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Horror Factory - Die Herrin der Schmerzen

Horror Factory - Die Herrin der Schmerzen

Titel: Horror Factory - Die Herrin der Schmerzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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dich nicht?«
    »Doch.« Sie lehnte sich zurück, zog den Rock nach oben und spreizte ihre Beine. Marco sah den Spitzenansatz ihrer Strümpfe und weißes Fleisch. Einen Slip, so schmal, dass er ihre Scham nur mangelhaft verdeckte.
    Er stürzte sich auf sie, vergrub sich in ihr, küsste und liebkoste sie. Packte sie an den Beinen und hob sie mit einem Ruck hoch. Evi keuchte. Sie riss ihm das Hemd vom Leib. Ihre Fingernägel zogen rote Spuren über seine Brust, es scherte ihn nicht.
    »Die linke Tür«, seufzte sie. »Nein, die rechte. – Ja, küss mich dort, ja! Die Treppe hoch, dann links, den Gang entlang. Beeil dich, mach schon, mach …«
    Marco folgte ihren Anweisungen. Er trug sie vor sich her, genoss ihre Bewegungen und Liebkosungen, während er die Stufen hochstolperte, einen dunklen Gang entlangtaumelte und dann eine Tür öffnete, die in ein riesiges Zimmer führte, das mit schwarzem Holz getäfelt war. Da und dort waren Spiegel, einige seltsame Ölgemälde, Ketten und merkwürdiges Zeugs, das von der Decke hing. Marco kümmerte sich nicht darum. Er schleuderte Evi auf das Bett, das fünf oder mehr Menschen Platz bot, riss sich die Kleidung vom Leib und stürzte sich hinterher, in die Arme dieser Frau, deren Augen vor Gier loderten und in denen der Wahnsinn geschrieben stand.
*
    Sie rollte sich erschöpft von ihm. Die Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht, ihr Körper war schweißverklebt, wie auch er vor lauter Anstrengung kaum noch atmen konnte. »Das war … war …«
    »… gut?«
    »… sensationell.« Marco wollte den Oberkörper aufrichten und fand nicht die Kraft dazu. »Du bist fantastisch.«
    »Ich habe mich auch eingehend mit diesem Thema beschäftigt.«
    »Wie bitte?« Marcos Puls beruhigte sich allmählich.
    »Mit Sex. Es ist eine Kunst, die man erlernen kann.«
    »Etwa in Gruppenkursen?« Er lachte. »Mit theoretischem und praktischem Unterricht.«
    »Ich mag es nicht, wenn man sich über mich lustig macht.« Evi rückte ein wenig von ihm ab.
    »Entschuldige. Ich wollte nicht …«
    »Du hast dich kaum geändert. Du trägst noch immer diese Bösartigkeit in dir, diesen Zynismus.« Ihre Stimme klang kalt. So, als dozierte sie über eine unabänderliche Tatsache.
    »Ich war kein netter Mensch.« Verdammt, er hatte Lust auf eine Zigarette. »Ich weiß das. Mehr als entschuldigen kann ich mich nicht.«
    »Du meinst, dass einige Worte ausreichen, und alles ist wieder gut?«
    »Jetzt hör mal, Evi: Wenn du mir nicht verziehen hast – was war das denn eben gerade? Die Sachen, die du mit mir angestellt hast?«
    »Das war Sex. Guter, aber kein spitzenmäßiger Sex. Etwas, das nichts mit dem zu tun hat, was früher … aber lassen wir das.« Evi stand auf. Die Silhouette ihres nackten Körpers zeichnete sich im Dämmerlicht ab. Sie umkreiste das Bett und betrat einen Raum links von Marco. Grelles Licht flammte auf, ein Rechteck kalten Neonlichts, das das Schlafzimmer für wenige Sekunden ausleuchtete.
    Marco setzte sich auf und lehnte sich gegen die Rückwand des Bettes. Er war völlig leer und vermochte kaum zu verarbeiten, was Evi zu ihm gesagt hatte. Die Rätsel um die Frau wurden immer größer.
    Ein seltsames Geräusch ertönte. Es kam aus einer der Wände und hörte sich wie ein langer, tiefer Seufzer an.
    »Das ist die Warmwasser-Heizung«, rief ihm Evi aus dem Badezimmer zu. »Sie ist ein altes Ding und gehörte längst mal repariert oder gar ersetzt.«
    »Ist schon in Ordnung.« Was, wenn er aufstand, seine Siebensachen zusammenpackte und sich davonschlich? Er hatte hier ohnedies nichts mehr verloren. Er hatte bekommen, was er wollte.
    Oder?
    Nein. Trotz ihres merkwürdigen Verhaltens übte Evi einen Reiz auf ihn aus, dem er sich nicht entziehen konnte. Er wollte sie berühren, ihren Körper erforschen, ihre akrobatischen Fähigkeiten weiter ausloten, seine und ihre Grenzen kennenlernen.
    Marco stand auf und tat ein paar Schritte. Der Teppich war weich und flauschig, er dämpfte jeden Schritt. Er durchmaß den Raum. Er war mindestens fünfzehn Meter lang. Eine Reihe von Personenporträts hing zwischen schweren Vorhängen zu seiner Rechten. Sie waren in Öl gemalt und wirkten uralt.
    Marco betrachtete sie, eines nach dem anderen. Er verstand nicht viel von Kunst – aber die abgebildeten Menschen, meist Kinder, aber auch Frauen oder Männer, wirkten seltsam leblos. Sie starrten ihn an, so, als wären sie aus dem Jenseits zurückgekehrt und blickten nun auf ihn, auf den einzig Lebenden in

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