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hot directions (German Edition)

hot directions (German Edition)

Titel: hot directions (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Santiago
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Handschellen ab, ich bekomme sogar einen Kaffee angeboten, und schließlich fährt man mich in einem Streifenwagen nach Hause, wo meine Männer und Alex mich bereits sehnsüchtig erwarten. Steven grinst frech, als er meine Abschürfungen an den Handgelenken bemerkt. Dann dreht er sich in Richtung Küche um
    »Jungs, ich glaub, unser Schatz war im Stall!«, ruft er durch die Wohnung. Ich funkele ihn wütend an.
    »Ach, leck mich doch am Arsch!«, grinse ich.
    »War das Nachfrage oder Angebot?«, fragt Steven zurück.
    »Suchs Dir aus«, zicke ich mit einem Blick auf meine Handgelenke.
    »Egal, was Ihr heute tut... keine Handschellen, okay?«, stelle ich etwas lauter fest, so dass es Timo auch hört. Ich muss jetzt zwar nicht unbedingt vögeln, aber es wäre zumindest besser, als jetzt im Wohnzimmer herumzusitzen und darauf zu warten, dass in der Tiefgarage etwas weniger los ist, um den Rolls Royce einer Verschönerungskur Marke Olaf Bauer zu unterziehen und anschließend im Engel richtigen Spaß zu haben, wie Timo sich ausdrücken würde. Der wirkliche Grund, warum wir vier statt nur einer Flasche Buttersäure bestellt haben, liegt nämlich daran, dass wir die restliche Säure in die Klimaanlage vom Engel einfüllen werden.
    Das Zeug stinkt nämlich so ekelhaft, dass Brunner das Lokal für das nächste halbe Jahr vergessen kann - zumindest so lange, bis er die komplette Klimaanlage ausgetauscht hat. Spätestens dann wird er versuchen, uns umzulegen... aber dann sind wir schon im Hunsrück und werden ihn erwarten. Und wenn er dann einen Fehler macht, sitzt er.

    Steven schaut mich vielsagend an, nimmt mich an der Hand und zieht mich hinter sich her ins Bad, wo er in seinem Medizinkoffer kramt und einen Tiegel mit einer grünen Salbe hervorzieht, mit der er meine Schürfwunden einreibt. Es brennt leicht, kühlt dann aber sofort.
    »Ich bin mal wieder festgenommen worden«, sage ich leise.
    »Na, Du wirst sehen, bis heute abend siehste davon nichts mehr«, erwidert Steven. Scheinbar interessiert es ihn nicht, warum, stattdessen wickelt er mir eine kurze Binde um das linke Handgelenk.
    »Brunner hat vielleicht blöd geschaut«, deute ich an, aber Steven ignoriert mich.
    »Das sieht ja böse aus«, murmelt er.
    »Ich hab zweieinhalb Stunden mit diesen Dingern rumgesessen, anderthalb Stunden davon in einer Scheiß-Arrestzelle«, beschwere ich mich.
    »Ich hing zwei Stunden mit diesen Dingern von der Decke«, antwortet er trocken.
    »Dir hats Spaß gemacht«, gebe ich zurück.
    »Das ist ein Argument«, grinst Steven, während er am rechten Handgelenk die Binde mit einer Hakenklammer befestigt.
    »So, fertig. Das muss jetzt vier Stunden draufbleiben, und wenns dann wieder runterkommt, ist nichts mehr zu sehen«, erklärt er mir und tätschelt meine Hand.
    »Danke«, lächele.
    »Ich muss Euch aber noch was erzählen«, grinse ich.

    So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Timos Küche zu unserem tatsächlichen Lebensmittelpunkt entwickelt. Andere sitzen im Wohnzimmer vor dem Fernseher, wir dagegen hängen den ganzen Tag in der Küche ab, sitzen um den Tisch herum und trinken Kaffee. Auch nicht schlecht. Als ich jedoch nun in die Küche komme, trifft mich fast der Schlag. Timo und Alex liegen vor Lachen beinahe unter dem Tisch, und Steven setzt sich nun auch mit einem maliziösen Lächeln zurück auf seinen Platz.
    »Wo waren wir stehen geblieben?«, fragt Steven in die Runde.
    »Aaaalso«, grinst Timo in die Runde.
    »Als wir fertig waren, bekamen wir einen tosenden Applaus von schätzungsweise dreihundert Leuten.« Shit! Ich ahne, von was er redet, und ich spüre, wie mein Gesicht von einer heftigen Röte überzogen wird.
    »Jetzt weiß ich wenigstens, warum wir in Timos Wohnung sind und nicht in seiner«, grinst Stevie mit einem Kopfnicken in meine Richtung.
    »Weil meine zwei Zimmer zu klein sind«, versuche ich die Situation zu retten.
    »Das würde ich an Deiner Stelle jetzt auch sagen«, antwortet Steven.
    »Ja, jedenfalls kamen dann die Bullen und wollten uns stressen, aber dann haben die Nachbarn uns verteidigt, was dazu geführt hat, dass die Bullen wieder gehen mussten, ohne uns was zu tun dafür«, ergänzt Timo seine Erzählung. Alex verfolgt Timos Erzählung mit roten Ohren, mir dagegen ist das alles nur peinlich.

    »Also, ich würde mich genauso problemlos hier auf dem Balkon vögeln lassen«, grinse ich provokant. Im fünfzehnten Stock ist das bestimmt ziemlich lustig. Obwohl mir eigentlich eher danach

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