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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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erfahren haben. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.“
    „Was ist mit Pedro?“
    „Was soll mit ihm sein?“ Der Mann schien ehrlich verwundert zu sein, dass Scott überhaupt gefragt hatte. „Soll ich ihn zu uns einladen?“, fragte er.
    Natürlich wollte Scott, dass Pedro bei ihm war. Er konnte ihn unmöglich in einer eiskalten Zelle hocken lassen, wo er mit den paar Brocken auskommen musste, die man ihm vorwarf. Das wollte er eigentlich sagen, aber vielleicht zögerte er einen Moment zu lange, denn der Mann ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen.
    „Wir brauchen das Spinnenbein nicht, stimmt’s?“
    „Nein.“ Das Wort kam Scott nur schwer über die Lippen, aber etwas an der Stimme des Mannes hatte ihn überzeugt. Außerdem war genügend Essen da. Er würde etwas davon aufheben und es Pedro mitbringen.
    „Das dachte ich mir.“ Der Mann lächelte wieder. „Pedro ist anders als du, Scott. Und auch wenn ich es nur ungern sage, haben wir im Grunde kaum Verwendung für ihn. Wir werden ihn nicht töten. Ich habe mir sagen lassen, dass es wenig Sinn macht, euch Jungs umzubringen. Aber wir werden ihn wohl eingesperrt lassen, bis er ein sehr alter Mann ist. Du kannst ihn gern von Zeit zu Zeit besuchen, wenn es dir Spaß macht, aber ich vermute eher, dass du ihn bald vergessen wirst. Aber nun fang an zu essen. Du musst doch halb verhungert sein!“
    Das Essen war direkt vor ihm. Scott zögerte, immer noch nicht überzeugt, dass das alles kein Trick war und sofort wieder verschwand, sobald er danach griff. Er nahm sich einen Pfirsich, der sich in seiner Hand weich und warm anfühlte. Scott warf dem Mann einen Blick zu, und als der nickte, biss er hinein und der Saft lief ihm übers Kinn. Es war unglaublich. So etwas Gutes hatte er noch nie gegessen. Und nachdem er angefangen hatte, gab es kein Halten mehr. Er schlang alles in sich hinein, benutzte nicht einmal das Besteck, sondern griff mit den Händen zu. Das Brot war frisch, der Käse weich, Schinken und Salami dünn geschnitten und salzig. Irgendwo in seinem Hinterkopf war Scott bewusst, was für ein Bild er abgab. Er benahm sich wie ein Tier. Aber das war ihm egal. Schließlich war es das erste Mal seit einem Monat, dass er wieder anständig aß.
    Die ganze Zeit über sprach der Mann auf ihn ein. Seine Stimme klang angenehm und was er sagte, hörte sich vernünftig an. Es dauerte vielleicht eine Stunde. Vielleicht waren es aber auch nur ein paar Minuten. Jedenfalls würde Scott sich später genau an alles erinnern.
    „Wir haben nicht viel Zeit“, begann der Mann. „Wir müssen Neapel bald verlassen und uns beiden steht eine weite Reise bevor … besonders für dich ist es in vieler Hinsicht eine weite Reise. Denn genau jetzt, Scott, hast du eine Wahl. Du musst eine Entscheidung treffen. Und zwar folgende: Bist du dabei oder nicht? Oder um es anders auszudrücken, möchtest du im Erste-Klasse-Luxus fliegen, einen Film auswählen oder eines von vielen Computerspielen – oder möchtest du den Flug lieber nackt in einem Käfig erleben? Niemand wird dich unter Druck setzen. Niemand wird dir wehtun. Es liegt allein bei dir.
    Willst du ein Held sein, Scott? Ist es das, was du willst? Ich bin sicher, dass du einen Haufen Bücher über Helden gelesen hast, die die Welt retten wollten. Sie hatten nie einen besonderen Anlass dazu. Es waren ganz normale Menschen wie du. Aber sie waren Helden und irgendwie ging am Ende immer alles gut aus. Harry Potter. Batman. James Bond. Such dir einen aus.
    Aber du und ich wissen, dass das wirkliche Leben ganz anders ist. Es ist nicht so einfach. Du kannst zwar versuchen, den Menschen zu helfen, aber sie werden es dir nicht danken. Und ich wage sogar zu behaupten, dass der Großteil der Menschen auf der Straße einfach nur schlecht ist. Hat einer von denen mal versucht, dir zu helfen, als deine Pflegeeltern dich in Carson City verprügelt haben? Wohl kaum. Sie hatten zu viel mit ihrem eigenen Leben zu tun, um sich auch noch um dich zu kümmern.
    Tatsache ist, dass sich die meisten Menschen von Anbeginn der Zeiten an nur um sich selbst gekümmert haben – das weißt du und das weiß ich. Wer sind denn die Helden, die es auf die Titelseiten schaffen? Das kann ich dir sagen. Footballspieler in schnellen Autos. Schauspieler und Sänger mit ihren Drogen und ihren Millionen. Models, die sich auf den Laufstegen der Welt präsentieren. Die Leute wurden noch nie nach dem beurteilt, was sie getan haben. Man hat sie immer nur nach dem

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