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Hostage - Entführt

Titel: Hostage - Entführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crais Robert
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schmerzten.
    Die Füße kamen zwei Schritte auf den Tisch zu.
    »Mars! Was machen die da draußen?«
    Die Füße begannen, den Schreibtisch zu umrunden. Thomas versuchte, die Augen zu schließen; versuchte wegzusehen – doch er brachte es nicht fertig. Er beobachtete die Füße wie Schlangen.
    »Mars!«
    Die Füße drehten ab und verschwanden. Thomas lauschte, wie sie den Flur entlanggingen und schließlich nicht mehr zu hören waren.
    Er kroch unter dem Schreibtisch hervor, ging zur Tür, spähte vorsichtig in den Flur und rannte ins Herrenzimmer. Während er sich in den Weinkeller schob, an den Regalen hochkletterte und durch die Luke im Kriechgang verschwand, hörte er Chief Talley übers Megafon.
    Talley
    Talley war klar, dass Rooney und die anderen in Panik waren. Bestimmt nahmen sie an, dass er einen Angriff befohlen hatte, und einer der drei war vermutlich nach vorn gerannt, um nachzusehen, was die Sheriffs taten. Talley musste dafür sorgen, dass ihre Aufmerksamkeit auf die Rückseite des Hauses konzentriert blieb. Auf ihn.
    »Ist er noch in der Küche?«
    Hobbs sah durch sein Zielfernrohr.
    »Ja, mit dem Mädchen. Er versucht, uns auszumachen, aber die Scheinwerfer blenden ihn. Der Große ist den Flur runtergegangen. Rooneys Bruder seh ich nicht.«
    Talley setzte das tragbare Megafon wieder an.
    »Wir stürmen nicht, Dennis. Wir müssen reden. Nur wir beide. Unter vier Augen. Ich komme jetzt zum Swimmingpool.«
    Martin und Hicks hasteten im Dunkeln auf ihn zu. Martin war verärgert.
    »Unter vier Augen – was soll das? Das haben wir nicht abgesprochen.«
    »Ich geh jetzt.«
    Talley ließ das Megafon fallen und stemmte sich über die Mauer, ehe Martin noch etwas sagen konnte. Er wollte Rooneys Aufmerksamkeit von der Vorderseite des Hauses ablenken, selbst wenn er dabei sein Leben riskieren musste.
    Martin brüllte ihm über die Mauer nach: »Mensch, Talley, damit machen Sie sich doch nur zur Zielscheibe!«
    Talley ging zum Pool und rief laut:
    »Ich bin unbewaffnet. Diesmal zieh ich mich nicht für Sie aus, aber Sie haben mein Wort. Ich bin unbewaffnet, und ich bin allein.«
    Talley spreizte die Arme, präsentierte seine Handflächen und ging am Schwimmbecken entlang auf das Haus zu. Eine dunkle Luftmatratze trieb auf dem Wasser. Ein Handtuch lag ausgebreitet auf dem Boden. Das Radio, das vorhin noch leise gespielt hatte, war verstummt – Batterien leer.
    Jetzt war Talley am Ende des Pools angekommen und blieb stehen. Eine Taschenlampe lag auf dem Küchenfußboden und warf einen Lichtstrahl, der von den Küchenschränken reflektiert wurde. Er hob die Hände höher. Die Scheinwerfer hinter ihm warfen seinen Schatten auf das Haus. Wie ein Kruzifix sah das aus.
    »Kommen Sie raus, Dennis. Sprechen Sie mit mir.«
    Dennis schrie von drinnen. Seine Stimme drang gedämpft durch die Terrassentür.
    »Du bist total verrückt!«
    »Nein, Dennis. Ich bin müde.«
    Talley ging näher ran.
    »Niemand wird Ihnen etwas tun, solange Sie die Kinder in Ruhe lassen.«
    Er blieb ein paar Schritte vor der Terrassentür stehen und konnte Dennis und Jennifer jetzt deutlich erkennen. Dennis hielt das Mädchen mit einer Hand fest und hatte in der anderen eine Pistole. Hinten im Wohnzimmer machte Talley eine schlanke Gestalt aus: Kevin. Er wirkte wie ein Kind. Von der Küche aus führte ein Flur tiefer ins Haus und verschwand im Dunkeln. Talley sah, dass schwaches Kerzenlicht in den Korridor drang. Eine große Silhouette, die im Dunkeln riesig erschien, zeichnete sich davor ab – das also war Krupchek. Talley spürte eine Welle der Erleichterung: Wo auch immer der Junge ist – sie haben ihn nicht erwischt. Er musste ihre Aufmerksamkeit weiter in Beschlag nehmen. Also spreizte er die Arme weiter und kam noch näher.
    »Ich steh hier draußen, Dennis. Ich kann Sie sehen. Kommen Sie raus. Sprechen wir miteinander!«
    Talley hörte sie reden. Dennis rief Kevin in die Küche. Krupchek stand jetzt hinten im Flur und war im Dunkeln schwer auszumachen. Er hielt etwas in der Hand. Eine Taschenlampe? Eine Pistole? Talley konnte es nicht erkennen.
    Dennis stand auf und kam an die Terrassentür. Er musterte das Gelände hinter Talley und versuchte, den Garten entlang der Hausmauern ins Blickfeld zu bekommen. Vermutlich dachte er, er würde von der Seite überwältigt, kaum dass er die Tür aufmachte. Talley sagte ruhig:
    »Außer mir ist hier niemand, Dennis. Sie haben mein Wort.«
    Dennis legte seine Pistole auf den Fußboden, schob

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