Horror Factory - Glutherz

bist du ja wieder«, sagte er und lächelte.
    Ich wollte etwas sagen, musste mich erst räuspern. »Nathan?«, fragte ich dann.
    »Woher kennst du meinen Namen?«
    Er erkannte mich nicht. Warum nicht? Weil er in der anderen Welt, die mir jetzt wie ein Traum vorkam, gestorben war?
    Aber warum war er dann hier?
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Olympia«, sagte ich.
    Er nickte und machte dabei ein nachdenkliches Gesicht.
    »Komisch«, sagte er. »Heute Nacht habe ich von einer Olympia geträumt. Ob du es glaubst oder nicht …«
    Es gelang mir aufzustehen. Ich befand mich in derselben Dachkammer, doch sie wirkte noch mehr heruntergekommen, als ich sie in Erinnerung hatte. Aber es herrschte heller Tag. Hinter dem Dachfenster zeigte sich blauer Himmel. Es war das erste Mal, dass ich den Tag erlebte.
    »Ich glaube es dir«, sagte ich.
    »Wie kommst du in dieses Haus?«
    »Lass uns rausgehen, dann sage ich es dir.« Vielleicht, fügte ich innerlich hinzu.
    Als wir auf die helle Straße traten, merkte ich, dass wir in der Welt von Nathan waren. In seiner Welt und in der von Doktor Wilhelmina. Ich blinzelte in die Helligkeit. Autos glitten vorbei, die Lichtplakate waren zwar am Tag nicht zu sehen, aber auch jetzt herrschte ein großes Gewühl. Kein Vergleich mit Hoffmanns Welt.
    »Mein Kumpel holt gerade einen Krankenwagen«, sagte Nathan.
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich. Und schon gingen wir im hellen Sonnenlicht durch die Straßen.
    Nathan sah mich an. Irgendwann gelangten wir in einen Park, gingen unter den sommerlichen Bäumen entlang.
    »Komisch«, sagte Nathan. »Ich habe das Gefühl, dich schon lange zu kennen. Und irgendwie wusste ich, dass wir uns heute hier treffen.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    Und ich spürte das Pulsieren in meiner Brust.
    Das Pulsieren meines ganz und gar menschlichen Herzens.
    ENDE

In der nächsten Ausgabe
    »Er war ein böser Mensch.«
    Das ist alles, was Judith zu ihrer Verteidigung aussagt. Walter Lorasch, angesehener Stadtrat und erfolgreicher Geschäftsmann, wird tot aufgefunden. Die Bissspuren an seinen Genitalien erklärt Judith damit, dass er sie zum Sex zwingen wollte.
    Hauptkommissar Marek Lutz spürt schnell, dass mit Judith etwas nicht stimmt. Gemeinsam mit der Psychologin Eva Wallner sucht er noch in der Nacht das Haus in dem Abbruchviertel auf, in dem der Leichnam gefunden wurde.
    Doch das Haus ist nicht leer. Je weiter sie hinabsteigen, umso seltsamer sind die Bewohner, die tief unter der Stadt hausen …
    HORROR FACTORY
Tief unter der Stadt
von Christian Weis
    HORROR FACTORY erscheint vierzehntäglich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und als Audio-Download (ungekürztes Hörbuch).

BASTEI ENTERTAINMENT
    Digitale Originalausgabe
    Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
    Copyright © 2013 by Bastei Lübbe AG, Köln
    Redaktion: Uwe Voehl
    Projektmanagement: Helmut Pesch
    Umschlaggestaltung: Christin Wilhelm, www.grafic4u.de unter Verwendung von Motiven © shutterstock/Zacarias Pereira da Mata und © shutterstock/shiva3d
    E-Book-Erstellung: Urban SatzKonzept , Düsseldorf
    ISBN 978-3-8387-4965-5
    Sie finden uns im Internet unter
    www.luebbe.de
    Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de

----
    Neue Horror-Geschichten. Deutsche Autoren. Digitale Originalausgaben.

    Christian Endres
Rachegeist
    Als er seinen letzten großen Roman beendet hat, nimmt sich der schwerkranke Bestseller-Autor Dylan T. Wood das Leben. Allerdings bleibt Dylan den hiesigen Sphären zunächst als Geist erhalten. So erfährt er, dass seine Frau eine Affäre mit seinem Assistenten hat, der zudem Dylans letztes Werk als sein eigenes veröffentlichen möchte. In seiner geisterhaften Form ist Dylan machtlos. Na ja, so gut wie …
    HORROR FACTORY. Das ganze Spektrum des Phantastischen. Von Gothic bis Dark Fantasy. Vampire, Zombies, Serienmörder und das Grauen, das in der menschlichen Seele wohnt. Jeder Band in sich abgeschlossen. HORROR FACTORY erscheint 14-täglich als E-Book und als Audio-Download.
----
BASTEI ENTERTAINMENT