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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Richard.
    David Cain hatte sich seit seiner Ansprache am Morgen verändert. Jetzt war sein Gesicht irgendwie wächsern und man wurde den Eindruck nicht los, dass es ihn seine ganze Kraft kostete, die selbst gewählte Rolle weiterzuspielen. Die Männer um ihn herum merkten das natürlich. Sie fühlten sich in seiner Gegenwart nicht wohl. Wahrscheinlich war es ihnen nicht einmal bewusst, aber sie vermieden es, einander anzusehen.
    „Wir haben diesen Mann gefangen genommen“, sagte Cain. „Oder vielmehr, er kam nach dem Angriff mit unseren Truppen zurück. Es ist unklar, wie er es über das Eis geschafft hat, bevor es geborsten ist, aber Tatsache ist, dass er freiwillig hergekommen ist. Er sagt, dass sein Name Omar ist und dass er ursprünglich aus dem Senegal stammt. Er hat für die Nightrise Corporation in New York gearbeitet, die ihn dann hergebracht hat. Er behauptet, Christ zu sein und den Alten keine Treue zu schulden. Er hat für sie gekämpft, weil er keine andere Wahl hatte, hat dann aber die erstbeste Gelegenheit genutzt, um zu desertieren. Omar zufolge hätten viele Leute in der Festung gern dasselbe getan, haben es aber nicht gewagt.“
    „Was will er?“, fragte Matt.
    „Er will mit dir reden.“
    „Ich bringe eine Nachricht“, sagte Omar. „Von einem Freund von dir. Er hat mir gesagt, dass ich dich finden soll. Sein Name ist Scott.“
    „Scott!“ Scarlett murmelte nur dieses eine Wort.
    „Das stimmt.“ Der Commander hielt ein Stück Papier hoch und drehte es in den Händen, als könnte er sich nicht davon trennen. „Scott will sich mit dir treffen. Zumindest steht das hier.“
    Er reichte Matt den Zettel, der ihn auseinanderfaltete. Es war eine kurze handschriftliche Nachricht, vermutlich von Scott, obwohl Matt seine Handschrift nie gesehen hatte. Er las laut vor:
    Matt, ich hoffe, diese Nachricht erreicht dich. Ich habe einen furchtbaren Fehler gemacht, das ist mir jetzt klar. Aber wenn es noch nicht zu spät ist und du mir vertraust, können wir die Alten besiegen. Ich habe einiges über diesen Ort gelernt und kenne seine Schwachstellen. Würdest du dich wenigstens mit mir treffen, damit ich dir alles erklären kann! Es gibt einen Ort, der Skua Bay heißt und etwa einen Kilometer entfernt an der Küste liegt. Ich werde um Mitternacht allein dort sein. Komm auch du allein … nur wir beide. Wir finden eine Lösung, das verspreche ich, und wir können immer noch siegen. Was du auch glauben magst, ich bin immer noch einer der Fünf.
    Scott.
     
    Matt ließ das Blatt sinken.
    „Das ist eine Falle“, sagte Richard betroffen.
    „Das denke ich auch“, stimmte Scarlett ihm zu. „Wieso sollte sich Scott jetzt mit dir treffen wollen? Wenn er wirklich mit dir reden wollte, hätte er in die Traumwelt kommen können. Oder er hätte selbst fliehen können. Er hätte dir keinen Brief schreiben müssen.“
    „Wir haben den Gefangenen verhört“, murmelte Cain. „Vielleicht weiß er mehr, als er zugibt.“
    „Ich habe mit Scott gesprochen!“ Omar hatte eine schrille, beinahe panische Stimme. „Er hat große Angst. Die Alten beobachten ihn die ganze Zeit. Dieser Ort, den er nennt, Skua Bay, ist sicher. Er liegt nicht weit von Ihren Schiffen, weit weg von der Festung. Er wird allein kommen. Und du auch. Du wirst sehen. Scott ist dein Freund. Er will dir helfen.“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann trat Lohan vor. „Lasst mich fünf Minuten allein mit diesem Mann“, sagte er. „Gebt mir Feuer und ein Messer. Ich werde euch recht schnell sagen können, ob er lügt. Aber ich kann euch jetzt schon versichern, dass ich ihm kein Wort glaube. Sie wollen Matt, sonst nichts. Und das ist ihre Art, ihn in ihr Netz zu ziehen.“
    „Wir werden den Mann nicht foltern“, widersprach Matt. Er hatte immer noch die Nachricht in der Hand und ging damit auf Omar zu. „Du hast Scott gesehen?“
    „Ja.“
    „Beschreibe ihn.“
    „Er ist dünn und hat dunkle Haare. Blasse Haut. Braune Augen. Er hat mir aufgetragen, dir etwas zu sagen, wenn wir uns begegnen, damit du weißt, dass die Nachricht wirklich von ihm stammt.“
    „Und was ist das?“
    „Er sagt, dass ihm die Sache mit Professor Chambers leidtut. Er hat einen Fehler gemacht und weiß, dass du deswegen wütend auf ihn warst.“
    Matt und Richard wussten genau, wovon Omar redete. Scott hatte sich die Schuld dafür gegeben, dass die Professorin in ihrem Haus in Nazca umgekommen war. Niemand sonst konnte das wissen. Zumindest bewies es, dass die

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