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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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vor ihm, und sie war unglaublich groß.
    Der Baum beunruhigte ihn. Er wusste, dass die Traumwelt ihnen Warnungen schickte – den Cowboy und den Riesenschwan. Die Bilder ergaben nie einen Sinn, jedenfalls nicht bis zum letzten Augenblick, und dann war es ohnehin zu spät. War es eine Warnung, die er hier vor sich sah? Sollte ihm der Baum etwas sagen, das er wissen musste?
     
    Die Zellentür flog krachend auf.
    Zwei Wärter stürmten herein. Pedro zog instinktiv die Beine an, um sich verteidigen zu können. Aber die Männer waren nicht seinetwegen gekommen. Sie stürzten sich auf Scott und rissen ihn auf die Beine.
    Scott konnte sich nicht beherrschen. Seine Augen wurden groß und ihm brach die Stimme.
    „Nein!“, krächzte er. „Nicht mich …!“
    Die Männer lachten. Sie waren riesig, muskelbepackt und in schwarze Uniformen gekleidet. Pedro sprang auf und warf sich gegen sie, aber er hatte keine Chance. Einer von ihnen versetzte ihm einen Tritt, der ihn an die Wand fliegen ließ.
    In ein paar Sekunden war alles vorbei. Scott fühlte, wie sie seine Arme packten. Der Ärmel wurde hochgezerrt und der stechende Schmerz verriet ihm, dass sie ihm eine Nadel ins Fleisch gestochen hatten. Dann schleppten sie ihn hinaus. Die Tür schlug zu. Der Schlüssel wurde herumgedreht. Und Pedro war wieder allein.

18
     
     
    Scott versuchte nicht einmal, sich zu wehren. Die Männer hielten ihn eisern fest, und nachdem er so viele Wochen keine richtige Bewegung gehabt und kaum etwas zu essen bekommen hatte, war ihm klar, wie schwach er geworden war. Teilnahmslos fragte er sich, ob sie ihn umbringen würden. Sie brachten ihn nach oben. Erwartete ihn dort ein Hof mit einem Holzpfahl und einem Erschießungskommando wie in einem alten Film? Daran erinnerte ihn nämlich, was gerade mit ihm passierte -und ehrlich gesagt war es ihm egal. Er hatte diese ganze Sache längst satt. Sollten sie es doch einfach beenden.
    Vor einer Tür blieben sie stehen. Er hörte, wie ein Schlüssel umgedreht wurde. Und dann waren sie in einem hell erleuchteten Raum, der ihm sofort vertraut war und dessen Geruch er erkannte. Erinnerungen blitzten auf, die er unbedingt vergessen wollte.
    Die Wachen ließen ihn los.
    Scott stand nur da und schwankte auf seinen Füßen. Während er sich umsah, überfiel ihn ein solches Entsetzen, dass ihm schwindelig wurde und ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Er spürte, wie seine Knie unter ihm nachzugeben drohten und kaum noch in der Lage waren, ihn aufrecht zu halten. Er war überzeugt, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Jemand wimmerte und es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass er es selbst war.
    Es war schlimmer als eine Hinrichtung. Es war schlimmer als alles, was er sich vorgestellt hatte. Er kannte diesen Raum.
    Das Bett mit den baumelnden Riemen für seine Handgelenke, seine Fußknöchel und seine Brust. Die Plastikschläuche, die von oben herabhingen. Die weißen Metallboxen, die sorgfältig abgemessene Dosen Chemikalien in ihn pumpten. Das Zahnarztlicht. Die Elektrokabel mit den Saugnäpfen, die an jedem Teil seines Körpers befestigt werden konnten … dem Bauch, dem Hals, über dem Herzen. Sie nur zu sehen, brachte den Schmerz zurück, der bei jedem Stromstoß durch ihn gerast war und alle zusammenhängenden Gedanken aus seinem Kopf vertrieben hatte. Er war in Amerika, im Silent Creek-Gefängnis! Daran bestand kein Zweifel. Dies war der Raum, in den sie ihn gebracht hatten.
    Hier hatten sie ihn gefoltert.
    „Hallo, Scott.“
    Er kannte die Stimme und schaute panisch auf. Und da war sie und lächelte ihn an, obwohl er genau wusste, dass sie tot war. Sie war vor seinen Augen erschossen worden. Susan Mortlake. Sie war für ihn zuständig gewesen und hatte einzelne Positionen von der Liste ausgewählt, die so sorgfältig zusammengestellt worden war, um ihn zu vernichten. Sie hatte sich seine Schreie angehört, sie analysiert, als wären sie ein besonders kompliziertes klassisches Musikstück. Und dann hatte sie ihre Empfehlungen abgegeben. Ein bisschen höher, Mr Banes. Lassen Sie es uns mit dem Messer versuchen. Oder einer weiteren Injektion. Immer lächelnd, immer vernünftig. Scott hatte allmählich begriffen, dass es nichts gab, das er ihr geben konnte, um sie zufriedenzustellen. Sie tat ihm nicht weh, weil sie Informationen von ihm wollte. Was sie wollte, war er.
    Er hatte sie sterben sehen und doch war sie hier und kam auf ihn zu, in einer silbrig-grauen Jacke und einem Kleid, das zu eng saß und

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