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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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erhalten. Man
würde einbrechen bei Wertheyms. Sie können sich also darauf verlassen: Unser
Freund, der Kripokommissar, kriegt Ihre Autonummer.“
    Der Typ behielt die Nerven. Kalt sah er
Tim an, mit einer Spur von Haß.
    „Also gut, du Super-Detektiv. Ich warte
hier auf jemanden. Der will allerdings zu den Wertheyms. Daß ich hier parke und
nicht dort, hat einen Grund, der dir einleuchten müßte, wenn du Augen im Kopf
hättest: Ab hier ist Halteverbot auf der ganzen Straßenseite. Häh?“
    Tim drehte sich um. Tatsächlich. Halteverbotsschilder.
    „Ah ja, hm. Als Radfahrer achtet man
darauf nicht. Fußgänger dürfen ja auch durch die Einbahnstraße socken — von der
falschen Seite her. Trotzdem, verehrter Mitbürger: Auf wen, der zu den
Wertheyms will, warten Sie?“
    „Mensch, bist du eine Nervensäge.“
    „Hat einen Grund, der Ihnen einleuchten
müßte, wenn Sie Ihre Infos auf Vordermann brächten: Die Wertheyms weilen
nämlich nicht in ihrem Heim. Sind verreist.“
    „Weiß ich doch. Baldur soll ja den
Koffer holen.“
    „Baldur Therne?“
    „Der! Ist mein Freund.“
    „Ach so.“
    „Baldur rief mich heute früh an. Er
soll hier einen Koffer abholen und ihn nach Italien bringen. Aber ich muß
Baldur was mitteilen.“
    „Da kommen Sie zu spät. Er war hier,
hat den Koffer geholt und ist schon unterwegs.“
    Boxer-Gesicht preßte die Lippen
aufeinander. „So’n Mist! Es war wichtig. Na, läßt sich nicht ändern. Wann ist
er losgefahren?“
    „Vor einer halben Stunde.“
    „Naja, dann rufe ich ihn an.“
    „Falls wir die Wertheyms telefonisch
erreichen, können wir eine Nachricht hinterlassen.“
    „Nicht nötig. Damit will ich die Leute
nicht belästigen. Denn so wichtig“, sagte Ewald Krieger-Mattmaus, „ist es nun
auch wieder nicht.“
    Er grinste Tim an, schloß das Fenster,
startete seinen Wagen und fuhr ab.

11.
Unfall mit einem Schwerverletzten
     
    Therne war ein ängstlicher Fahrer. Nie
schneller als 48 km/h im Stadtgebiet, auf der Autobahn 95, manchmal auch 100.
Dabei fühlte er sich wohl und bewahrte Überblick.
    An diesem Pfingstsonntag vormittag
stand Therne vor einer schweren Entscheidung. Blieb er seinen Gewohnheiten treu
— dann war er nicht vor morgen früh in Ventilipulciano. Und seinen Nachtschlaf
— den brauchte er doch so nötig wie die Luft zum Atmen.
    Also drauf aufs Gas, volle Pulle,
Tempo. Das hieß: abends eintreffen, schweißnaß und zitterig nach langer Fahrt
bei hoher Geschwindigkeit!
    Es mußte wohl sein. Er durfte die
Wertheyms nicht enttäuschen. Vorsichtshalber hatte er eine Beruhigungspille
geschluckt. Nervös war er trotzdem.
    Wie grell es heute war! Er klappte die
Sonnenblende runter und stellte die Lüftung ein.
    Ihn, ihn allein von zig Angestellten,
hatte der Chef angerufen. Ehrenvoll war das.
    „Mein lieber Therne“, hatte der Chef am
Telefon gesagt, „es ist eine wichtige Sache. Ich brauche da gewisse Unterlagen,
die Ihnen unser Banker, der Dr. Zinslinger, übergeben wird. Sind in einem
ausbruchsicheren — hahahah — Koffer. Beißen also nicht. Wenn Sie Ihr
Pfingstfest opfern und mir den Kram bringen, werde ich das im Hinterkopf
speichern. Könnte mir vorstellen, daß wir Ihren Einflußbereich in der Firma erweitern.
Ich denke da an die Edelfisch-Konserven.“
    „Edelfisch“, hatte Therne erwidert,
„wäre wundervoll, Chef. Und eine großartige Ergänzung zu meiner
Fleischkonserven-Zuständigkeit. Es wäre mein Lebenstraum.“
    „Davon können Sie ausgehen“, versprach
Wertheym. „Also, ich verlasse mich auf Sie. Sonntag abend in Ventilipulciano.
Und vergessen Sie nicht, den anderen Koffer bei mir zu Hause abzuholen. Mit
meinen Urlaubssachen.“
    Jetzt hatte er also beides hinten im
Wagen. Und vor ihm, Therne, erstreckte sich das graue Asphaltband des
Autobahnzubringers. Hier ging’s nach Süden. Via Grenze. Und weiter - durch
Österreich, über den Brenner, nach Italien. Erst zweimal war Therne in den
Süden gereist. Weite Strecken — das war nichts für ihn. Er bevorzugte den
Schwarzwald.
    Wichtige Unterlagen? Was das wohl war?
    Ein Sportwagen röhrte an ihm vorbei,
die Beifahrerin — blondmähnig und jung — blickte aufmerksam herüber. Als hätte
sie noch nie so einen Trottel gesehen.
    Therne erhöhte das Tempo auf 87.
    Noch war er im Stadtgebiet — nein, hier
begannen die Außenbezirke. Aber die reichten bis Würmelsee — und das war schon
ein sattes Stück Autobahn.
    Jetzt. Dort. Er mußte sich einfädeln,
starrte wie

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