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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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wärmer wird und die Sonne durchbricht, aber es hat nicht besonders gut geklappt. Es ist zu komplex für mich. Aber ich habe dem Commander gesagt, dass ich für den Angriff einen Blizzard heraufbeschwören könnte, doch er denkt vermutlich, dass ohnehin einer auf dem Weg zu uns ist.“ Sie seufzte. „Ich bin erst fünfzehn und dann noch ein Mädchen. Commander Cain glaubt, auf meine Gegenwart gut verzichten zu können.“
    „Ich werde morgen früh mit ihm reden“, sagte Matt. Er hatte das Obst und den Käse gegessen und trank hastig sein Glas leer. „Aber jetzt bin ich müde. Ich muss erst einmal schlafen.“
    „Wir haben noch mehr Betten in der Business-Klasse“, sagte Richard. „Larry und Zack ziehen es vor, in der ersten Klasse zu schlafen … aber es ist ja auch ihr Flugzeug. Komm mit, ich zeige es dir.“
    Er führte Matt aus der vorderen Kabine. Lohan blieb bei Scarlett. Die beiden Piloten waren nicht zurückgekommen, aber jetzt drangen Gitarrenklänge zu ihnen hoch, sanft und irgendwie tröstlich in dieser blassgrauen Umgebung. In der Business-Klasse stand ein halbes Dutzend Feldbetten mit Decken und Kopfkissen. Richard führte Matt zu dem Bett ganz am Ende.
    „Du kannst das neben meinem nehmen“, sagte er.
    „Danke, Richard.“
    Matt legte sich hin und zog die Decke über sich.
    „Erzähl mir von Scott“, verlangte Richard. „Du wusstest, dass es passieren würde, stimmt’s?“
    Matt wusste nicht, was er darauf antworten sollte. „Ich hatte so etwas geahnt.“
    „Hättest du ihn nicht aufhalten können?“
    „Wohl nicht.“ Matt stützte sich auf einen Ellbogen. „Ich dachte nie, dass es so enden würde“, sagte er. „Jetzt sieht alles ganz anders aus. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, in Yorkshire, hast du da geahnt, was kommen würde?“
    „Hätte ich es geahnt, hätte ich kein Wort mit dir geredet. Ich hätte nicht mal die Tür aufgemacht.“
    „Erinnerst du dich noch an Jayne Deverill?“
    „Wie könnte ich die vergessen?“
    „Das war vor zehn Jahren“, sagte Matt. „Das muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen. Dass seit damals zehn ganze Jahre vergangen sind – zumindest für alle anderen. Und dass nichts mehr so ist wie früher.“
    „Aber am Ende werden wir siegen“, sagte Richard. „Das werden wir doch, oder?“
    „Es wird alles so enden, wie es vorherbestimmt ist.“ Matt streckte sich auf der Matratze aus und drehte sich auf die Seite. Er lächelte müde. „Ich bin froh, dich wiederzusehen. Du bist mein bester Freund. Wenigstens das hat sich nicht geändert.“
    „Du hast mir noch gar nicht von Brasilien erzählt“, sagte Richard.
    Aber Matt war schon eingeschlafen.

18
     
     
    David Cain, Kommandant des Flugzeugträgers US Pole Star der sechsten Flotte, Träger der Ehrenmedaille und des Bronze Star, Befehlshaber der Weltarmee, stand auf einem Podest und hielt eine Rede vor den hundertfünfzig Militärs und anderen Kämpfern, die dazu ins Zelt gebeten worden waren. Dies war sein großer Augenblick. Es gab keine Diskussionen mehr. Soweit es ihn betraf, war längst alles entschieden.
    „Meine Damen und Herren“, begann er. „Der Tag der Entscheidung ist angebrochen. Heute werden wir die Alten besiegen und die Welt zurückerobern. Ich werde nicht so tun, als würde das einfach werden. Nur ein Bruchteil unserer Leute hat Kampferfahrung und die überwiegende Mehrheit hat noch nie eine Waffe abgefeuert. Wir haben unser Bestes getan, sie auszurüsten. Seit wir hier sind, haben wir sie trainiert. Aber ich bin der Erste, der zugibt, dass wir ein armseliger Haufen sind und mit hohen Verlusten rechnen müssen.
    Und doch sollten wir nicht unterschätzen, was alles erreicht werden kann, wenn man das Recht auf seiner Seite hat. Es hat Revolutionen in Frankreich und Amerika gegeben, in Russland und Südafrika. Im Lauf der Geschichte haben sich immer wieder Menschen erhoben und sich zurückgeholt, was rechtmäßig ihnen gehörte. Dies ist unsere Welt. Wir haben die Alten nie in unsere Welt eingeladen. Und so Gott will, werden wir sie wieder daraus vertreiben. Wir werden siegen.“
    Vielleicht wartete Cain auf Beifall. Vielleicht sah er sich auch als Hauptdarsteller in einem Hollywood-Epos. Aber seine Worte lösten nur respektvolles Schweigen aus, und als er fortfuhr, sprach er ruhiger und bedächtiger.
    „Wir können nicht länger warten. Unsere Nahrungsvorräte schmelzen dahin und Sie wissen alle, dass wir hier auf dem Eis nicht viel länger überleben

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