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Hosen runter: Roman (German Edition)

Hosen runter: Roman (German Edition)

Titel: Hosen runter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Regel
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Abstand.
    »Willst du sie rammeln oder nicht?«, fragte er unverblümt.
    »Schon möglich, aber was geht dich das an?«
    Wie ein Wolf grinste er mich an. »Dann rate mal, bei wem ich heute Abend eingeladen bin?«, verpasste er mir triumphierend einen harten Treffer. »Habe extra meine Schicht getauscht, um die Lady exklusiv und höchstpersönlich zu bedienen.«
    Ich brauchte einen Moment, um mich von dem Tiefschlag zu erholen. Nathalie war eben doch keine Heilige, sondern auch nur eine Frau, die mit ihrer Pussy dachte. Offenkundig hatte es der Mäuserich besser als ich hingekriegt, sie auf dieser Ebene anzusprechen. Das lag mir schwer im Magen.
    »Und hinterher werde ich mir von ihr eine Bescheinigung ausstellen lassen, dass ich sie geknallt habe wie noch kein anderer«, setzte er in Vorfreude noch einen drauf.
    »Da wird deine Verlobte aber begeistert sein«, versuchte ich mich schwach zu wehren. Zu mehr war ich gerade nicht in der Lage.
    »Ich bin doch ganz brav«, amüsierte er sich über mich. »Ich treffe mich eine Stunde lang mit meiner Therapeutin, und danach fahre ich ganz artig zu meiner Süßen nach Hause.« Er bleckte seine Zähne.
    »Und wenn das heute Abend nur ein berufliches Treffen ist?«, klammerte ich mich aus Verzweiflung an die absurde Chance, dass Nathalie ihn genauso reinlegte wie mich.
    »Alter!«, glotzte er mich an, als hätte ich behauptet, dass die Erde entgegen allen Erkenntnissen doch eine Scheibe war. »Es gibt zwei Sachen, die es nicht gibt: unwillige Männchen und gut aussehende unwillige Weibchen. Weil hübsche Bräute es nicht einsehen, dass sie ungefickt bleiben sollen! Dann gäbe es ja keinen Unterschied zu hässlichen Frauen.«
    Ich konnte seiner Logik durchaus folgen, aber das machte es nicht leichter für mich, denn er marschierte unaufhaltsam dorthin, wo ich gern wäre: zwischen die Beine von Nathalie. Ich überlegte, wie die Katastrophe noch zu verhindern war. Durch ein paar LSD -Trips vielleicht, die ich ihm in ein Glas Sekt aus meinem Kühlschrank mischen könnte? Dann würde er die nächsten sechs Monate damit verbringen, sich an seinen Namen zu erinnern, und orientierungslos durch die Stadt irren. Bei den vielen Typen, deren Weiber er schon heimlich gevögelt hatte, wäre der Kreis der Verdächtigen für die Polizei so ausufernd, dass sie auf mich frühestens in fünfzig Jahren kommen würden. Eine fette Dosis Drogen wäre die perfekte Methode, um den Mäuserich aus dem Verkehr zu ziehen, aber leider hatte ich so was weder griffbereit in der Schublade, noch kannte ich jemanden, der das Zeug besorgen konnte. Zudem blieben mir nur noch wenige Stunden.
    Er knetete gedankenlos seinen Schwanz wie ein täglichesRitual, um den Muskel aufzuwärmen, damit er sich beim Sport keine Zerrung holte. Dann streckte er mir seine Hand entgegen. »Kollege, wollte mich nur verabschieden. Für immer.«
    »Ziehst du weg aus Berlin?«, fragte ich irritiert.
    »Nee! Ich werde nur nicht mehr in der Quasselgruppe aufschlagen. Das ist nichts für mich. Was will mir eine Schlampe, die ich flachgelegt habe, über Frauen erzählen?«
    Dann war er weg. Dem war nichts hinzuzufügen.
    Ich fühlte mich wie ein Schüler aus der achten Klasse, der den hübschen Mädchen mit niedlichen Gefälligkeiten zu imponieren versucht, statt ihnen bei der nächsten Party einfach dreist unter den Rock zu fassen. Doch diese Skrupellosigkeit, mit der der Mäuserich nun Nathalie offensichtlich überrumpelt hatte, ging mir schon immer ab. In seinem sexualdarwinistischen Weltbild kamen unwillige Weibchen nicht vor, und das machte ihn brandgefährlich. Beschweren konnte sie sich hinterher immer noch. Und währenddessen würde ich zu Hause hocken und mir jede Sekunde vorstellen, wie der Kerl gerade meine Braut bumste. Es war zum Kotzen, aber das Scharmützel gegen diesen Barbaren war für mich nicht zu gewinnen, denn zwischen ihm und mir lagen etliche Stufen in der Evolutionsgeschichte. Ich war nur ein halber Höhlenmensch, wurde geplagt von zivilisatorischen Gedanken über mich und die Frau, er hingegen war ein atavistischer Hunne, in jeder Hand einen Morgenstern schwingend, frei von Selbstzweifeln. Wenn bei einem Feldzug hinter den feindlichenLinien ein Dorf mit Jungfrauen lag, würde er, ohne mit der Wimper zu zucken, auf die Festung zustürmen und eine Schneise in die gegnerische Armee schlagen, um ihre Weiber durchnageln zu können. Mich hatte er ebenso rücksichtslos überrannt. Ich konnte nur noch der Staubwolke

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