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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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musste sich beeilen! Die Königin, wollte bestimmt bald angekleidet werden und eine neue Frisur musste sie sich auch noch überlegen. Wenn sie doch nur schon gewusst hätte, welche der Gardeoffiziere zum Bankett erscheinen würden! Sie zuckte die Achseln und hob den Marienkäfer auf den Finger. Ein wenig Spannung konnte ihr Leben durchaus vertragen!
    »Euphena! Wacht auf!«
    Sie kicherte und strich sich eine Falte aus ihrem weichen Kleid. Warum sollte sie aufwachen? Da hatte jemand wohl zu tief in ein Bierfass geschaut! »Euphena!«
    Sie sah auf. Wer rief hier ständig nach ihr? Als sie ihn erblickte, wurde ihr alles klar! Natürlich! Wie konnte sie nur auf ihren schmucken Helwyr vergessen? Er trug seine grüne Galauniform und kam mit einem Strauß selbst gepflückter Wildblumen den Hügel herauf.
    »Euphena, verfluchte Scheiße, hört auf so blöd zu grinsen und WACHT AUF!«
    Euphena schreckte hoch. Sie war durchnässt bis auf die Knochen und lag in der Dämmerung mitten im Schlamm. Ihr tat alles weh, der Wind heulte in ihren Ohren und inzwischen war es so dunkel geworden, dass man kaum noch Freund von Feind unterscheiden konnte. Warum bei allen Göttern hörte das Gemetzel nicht auf? Das war Wahnsinn! Wenn das so weiterging, würde heute keiner mehr lebend davonkommen!
    Euphena beutelte den Kopf. Aber das schwummrige Gefühl wollte einfach nicht verschwinden. Vorsichtig rappelte sie sich hoch. Gut. Stehen schien zu funktionieren, auch wenn sie noch leicht schwankte. Jetzt musste sie Helwyr finden und mit ihm aus dieser Hölle verschwinden!
    »Helwyr?« Bei dieser verfluchten Finsternis sahen alle gleich aus!
    »Ich bin hier! Wartet ich komme zu Euch!« Er war nicht mehr weit entfernt. Nur wenige Meter trennten sie voneinander.
    Euphena wollte nicht warten. Sie hatte schon zu viel Zeit verloren! Vorsichtig machte sie einen Schritt und strauchelte. Ihre Knie waren wie Butter und sie hatte auch nichts, woran sie sich festhalten konnte. Sie musste sich nur konzentrieren! Sie heftete ihre Augen fest auf Helwyr, der sich gegen drei Bauern zugleich behaupten musste, und wankte weiter.
    Einfach nur zu Helwyr gehen! Gleich hatte sie es geschafft!
    Helwyr hatte zwei der Männer vertrieben. Der Letzte blutete aus dem rechten Arm und überlegte noch, ob es als feige galt, wenn er jetzt rennen würde. Diese Pause nutzte Helwyr und sah auf.
    Euphena freute sich über seinen Blick. Aber auf einmal lag blankes Entsetzen in seinen Augen.
    »Euphena, NEIN!« Sie hörte seine Worte nicht, aber sie sah, wie sich sein Mund bewegte. Seine Augen starrten schreckgeweitet hinter sie.
    Euphena drehte sich um.
    In diesem Moment sauste ein Breitmesser auf sie zu und fällte sie wie einen jungen Baum. Sie wurde nach hinten geschleudert. Das war es! Jetzt musste sie für ihre Taten bezahlen! Ihr Richter setzte im Laufschritt über sie hinweg.
    Euphena spürte nichts. Nicht den Fall, nicht die Schmerzen und auch Helwyr nicht, der sich über sie warf. Ihr Herz war ruhig. Sie hatte vergessen, wie man atmete.
    »Nein, nein, nein! Euphena! Tut mir das nicht an! Ich war doch fast bei Euch ich ... ich ...« Helwyr barg ihr Gesicht an seinem Hals und schluchzte. Sie fühlte einen Stich in der Brust, als sie ihn so sah. Sie wollte nicht, dass er traurig war. Sie wollte, dass er sie frech angrinste und sie Püppchen nannte!
    Behutsam strich er über ihre Wange. Ja, so konnte sie bleiben. Für immer! »Ach, Püppchen, was macht Ihr denn für Sachen ...« Seine Stimme brach.
    Euphena hatte verstanden. Eine seelenlose Kälte kroch in ihre Glieder. Euphenas Sicht trübte sich ein. Sie wollte seinen Anblick nicht verlieren! Verzweifelt suchte sie mit ihren Augen nach seinem Blick. Sie wurde schrecklich müde. Nein! Es war zu früh! Sie musste ihm noch so viel sagen! Ihr wurde plötzlich schlecht.
    »Helw ...«, mit einem lauten Würgen übergab sie sich in seinen Armen.
    Sie hustete und rang nach Luft. Sie spürte nichts mehr. Nicht den Regen und das Gemetzel, nicht das warme Klopfen seines Herzens und auch nicht seine tastenden Finger auf ihrer Haut. Nur die Kälte kroch unaufhörlich näher an ihr Herz.
    »Ich lie ...« Sie versuchte ihre Hand zu heben, um ihn ein letztes Mal zu berühren. Aber das Eis war schneller.
    Sie versank in einer tiefen Finsternis.

L ass das! Geh runter da! Du weckst den Herrn noch auf!«
    Helwyr hielt die Augen noch geschlossen. Irgendjemand hockte auf seinen Beinen und krabbelte langsam weiter hinauf. Er musste ein Husten

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