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Horror-Trip im Luxusauto

Horror-Trip im Luxusauto

Titel: Horror-Trip im Luxusauto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dieser
Abteilungsleiter! Wo war er? Wo blieb er? Hatte der den Wagen gewechselt?
Stimmte die Info nicht vonwegen rotem Mercedes?
    Ewald gähnte und starrte zur Fahrbahn.
Nervenaufreibend war das und trotzdem langweilig.
    Er stellte das Radio an. Drittes
Programm. Ein blödelnder Typ, der sich gern reden hörte, sorgte für schrille
Musik. Ab und zu gab’s Verkehrsdurchsagen. Wie jetzt.
    „...ist die Unfallstelle bei Würmelsee
geräumt. Kein Stau mehr. Freie Fahrt in den Süden. Bei den Baustellen auf dem
Teilstück...“
    Ewalds Gehirn zuckte zusammen.
    Einer seiner seltenen Geistesblitze war
eingeschlagen.
    Unfall? Bei Würmelsee? Doch nicht etwa
Therne?
    Ewald bretterte los. Nächste Abfahrt.
Zurück in die Stadt. Es war jetzt bald Mittag. Er hatte Hunger. Vor seinem
geistigen Auge streckte ein Brathähnchen seine knusperigen Keulen nach ihm aus.
    Dort eine Telefonzelle.
    Er wußte nicht, wo er war — in welchem
Teil der Stadt. Aber das spielte sowieso keine Rolle.
    Er wühlte im Telefonbuch. Würmelsee.
Die Verkehrspolizei. Aha! Er hielt den Finger zwischen die Seiten, mußte beim
Wählen zweimal nachsehen, weil er sich mehr als drei Zahlen nicht merken
konnte.
    „Landpolizei-Inspektion Würmelsee.“
    „Tag! Grabmüller ist mein Name. Ich bin
ganz aufgeregt. Wie ich eben hörte“, bluffte er, „ist mein Freund Baldur Therne
bei Würmelsee verunglückt. Um Himmels willen! O Gott! Können Sie mir Näheres
darüber sagen?“

    „Baldur Therne — ja, das war vorhin.
Der Verletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber weggebracht.“
    „Steht es schlimm um ihn?“
    „Darüber kann ich keine Auskunft geben.
Rufen Sie doch im Peter-und-Paul-Krankenhaus an.“
    „Werde ich tun. Danke!“
    Pack und Pampe! Dieser Saftheini von
Abteilungsleiter hatte tatsächlich einen Unfall gebaut. Da konnte er, Ewald,
lange warten. Und nun? Mit Bruchknochen im Krankenhaus und die Kohle bei den
Bullen. Nix Verfolgung! Nix Überfall auf der Strecke — bei Rast oder Pipipause.
Die Sache war abgeblasen.
    Ewald tat das einzig Richtige, rief
seinen Komplizen Althuk an — in Florenz, in der Wanzenpension Villa Medici.
    Althuk war auf seinem Zimmer, hatte
offenbar gepennt, meldete sich jedenfalls mit der Stimme eines sterbenden
Schwans.
    „Ecco Signore Althuk. Parli adagio!“ (Hier
ist Herr Althuk. Sprechen Sie langsam.)
    „Ich bin’s, Martin. Du, die Kiste läuft nicht. Der Theme ist verunfallt.“
    Er berichtete.
    Althuk wurde munter und fluchte wie ein
Kesselflicker.
    „Absichtlich“, sagte Ewald, „hat der’s
bestimmt nicht gemacht. Der Rettungshubschrauber wurde eingesetzt. Das
bedeutet, die Verletzungen sind erheblich. Es geht auf Hauen und Stechen, der
Mann muß gleich operiert werden. Was machen wir jetzt?“
    „Ich rufe die Wertheym an. Sicherlich
weiß sie schon Bescheid. Ich habe natürlich keine Ahnung. Niemand darf merken,
daß mein heißer Draht bis zu ihrer Haustür reicht. Das wäre verräterisch. Mann,
Ewald, je länger ich darüber nachdenke, um so rosiger werden unsere Aussichten.
Jetzt haben wir die Chance. Die Wertheyms müssen dafür sorgen, daß die Kohle
anrollt. Ich werde in Erfahrung bringen, wann das passiert. Und wer den Kurier
macht. Dann rufe ich dich an, und du trittst in Aktion.“
    „Wauhhh! Das Blättchen wendet sich.“

15. Katrin weiß sich zu helfen
     
    Nun also doch! Morgen ging’s los. Die
Zweifel waren vergessen. Tim und seine Freunde schwelgten in Vorfreude.
    „Aber“, sagte der TKKG-Häuptling,
„dieser Ewald Krieger-Mattmaus gibt Anlaß zur Sorge. Gut, Jansen kümmert sich
um ihn. Aber wir sollten Katrin einen Wink geben. Nichts zu sagen, wäre
unfair.“
    Seine Freunde stimmten ihm zu. Doch die
TKKG-Bande fuhr nicht gleich zu Katrin. Erst wurde Oskar nach Hause gebracht,
der nun wirklich genug gelaufen war und die Zunge lang heraushängen ließ.
    Kurzer Schlenker also durchs
Altstadtviertel — dann radelten sie zur Wertheym-Adresse.
    Katrin hatte inzwischen ihre Hausarbeit
eingestellt, lag sonnenbadend im Bikini auf der Terrasse und trank
Apfelschorle.
    „Wann wird Herr Wertheym denn hier
sein?“ fragte die 17jährige, nachdem sie die Neuigkeiten gehört hatte.
    Karl, der die Flugzeiten für
Fernstrecken im Kopf hat, rechnete kurz nach, wobei er mögliche Zwischenstops
einbezog. „Hongkong“, murmelte er, „Bangkok, Bombay, Muscat, Dhahran, Damaskus,
Athen... hm, hm... macht so an die... na, ich würde sagen: In den frühen
Morgenstunden landet er. Ab vier Uhr kannst

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