Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Anstrich, allerdings schmutziger als oben im Lokal. Suko hatte die Treppe etwa zur Hälfte hinter sich gelassen, als er die gellenden Schreie vernahm.
    Furchtbare Geräusche drangen an seine Ohren. Ein heulender, grauenhafter Grabgesang, wie ihn nur ein Sterbender ausstoßen konnte. Für Suko gab es überhaupt keine andere Alternative. Es musste sich bei dem Schreienden einfach um Elvin Trautmann handeln, und der Chinese jagte mit wahren Panthersätzen die letzten Stufen der Treppe hinunter. Drei Türen standen links von ihm zur Auswahl.
    Die erste führte in ein Lager. Die zweite besaß die Aufschrift »Ladies«. Die dritte war richtig.
    Als Suko sie aufriss, hörte er nichts mehr von dem Geschrei. Es war still in den beiden Toilettenräumen. Der Waschraum war vom zweiten durch eine Schwingtür getrennt. Mit dem Fuß stieß Suko sie auf. Elvin Trautmann befand sich in einer der Kabinen. Suko hörte dahinter ein letztes verzweifeltes Ächzen. Er wollte sie aufreißen, sie war abgeschlossen, und so musste er seine eisenharten Karatefäuste zu Hilfe nehmen.
    Der Chinese rammte zwei hämmernde Schläge gegen die Tür. Einmal mit der Faust, zum anderen mit dem Fuß. Das Krachen war Musik in seinen Ohren. Die Tür zersplitterte, und Suko boxte mit den Ellenbogen letzte Hindernisse aus dem Weg.
    Der Mann stand noch. Er starrte Suko sogar an, und der Chinese sah über ihm, wo sich das kleine Fenster befand, einen hellroten Schein, der sehr schnell verschwand und einem grauen Schatten Platz schuf. Das war unwichtig. Er kümmerte sich zuerst um Trautmann, der ihm vorkam wie eine Figur. Die Brille war ihm von der Nase gerutscht. Sie hing nur noch mit einem Bügel am linken Ohr fest und pendelte hin und her. Kein Funken Leben stand mehr in den Augen. Der Mund war geöffnet und bildete eine Höhle.
    Im nächsten Augenblick fiel der noch stehende Mann nach vom und in Sukos ausgestreckte Arme. Er fing ihn auf und ahnte sofort, dass Elvin Trautmann nicht mehr zu helfen war. Die andere Seite, vor der er sich so stark gefürchtet hatte, war tatsächlich stärker gewesen - und auch schneller.
    Der Inspektor hatte dem Mann unter die Achseln gepackt. Zwar befand sich ein Loch in der Tür, doch es war einfach zu unbequem, den Weg dadurch zu suchen. Deshalb drehte Suko den inneren Riegel herum und schleifte den Mann in den Vorraum.
    Mit den Fußspitzen glitt Trautmann dabei über den Boden. Seine Schräghaltung behielt er auch, und nur deshalb konnte das aus seinem Mund, den Nasenlöchern und den Ohren dringen, was sich dort befand: grauschwarzer Staub.
    Selbst Suko war entsetzt, da er jetzt genau wusste, was mit Elvin Trautmann passiert war. Eine starke Magie hatte ihn innerlich verbrannt!
    ***
    Ich war vielleicht um eine Idee zu langsam gewesen, denn als ich vorsprang, um dem anderen zu helfen, bekam ich aus dem Unsichtbaren einen gewaltigen Schlag, der mich nach hinten stieß. Plötzlich war ich nicht mehr Herr meiner Bewegungen. Ich rutschte zudem auf dem verdammt glatten Brett aus und trat plötzlich ins Leere. Es glich schon einem Reflex, dass ich es trotzdem noch schaffte, die Stange festzuhalten, die senkrecht in die Tiefe lief. Meine Beine stießen ins Leere, ich musste erst eines anheben und mich mit einer Kraftanstrengung hochziehen, um mit dem Knie auf dem glatten Brett einigermaßen Halt zu finden.
    In der Zwischenzeit starb Peter Proust!
    Und ich sah seinen Mörder. Es war ein gespenstisches, unheimliches Bild, denn hinter Peter war eine große, graue Gestalt aufgetaucht. Mehr ein Schatten, ein Wesen, ein Gesicht, das aber bewaffnet war und ein feuriges Schwert so gehoben hatte, dass es die lange Klinge nach unten rammen konnte.
    Ich dachte an den Flammenengel Uriel und musste zuschauen, wie das Schwert traf.
    Zielsicher raste die flammende Klinge, an deren Griff sich ein Totenkopf befand, in den offenen Mund des Mannes. In diesem Augenblick wirkte er wie ein Feuerschlucker im Zirkus, nur war dies, was man mir hier bot, keine Schau, sondern ein Unternehmen auf Leben und Tod. Bis zum Heft verschwand die Klinge im Mund des Mannes, und Peter stand steif auf dem Fleck. Den Oberkörper dabei nach hinten gedrängt, den Rücken durchgedrückt. So starb er auch!
    Beim erstenmal hatte mich das Wesen zurückschmettern können. Der zweite Angriff sollte es ihm nicht so leicht machen. Ich warf mich vor, diesmal mit dem Kreuz bewaffnet, und ich spürte plötzlich eine unheimliche Energieentladung, ohne dass ich das Kreuz aktiviert hatte.

Weitere Kostenlose Bücher