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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Jacketts vor, gewöhnlich auf der rechten Seite. Und wenn man schnell genug war, gab es noch die teuren Uhren abzugreifen – für eine Rolex oder eine Omega gab es zwei oder drei Dollar auf dem Markt (wo sie dann für das Zwanzigfache weiterverkauft wurde). Das einzige Problem war nur, dass man nahe genug herankommen musste, um zuzugreifen … und genau das hatte Pedro auf dem Hof getan. Er hatte zwar ein paar Schmerzen einstecken müssen, aber das hatte ihm den Vorwand geliefert, Wiesel zu streifen. Ihm das Messer aus der Tasche zu nehmen und es unter dem eigenen Hemd zu verbergen, hatte kaum eine Sekunde gedauert. Pedro krümmte sich und tat so, als täte es immer noch weh. Dabei drückte er das Messer fest gegen seinen Bauch.
    Die beiden Wachen warfen ihn in die Zelle, verschlossen die Tür und nahmen wie gewohnt den Schlüssel mit. Pedro wusste, dass es außen keine Bolzen oder Riegel gab. Er wartete, bis er sicher sein konnte, dass sie weg waren, und holte dann seinen Hauptgewinn heraus, um ihn sich anzusehen. Das Messer hatte drei Klingen, einen Schraubenzieher, einen Flaschenöffner, eine Nagelfeile, eine Schere und eine abnehmbare Zange. Es war perfekt. Ein Geschenk der Götter.
    Aber er musste sich beeilen. Schließlich konnte er nicht wissen, ob Wiesel nicht sofort wieder mit seiner Schnitzerei anfangen wollte, und wenn er merkte, dass sein Messer verschwunden war, würde er sich wohl denken können, wo es geblieben war. Pedro klappte eine der Klingen und die Zange auf. Es gab in ganz Lima kein Schloss, das er nicht knacken konnte. Auch das war ein Teil der Ausbildung, die er auf der Straße genossen hatte. Dort hatte es immer einen Ladenbesitzer gegeben, der zu dumm war, jemanden dafür zu bezahlen, dass er am Ausgang Wache stand, oder der sich von einem Jungen ablenken ließ, während der andere ins Lager einbrach. Pedro ignorierte die Schmerzen in seiner Brust. Er kniete sich vor das Schloss, die Klinge in der einen Hand, die Zange in der anderen. Der Mechanismus war alt und klobig, durch den häufigen Gebrauch aber schön leichtgängig. Pedro brauchte nur fünf Sekunden. Dann klickte es und die Tür schwang auf.
    Er hatte nur zwei einfache Möglichkeiten: nach rechts oder nach links. Affe und Wiesel waren nach links gegangen und er wollte ihnen auf keinen Fall begegnen. Aber wenn er nach rechts abbog, kam er nur zu den Duschen und dem Hof, aus dem kein Weg nach draußen führte. Er hatte keine Wahl. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich so schnell und leise zu bewegen, wie er konnte, und zu hoffen, dass ihn niemand sah.
    Er folgte einem schmalen, gewölbten Gang, der ihn an ein Krankenhaus denken ließ, aber auch an einen Weinkeller. Der Boden war aus Stein, an den Wänden grober weiß gestrichener Putz. Es gab keine Fenster, aber in regelmäßigen Abständen brannten Lampen, die ihm den Weg wiesen. Er kam an mehreren Türen vorbei und probierte vorsichtig, ob sie sich öffnen ließen. Jede einzelne war verschlossen. Noch mehr Zellen? Irgendwo musste eine Treppe nach oben sein. Er konnte nichts hören, aber der Küchengeruch war immer noch stark und kam von vorn. Ihm war bewusst, wie leer sein Magen war und dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Es war lange her, seit er das letzte Mal etwas Vernünftiges gegessen hatte, und ein Teil von ihm wollte in die Küche schleichen und irgendetwas stehlen. Aber in einer Küche gab es Köche, und sobald ihn jemand entdeckte, würde er Alarm schlagen. Es war wichtiger zu verschwinden, solange er es noch konnte. Das Essen musste warten.
    Er umklammerte das Messer mit seiner unverletzten rechten Hand. Wenn er auf jemanden stieß – egal auf wen –, würde er es benutzen. Der Gang endete und wieder musste er sich entscheiden, ob er links oder rechts abbiegen wollte. Diesmal bog Pedro rechts ab – und bedauerte es sofort. Er hörte Schritte und sah Wiesel, den jüngeren der beiden Wärter, um die Ecke kommen. Der Mann hatte ihn noch nicht gesehen. Er hastete mit gesenktem Kopf den Gang entlang und grub mit einer Hand in seiner Tasche herum. Pedro war klar, dass er das fehlende Messer bemerkt hatte und zurückgekehrt war, weil er hoffte, es auf dem Gang zu finden. Sein Blick schweifte suchend über den Boden – er nahm offenbar an, dass es ihm aus der Tasche gefallen war.
    Pedro rannte los. Wiesel sah ihn erst im letzten Augenblick, doch da war es bereits zu spät. Seine Augen weiteten sich vor Schreck – und dann vor Schmerzen, weil Pedro mit voller Wucht

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