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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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Besten, klar? Er hält dich einfach nur fest.«
    Wieder packte ihn der Arm um den Hals. Eine Hand griff ihn am Gelenk und drehte ihm den linken Arm auf den Rücken; eine andere Hand machte das Gleiche mit dem rechten – der zweite Mann auf der Rückbank packte offensichtlich mit an. Talley konnte kaum atmen.
    »Was soll das?«
    »Hör zu.«
    Der Rolex-Mann setzte Talley das Handy ans Ohr.
    »Sag ›Hallo‹.«
    Talley hatte keinen Schimmer, was sie wollten und wer sie waren. Er hatte den Ärmel des Baumwollsakkos vorm Mund. Das Handy fühlte sich kalt an.
    »Wer ist da?«
    Das war doch Janes Stimme, zittrig und verängstigt!
    »Jeff? Bist du das?«
    Talley versuchte, den Griff abzuschütteln, der ihm auf die Kehle drückte. Zugleich spannte er die Armmuskeln an und wollte sich befreien, aber das gelang nicht. Erst nach ein paar Sekunden bekam er mit, dass der Rolex-Mann mit ihm redete.
    »Immer mit der Ruhe, Chief – ich weiß ja, ich weiß. Aber hör einfach zu, klar? Ihr geht's gut. Deinem Kind auch. Jetzt entspann dich, atme tief durch und hör zu. Fertig? Vergiss nicht – von jetzt an hast du die Sache in der Hand. Du bestimmst, was mit den beiden passiert. Willst du deine Frau noch mal hören? Mit ihr reden? Dich überzeugen, dass sie wohlauf ist?«
    Talley nickte gegen den Armgriff an und krächzte schließlich:
    »Du Scheißkerl.«
    »Kein schöner Anfang, Chief, aber ich versteh dich. Ich bin auch verheiratet. Allerdings wäre ich froh, wenn jemand meine Alte verschleppen würde. Aber die Menschen sind verschieden. Wie dem auch sei – hier.«
    Der Rolex-Mann hielt Talley das Handy wieder ans Ohr.
    »Jane?«
    »Was geht hier vor, Jeff? Was sind das für Leute?«
    »Keine Ahnung. Geht's dir gut? Und Mandy?«
    »Jeff, ich hab Angst.«
    Sie weinte.
    Der Rolex-Mann nahm das Handy weg.
    »Das reicht.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Können wir dich loslassen? Nachdem du den ersten Schock überwunden hast? Und ohne dass du Dummheiten machst?«
    »Ja.«
    Der Rolex-Mann sah nach hinten, und die drei Hände zogen sich zurück. Dann lehnte er sich vor und blickte Talley aus nächster Nähe in die Augen. Er wirkte sehr entschlossen.
    »Walter Smith hat in seinem Haus zwei Disketten, die uns gehören. Mach dir keine Gedanken, warum wir sie haben wollen; das geht dich nichts an – merk dir das. Aber wir wollen sie haben, und du wirst dafür sorgen, dass wir sie bekommen.«
    Talley hatte keine Ahnung, wovon der Rolex-Mann redete. Er schüttelte den Kopf.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Du übernimmst das Kommando am Tatort.«
    »Das haben die Sheriffs.«
    »Jetzt nicht mehr. Es ist dein Tatort. Du holst dir die Einsatzleitung – oder wie man das bei euch nennt – zurück. Denn niemand, niemand, hörst du, betritt vor meinen Leuten das Haus.«
    »Sie wissen nicht, wovon Sie reden. Ich hab gar keinen Einfluss darauf.«
    Der Rolex-Mann hob den Zeigefinger, als erteilte er eine wichtige Lehre.
    »Ich weiß genau, wovon ich rede. Das ist ein gemischter Einsatz, den deine Leute aus Bristo Camino und die Bezirkssheriffs in gegenseitiger Absprache durchführen. In ein paar Stunden treffen einige meiner Männer in York Estates ein. Du wirst allen vor Ort sagen, dass es sich dabei um ein SEK des FBI handelt. Sie werden danach aussehen, und sie werden sich so verhalten. Verstehst du, worauf ich hinaus will?«
    »Ich hab nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie reden. Ich hab keinen Einfluss auf den Einsatz. Und auch nicht darauf, was im Haus geschieht.«
    »Dann solltest du dich aber schnellstens darum kümmern. Deine Frau und dein Kind zählen auf dich.«
    Talley wusste nicht, was er sagen sollte. Er schob die Finger unter die Oberschenkel und versuchte nachzudenken.
    »Was soll ich tun?«
    »Du sorgst dafür, dass meine Leute in Position gehen können, und wartest dann, bis du wieder von mir hörst.«
    Der Rolex-Mann hielt Talley das Handy hin.
    »Wenn dieses Telefon klingelt, gehst du ran. Ich sag dir dann, was zu tun ist.«
    Talley stierte auf das Handy.
    »Wenn es so weit ist, gehen meine Leute als Erste ins Haus. Und nur sie dürfen etwas daraus entfernen. Kapiert?«
    »Ich kann doch nicht bestimmen, was die Geiselnehmer tun! Vielleicht geben sie gerade auf. Oder sie fangen eine Schießerei an. Oder die Sheriffs stürmen gerade.«
    Der Rolex-Mann verpasste ihm mit der flachen Hand einen kräftigen Schlag auf die Stirn. Talleys Kopf flog zurück.
    »Keine Panik, Talley. Das solltest du wissen. Das wissen SEK-Leute

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