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Hornjäger (German Edition)

Hornjäger (German Edition)

Titel: Hornjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Weithofer
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seufzte. »So verliebt waren wir auch einmal, nicht wahr?«
    »Lenk jetzt nicht vom Thema ab, alter Narr!« Menyw schnappte sich seinen langen Bart und schaute ihn ernst an.
    »Ach ... wenn sie dorthingehen, geschieht ihnen doch bestimmt etwas Furchtbares. Das wollte ich vermeiden. Das ist alles!«
    »Stattdessen reiten sie jetzt zu den Menschensiedlungen.«
    »Ja, na siehst du! Das ist für die beiden doch wirklich besser!« Gwerthwyr strahlte. Er fand, er hatte richtig gehandelt.
    »Aber die Dörfer sind umkämpft! Sie reiten doch mitten in die Grenzkriege! Das ist auch kein Ort für eine junge Liebe!«
    »Aber besser, als zum vergessenen Volk zu ziehen!«
    Menyw seufzte und rieb sich über die Augen. »Ich hoffe, du hast recht. Ich hoffe sie geraten nicht zwischen die Fronten!«
    »Ach, es sind kluge junge Leute, einfache Reisende. Man wird ihnen kein Leid antun!« Gwerthwyr zog Menyw an sich. »Und jetzt kochst du mir einen schönen Eintopf, nicht wahr. Schließlich wird es dauern, bis die nächste Kundschaft vor der Tür steht.«
    Die Zwergin schnaubte, besann sich dann jedoch anders und drückte ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. »Aber nur, weil du es bist.«
    Grinsend schloss Gwerthwyr die Tür.

E uphena betrachtete den Haarkamm in ihrer Hand. Er war aus filigranem Metall, nicht breiter als ihre Finger und im geschwungenen Abschluss saßen drei fächerförmig angelegte Steine, die von Zeit zu Zeit die Farbe zu wechseln schienen. Sie hätte schwören können, dass sie vor der Behausung der Zwerge in Blau geschillert hatten. Jetzt glichen sie allerdings eher dem Blut, das Helwyrs neuen Verband bereits wieder durchtränkte. Die Wunde sah ganz und gar nicht gut aus.
    »Soll ich ihn Euch in Euren Haarknoten stecken?«
    »Oh ... ja, warum nicht. Ich kann ihn ja schließlich nicht die ganze Reise über in Händen halten.« Sie lächelte ihm zu.
    Helwyr beugte sich zu Euphena hinüber und steckte ihn ihr behutsam in die Haare.
    »Danke. Na wie sehe ich aus?« Stolz drehte sie den Kopf.
    »Ihr ... Woah!« Helwyr starrte sie plötzlich mit großen Augen an.
    »Vielen Dank, aber Ihr dürft den Mund jetzt wieder zumachen, Helwyr, sonst kommt noch ein Vögelchen auf die Idee, sein Nest darin zu bauen.« Sie lachte. »Was starrt Ihr denn immer noch so? Bin ich etwa zerzaust?«
    »Nein, es ist der Kamm! Lächelt noch einmal!«, meinte er schnell.
    Euphena lächelte verunsichert.
    »Nein, lächelt richtig! Freut euch über etwas!«
    »Wie soll ich mich über etwas freuen, wenn Ihr mich anstarrt wie eine Jahrmarktsbude und auf meinem Kopf scheinbar etwas Komisches passiert? Helwyr, sagt mir, was los ist, ich will das...«
    Er unterbrach sie. »Euphena wisst Ihr eigentlich, dass ich Euer Lächeln liebe? Ihr verzieht den Mund auf eine so entzückende Weise, dass jedweder Schmerz vergessen scheint, wenn Eure Augen auf mir ruhen!«
    Hatte er das gerade wirklich gesagt, oder träumte sie? Nein, er saß vor ihr auf seinem Pferd und hatte ihr soeben erklärt, wie wunderbar sie lächeln konnte. Euphena freute sich, es war sogar noch ein bisschen mehr. Ein warmes Gefühl flutete ihre Magengegend. Sie lächelte ihn an.
    »Ja genau! Da ist es wieder!« Helwyr deutete auf sie.
    »Was ist ...Oh!« Jetzt sah Euphena es auch. Um ihren Kopf und rund um den Steckkamm tanzten bunte Lichtlein und schienen wie ein Schwarm Tauben jedes Mal aufzusteigen, wenn sie sich besonders über etwas freute. Verblüfft versuchte sie, ein blaues Lichtlein zu fangen. Aber so schnell sie kamen, so schnell verschwanden sie auch wieder.
    Als sie zu Helwyr blickte, bemerkte sie seinen Blick. Es war nicht mehr Wohlwollen, das in seinen Augen lag. Nein, auch keine Sympathie. In Euphenas Bauch kribbelte es plötzlich. So hatte sie noch nie jemand angesehen.
    Plötzlich schossen Hunderte der bunten Lichtlein wie ein kleines Feuerwerk in die Höhe. Euphena lachte und sah den Funken nach, die schon kurz, nachdem sie den Kamm verlassen hatten, wieder verblassten.
    »Wie praktisch, jetzt habe ich ein Stimmungsbarometer, das mir Eure Laune anzeigt!« Helwyr lachte.
    Euphena zog sich den Steckkamm aus den Haaren. »Das könnte Euch so passen! Nein, mein Herr, einen Hauch von Heimlichkeit will ich mir bewahren. Das wäre ja noch schöner, wenn Ihr noch vor mir meine Launen kennt!«
    »Aber Euch kann es doch nur zugutekommen, dann kann ich mich entschuldigen, bevor Ihr noch mit mir geschimpft habt und wir ersparen uns eine Menge an Diskussionen.« Sie trieben die Pferde

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