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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Wachsamkeit nach. Aber wir müssen trotzdem sehr vorsichtig sein, bevor wir uns der Tür nähern.“ Zu Jamie gewandt sagte sie: „Die Türen funktionieren aber nicht, oder?“
    „Nein“, bestätigte Jamie. „Aber das wird sich ändern.“ Plötzlich stand er im Mittelpunkt. Es war, als hätte Miss Ashwood ihre Autorität an ihn abgegeben. „Matt und die anderen sind am Leben“, fuhr er fort. „Ich habe sie in der Traumwelt getroffen. Das ist ein Ort, an den wir gehen können, wenn wir schlafen. Matt ist in Brasilien. Als ich Scarlett das letzte Mal gesehen habe, war sie auf dem Weg nach Dubai. Richard Cole ist bei ihr. Pedro ist in Italien. Und Scott …“ Er zögerte. „Scott ist bereits in Oblivion in der Antarktis. Dort wird alles enden, und wenn es hier jemanden gibt, der kämpfen will, sollte er sich dorthin auf den Weg machen.“
    „Wir können euch hinfliegen“, bot Will an. „Heathrow und Gatwick sind zwar außer Betrieb, aber es gibt eine Landebahn in Elstree, die wir benutzen können …“
    „Nein.“ Jamie schüttelte den Kopf. „Die Türen werden sich wieder öffnen. Matt wird mir ein Zeichen geben. Ich muss so bald wie möglich zur St. Meredith’s Kirche, und wenn der Augenblick kommt, gehe ich zu ihm nach Oblivion.“
    Niemand widersprach. Was immer Jamie wollte, würde geschehen.
    „Können Sie mich dorthin bringen?“, fragte er.
    „Ja.“ Miss Ashwood nickte. „Aber London ist unglaublich gefährlich. Ganze Stadtteile sind radioaktiv verseucht. Und da war irgendein Virus, über das wir nichts wissen. Die Bedingungen ändern sich täglich, je nachdem, wie der Wind weht. Auch wenn es kaum zu fassen ist – da draußen leben tatsächlich noch Menschen, auch wenn sie kaum noch als solche zu erkennen sind. Ihr wart in Little Moulsford. Ihr habt gesehen, was passieren kann. Wir haben ein sicheres Haus in der Nähe von St. Meredith’s, aber du kannst dort auf keinen Fall länger als drei oder vier Tage bleiben.“
    „Ich möchte sofort dorthin“, entschied Jamie. „Und ich brauche so viele Leute, wie Sie entbehren können. Wenn es so weit ist, werden wir uns den Weg in die Kirche freikämpfen müssen. Und ich weiß nicht, wieso, aber ich denke, dass wir nicht viel Zeit haben, sobald Matt uns das Signal gibt.“
    „Alles klar. Graham wird die entsprechenden Vorbereitungen treffen.“
    „Ich komme auch mit“, sagte ich. Die Worte waren mir einfach so herausgerutscht. Auch diesmal hatte ich eigentlich gar nichts sagen wollen. Außerdem rechnete ich damit, dass jemand versuchen würde, mich davon abzubringen, mir diesen Wahnsinn auszureden. Aber zu meiner Verblüffung tat es keiner.
    Und so kam es, dass ich daran teilnahm. Das ist der Grund, warum ich bis zum Ende dabei war.

10
     
     
    Wir brachen um sechs Uhr abends auf. Das wusste ich jedoch nur, weil die Uhren es mir sagten. Ich fragte mich, wie die Menschen es schafften, in dieser Untergrundwelt ihr Zeitgefühl zu bewahren. Laut dem Reisenden war es sicherer, London im Dunkeln zu durchqueren. Er wollte uns trotz seiner Verletzung begleiten, allerdings würde diesmal sein Bruder Will Fletcher die Führung übernehmen. Will kannte die Stadt besser, aber da die beiden nicht länger voneinander getrennt sein wollten, kam der Reisende mit. Außerdem waren noch weitere vier Männer dabei, die ihre gewohnten Overalls gegen Kampfanzüge in Tarnfarbe getauscht hatten und mit Waffen und Ausrüstungsteilen beladen waren. In ihrer Gesellschaft fühlte ich mich ein bisschen beschützter, obwohl ich immer noch keine Ahnung hatte, was uns bevorstand.
    London. Jahrelang war das nur ein Name gewesen und noch dazu einer, der nicht allzu oft erwähnt wurde. Die Stadt war ebenso zerstört worden wie acht weitere britische Großstädte, was ausgereicht hatte, um das ganze Land ins Chaos zu stürzen. Mir kam es jetzt vor, als wäre ich auf dem Weg mitten in das gebrochene Herz.
    Wir aßen uns vor dem Aufbruch noch einmal satt, was mir sehr entgegenkam. Sobald wir in der Stadt waren, würden wir von dem leben müssen, was wir tragen konnten. Beim Essen waren Graham und Will ins Gespräch vertieft. Sie hatten offensichtlich viel nachzuholen, aber nur wenig Zeit. Schließlich standen wir vom Tisch auf und machten uns startbereit. Wir hatten alle einen Rucksack bekommen. Ich wusste nicht, was in meinem war, aber er wog eine Tonne.
    Ich sah mich nach Jamie um und entdeckte ihn auf einem der Sofas beim Fernseher. Ich ging auf ihn zu und merkte erst da,

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