! Er würde es auch nicht unglaublicher gefunden haben, hätte er jetzt mit Vincent van Gogh oder Voltaire an einem Tisch gesessen. „Das ist ein großartiger Salat, Mrs. Stone. Die grünen Bananen schmecken wunderbar."
    „Caroline", berichtigte sie. „Vielen Dank." Sie warf einen Blick zu ihrem Ehemann hinüber, der, wie sie wusste, seine Würstchen, die Kartoffelchips und ein kaltes Bier bevorzugt hätte. Nach mehr als zwanzig Jahren hatte sie ihn immer noch nicht bekehrt. Das hielt sie jedoch keineswegs davon ab, es weiterhin zu versuchen.
    „Ich bin der festen Überzeugung , dass eine vernünftige Diät den Geist klar und aufnahmefähig erhält", erklärte sie. „Kürzlich habe ich einen Bericht gelesen, der vernünftige Ernährung und körperliche Betätigung in einen direkten Zusammenhang mit einer langen Lebenserwartung stellte. Wenn wir für uns selbst besser sorgen würden, könnten wir ein Lebensalter erreichen, das weit über hundert Jahren liegt."
    Libby bemerkte Cals Miene und stieß ihm unter dem Tisch rasch ans Bein. Sie hatte das dumme Gefühl, als wollte er ihrer Mutter gleich mitteilen, dass die Mens c hen ohnehin länger als hundert Jahre lebten, und das nicht nur in Ausnahmefällen.
    „Wo liegt denn der Nutzen des langen Lebens, wenn man nur Blätter und Stängel essen darf?" murrte William, aber dann sah er Carolines finsteren Blick. „Nicht, dass dies hier keine großartigen Blätter und Stängel wären."
    „Du bekommst auch etwas Süßes zum Nachtisch." Sie beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sechs Ringe glitzerten an ihren Händen, als sie Cal wieder die Salatschüssel reichte. „Noch einen Nachschlag?"
    „Ja, danke." Er tat sich zum zweiten Mal eine Portion auf. Sein Appetit erstaunte Libby immer wieder. „Ich bewundere Ihre Arbeiten, Mrs. Stone."
    „Tatsächlich?" Caroline freute sich immer wieder darüber, wenn jemand ihre Webereien als „Arbeiten" bezeichnete. „Besitzen Sie eines meiner Stücke?"
    „Nein, das kann ich mir ... das liegt außerhalb meiner Reichweite." Er erinnerte sich an ein Ausstellungsstück, das er hinter Glas im Smithsonian-Museum gesehen hatte.
    „Woher stammen Sie, Hornblower?"
    Cal wandte seine Aufmerksamkeit nun Libbys Vater zu. „Aus Philadelphia."
    „Ihr Beruf als Herr der Lüfte muss eine rege Reisetätigkeit mit sich bringen."
    Cal grinste reichlich unbekümmert. „Mehr, als Sie sich vorstellen können."
    „Haben Sie Familie?"
    „Ja, meine Eltern und mein jüngerer Bruder sind noch ... in Pennsylvania."
    Wider Willen taute William ein wenig auf. Als Cal von seiner Familie gesprochen hatte, war so etwas ... nun, so etwas Liebevolles in seinen Blick und seine Stimme getreten.
    Nun reicht's, fand Libby. Sie schob ihre Salatschale fort, nahm ihre Teetasse mit beiden Händen auf, lehnte sich zurück und blickte ihren Vater an. „Falls

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