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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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dass etwas Schreckliches passiert war.
    Matt hatte gesagt, dass er ihm ein Zeichen schicken würde, und er hatte es erhalten – aus der Traumwelt, wie er annahm. Das Merkwürdige aber war, dass sich Jamie überhaupt nicht daran erinnern konnte, dort gewesen zu sein. Zum einen hatte es dort keine Bibliothek und keinen Hügel, keine Insel und auch kein Meer gegeben. Und zum anderen konnte er sich nicht erinnern, Matt begegnet zu sein, und wusste auch nicht mehr, was Matt zu ihm gesagt hatte. Doch als er die Augen öffnete und sich im Zimmer umsah, war das Echo von Matts Stimme immer noch in seinem Kopf, und Jamie war klar, dass er sofort aufbrechen musste und keine Minute mehr verlieren durfte.
    Hastig warf er die Decke zurück und sprang auf. Er musste keine Zeit damit verschwenden, sich anzuziehen – er hatte in seinen Sachen geschlafen. Holly schlief auf der Matratze an der anderen Wand des Zimmers mit der Streifentapete, dem Teppichboden und dem offenen Kamin. Ihre Haare, schmutzig und verfilzt, hatten sich über das Kissen ausgebreitet. Er weckte sie und verließ den Raum auf der Suche nach dem Reisenden und seinem Bruder, die sich im Nebenzimmer einquartiert hatten. Die beiden waren schon auf, was Jamie nicht überraschte. Die Brüder krochen jeden Tag lange vor Sonnenaufgang aus den Federn.
    „Was ist los?“, fragte Will, der Jamie sofort ansah, dass etwas passiert war.
    „Wir müssen los“, sagte Jamie.
    „Hast du Matt gesehen?“
    „Nein. Aber gehört.“ Er versuchte zu erklären, wie es gewesen war. „Er hat nichts gesagt, aber ich glaube, dass er verletzt ist und will, dass ich komme. Mehr kann ich nicht sagen. Wir müssen sofort aufbrechen.“
    Graham und Will warfen sich einen Blick zu, widersprachen aber nicht. Sie dienten dem Nexus schon fast zehn Jahre lang und die einzige Aufgabe des Nexus war es, den Torhütern zu helfen. Im Dorf und an Bord der Lady Jane hatte der Reisende das Kommando gehabt, aber er würde keinesfalls etwas anzweifeln, das Jamie sagte, solange sie hier in London waren. Als Holly an der Tür auftauchte und sich die Augen rieb, war er schon auf dem Weg nach unten.
    „Ich informiere die anderen“, sagte er. „Wir sind in weniger als einer Minute startbereit.“
    „Was ist los?“, fragte Holly.
    „Wir gehen.“
    Jamie spürte, wie sein Herz raste, und er war trotz der frühen Stunde hellwach. Er war fast am Ziel. Wenn sie es schafften, sich in die Kirche vorzukämpfen, und wenn die Tür endlich wieder funktionierte, würde er vielleicht schon in wenigen Minuten in der Antarktis sein. Er würde Scott wiedersehen. Und die anderen: Matt, Scarlett, Pedro. Wieder vereint zu sein und die Alten ein für alle Mal zu besiegen – es gab nichts, was er sich mehr wünschte.
    Sie konnten ohnehin nicht länger warten. Erst am Abend zuvor hatte Simon – einer der Männer, die sie von dem unterirdischen Bunker herbegleitet hatten -mit den komplizierten Geräten, die im Haus auf sie gewartet hatten, seine täglichen Messungen der Luft und der Atmosphäre vorgenommen.
    „Ist plötzlich schlimmer geworden“, hatte er gemurmelt. „Noch eine Nacht. Vielleicht noch morgen Vormittag. Aber länger können wir nicht bleiben. Spätestens mittags müssen wir hier weg sein.“
    Jamie wusste nicht, was schlimmer geworden war. Radioaktivität? Viren? Es spielte keine Rolle. Er wäre auf jeden Fall geblieben. Er hatte sich geschworen, nicht wegzugehen, bis Matt Kontakt aufgenommen hatte, selbst wenn das bedeutete, dass er davon krank wurde.
    Will Fletcher war in sein Zimmer zurückgekehrt, und als er wiederkam, hatte er alle Waffen bei sich, die er mitgebracht hatte – eine Maschinenpistole, Granaten und automatische Waffen. In seinem graubraunen Tarnanzug sah er aus wie einer dieser Soldaten, die man früher zu Hunderten in den Nachrichten gesehen hatte. Jamie und Holly folgten ihm nach unten. Die anderen vier Männer standen bereits beim Reisenden dicht zusammengedrängt unter dem Kronleuchter auf dem schmalen Flur. Sie schauten auf, als Jamie die Treppe herunterkam, und er wusste, was sie dachten. Warum jetzt? Es war heller Tag, halb acht Uhr morgens. Es wäre wesentlich ungefährlicher gewesen, wenn sie bis zum Abend gewartet und den Weg im Schutz der Dunkelheit zurückgelegt hätten.
    Einen kurzen Moment lang zweifelte Jamie an sich. Was, wenn er sich geirrt hatte? Er konnte diese Männer in den Tod führen.
    Aber dann musste er wieder daran denken, wie er aufgewacht war. Matt hatte ihn

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