hot directions (German Edition)
Hoffentlich hat Alex es nicht gehört, ich möchte ihm nicht gleich meine ganze Schwäche offenbaren, wenn es um den Sex mit meinen beiden Männern geht. Stevie legt beide Hände auf meinen Oberkörper und erfüllt mir meinen Wunsch. Nun dauert es auch nicht mehr lange, bis ich komme. Stevies Haut streicht über meine, und ich verziere uns beide mit meiner Lust.
Nun steigert Stevie für einen Moment das Tempo, und ich merke, dass seine Stöße härter werden und auf seine eigene Befriedigung ausgelegt sind. Gut so, denn ich hatte ja meinen Spaß schon, und ich bin im Moment auch nicht wirklich dazu in der Lage, mehr zu tun, als in der altbekannten Stellung auf dem Rücken zu liegen und mich nehmen zu lassen.
Danach lasse ich meinen Kopf nach hinten aufs Kissen sinken. Wow! Was für eine Nummer... Ein netter Start in den Tag, aber nicht die angekündigte Rache von Steven. Also heißt es, wachsam zu sein. Jetzt allerdings will ich erst einmal einkaufen gehen... das Brötchen holen kann ich wohl Timo zumuten. Ich dusche, trinke eine Tasse Kaffee, esse eine Schale Cornflakes mit Milch und mache mich dann auf den Weg zur Konstablerwache, wo ich zunächst im Oxygen stöbere, dann im Pantagon meine Bestellung abhole, denn ich brauche dringend mal neue Unterwäsche, wenn man das stürmische Wesen meiner beiden Männer bedenkt, und mich danach ins Luckies setze, um in der neusten GAB zu blättern und Franks Nightlife-Kolumne zu lesen.
Die Blicke der anwesenden Huschen sind jedoch seltsam, stelle ich fest. Statt mich wie früher in zur Schau gestellter Geilheit mit Blicken auszuziehen und mich anzugraben, ist die Aufmerksamkeit, die ich heute bekomme, eher eine distanzierte ist... so als würde man sich nicht trauen, mich anzusprechen. Meine Bekannten aus der Szene begrüßen mich eher salbungsvoll und auffällig-überschwenglich, was ich nicht verstehe. Die Barschlampe stellt mir unaufgefordert einen Cappuccino vor die Nase und beugt sich zu mir vor.
»Na, Bauersche, haben wir endlich einen Volltreffer gelandet?«, fragt er mich. Ich hab keinen blassen Dunst, was er meint. Das ändert sich, als ich die GAB aufschlage. In Franks Nightlife-Kolumne sind zwei ganze Absätze plus zwei Fotos Stevens und meinem Besuch im ‚ComeOn‘ gewidmet. Da steht etwas von berühmtem Pornostar (Foto 1: Titelbild von »Stevie in Trouble«, der berühmteste Film meines Mannes), und neuem Glück mit einer bekannten Frankfurter Szenegröße (inklusive Foto von Steven und mir beim Knutschen). Mein Gott... DAS ist der Grund, warum die mich alle so angaffen. Die denken jetzt, ich wär die Luxusschlampe par excellance. Na, eigentlich bin ich das auch. Der zweite Blick offenbart mir, dass unser Engel-Besuch von letzter Woche ebenfalls in den Partypics seinen Niederschlag gefunden hat. Bei dem Bild, das Steven und mich auf der Tanzfläche zeigt, wird mir alleine vom Hinsehen schon wieder heiß. Die heiße Szene, die ich auf Zelluloid gebannt sehe, war mir gar nicht so erregend in Erinnerung, ebenso wenig wie die Tatsache, dass Steven auf dem Foto ganz eindeutig die Hand in meinem Hosenbund stecken hat - ich habe davon nichts mitbekommen.
Nach einer Weile endlosen Staunens habe ich von der Szene für heute genug, ich zahle und gehe, laufe spaßeshalber am Engel vorbei auf die Zeil, wo ich auf Höhe des Parkhauses eine lautstarke Diskussion höre - aber niemanden sehe. Auffällig für mich ist, dass der Streit auf Spanisch geführt wird, und ab und an immer wieder mal ein »Nein« oder ähnliches auf Deutsch zu hören ist. An der Parkhauseinfahrt bleibe ich stehen, um besser zuhören zu können und vor allem, um die Quelle des ganzen zu lokalisieren. Plötzlich ein klatschendes Geräusch, gefolgt von einem Wutschrei und einem dumpfen Schlag mit Stöhnen. Ich renne los, und finde drei dunkel gekleidete Gestalten in der Lieferzufahrt vom Kaufhof hinter einem Container, von denen zwei einen Vierten festhalten, während der Dritte auf diesen Vierten einschlägt.
Ich lasse den drei Schlägern allerdings keine Zeit, sich auf mich zu konzentrieren, sondern fälle den Aggressor von hinten mit einem gezielten Handkantenschlag in den Nacken aus dem Schwung heraus, laufe weiter, reiße im Laufen das rechte Bein nach oben und kicke einen der beiden Typen, die Herbert Brunner festhalten, gegen die Schläfe, was diesen bewusstlos zusammensacken lässt. Zum Glück sind beide Typen ziemlich klein und gedrungen, denn auch, wenn ich gut im Training bin, hätte
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