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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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Krupchek und gleich als Letzter Kevin.«
    Martin sah sich das Video mit der glatten, unbeteiligten Miene der erfahrenen Polizistin an. Talley ertappte sich dabei, dass er nicht den Bildschirm, sondern sie beobachtete. Er war neugierig auf ihren Werdegang. Wie mochte sie Leiterin eines SEK geworden sein?
    Martin wies mit dem Kopf auf die Mattscheibe.
    »Was hat er auf dem Schädel? Ein Tattoo? Der Große da?«
    »Krupchek.«
    »Genau, Krupchek.«
    »Da steht ›BURN IT‹. Wir lassen das gerade durch den Fahndungscomputer laufen.«
    Talley berichtete den Sheriffs, was er von Brad Dill über Krupchek und die Rooney-Brüder erfahren hatte, und informierte sie, dass er Mikkelson und Dreyer losgeschickt hatte, um mit Vermietern und Nachbarn zu sprechen.
    Ellison fragte: »Haben die drei irgendwelche Verwandten, die wir holen können? Einmal hatten wir es mit einem Kerl zu tun, der hat sich zwölf Stunden nicht ergeben, bis seine Mutter gekommen ist. Kaum nimmt sie den Hörer in die Hand und sagt ihm, er soll rauskommen, gibt er auf und flennt wie ein Kleinkind.«
    Mit solchen Leuten hatte Talley auch schon zu tun gehabt.
    »Kann sein, dass Rooney eine Tante in Bakersfield hat, aber über Krupchek wusste Dill nichts. Wenn wir die Vermieter oder Freunde der drei auftreiben, kriegen wir vielleicht Verbindung zu Verwandten. Wenn Sie wollen, sag ich Larry Anders, meinem erfahrensten Polizisten, er soll dafür sorgen, dass jeder, den wir ausfindig machen, mit dem Mann spricht, der für Sie Zeugenaussagen sammelt.«
    Maddox nickte. Die Konzentration stand ihm in Faltenform auf die Stirn geschrieben.
    »Vielleicht rede ich lieber persönlich mit Dill und den andern. Einverstanden?«
    »Klar – ich weiß doch, dass Sie sich selbst ein Bild machen müssen. Sagen Sie Anders Bescheid, und er veranlasst, dass die Leute hergebracht werden.«
    Als neuer Chefunterhändler hatte Maddox die Pflicht, sich seine eigene Meinung über die Verhaltensmuster eines Täters zu bilden. Talley hätte das Gleiche getan.
    Martin ging näher an den Bildschirm. Krupchek lehnte sich gerade über die Ladentheke.
    »Was macht er da?«
    »Beobachten.«
    Maddox trat zu Martin und verschränkte die Arme vor der Brust. Abwehrhaltung, dachte Talley.
    »Meine Güte – er schaut sich an, wie der Mann stirbt.«
    Talley nickte.
    »So seh ich das auch.«
    »Der Kerl lächelt ja dabei!«
    Talley trank seine Tasse leer und stellte sie auf den Tisch. Das musste er sich nicht noch mal ansehen.
    »Wir haben der Spurensicherung im Minimart wegen der Hand Bescheid gegeben. Sehen Sie – da auf dem Tresen. Die müssten einen guten Abdruck davon gemacht haben, aber ich hab noch keine Nachricht.«
    Martin sah Ellison an.
    »Lassen Sie die Abdrücke mit dem Fahndungsregister abgleichen.«
    »Ja, Ma'am.«
    Metzger tauchte hinter Talley auf und berührte ihn am Arm.
    »Chief, haben Sie einen Moment Zeit?«
    Talley entschuldigte sich bei den Sheriffs und folgte Metzger ins Nachbarzimmer. Sie blickte sich kurz nach den anderen um und sagte leise:
    »Sarah will, dass Sie sofort zurückrufen. Ich soll Sie notfalls k.o. schlagen und zum Telefon schleifen – so wichtig wär's.«
    »Warum flüsterst du?«
    »Sie sagt, es sei wichtig. Sie sollen sich per Telefon melden, nicht über Funk.«
    »Warum nicht über Funk?«
    »Weil andere sonst mithören können. Sie sollen das Telefon nehmen.«
    In Talley flammte Sorge auf, Jane und Amanda könnte etwas passiert sein. Er nahm sein Handy aus der Tasche und rief die eingespeicherte Nummer des Reviers auf. Vom Fernseher her blickte Maddox besorgt zu ihm rüber.
    Sarah war sofort am Apparat.
    »Sarah, ich bin's. Was gibt's?«
    »Gott sei Dank! Ich hab hier einen kleinen Jungen am Telefon. Er sagt, er heißt Thomas Smith und ruft aus dem Haus an.«
    »Das ist ein Spinner. Vergiss es.«
    Warren Kenner, Talleys rechte Hand und einer von nur zwei Polizisten, die in Bristo im gehobenen Dienst arbeiteten, kam ans Telefon.
    »Chief – ich glaube, an dem Anruf ist was dran. Ich hab die Handynummer, die mir der Junge gegeben hat, bei der Mobilfunkgesellschaft überprüft – das Handy ist tatsächlich auf unsere Smiths angemeldet.«
    »Hast du mit dem Jungen geredet? Oder nur Sarah?«
    »Ich hab mit ihm gesprochen. Er hört sich glaubwürdig an – er hat von drei Männern berichtet, von seiner Schwester und seinem Vater. Er sagt, der sei verletzt – bewusstlos geschlagen.«
    Talley biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. Er wurde nun

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