hot directions (German Edition)
Finger auf die Lade.
»Olaf und Alex - holt Ihr mal den Scheinwerfer?«, fragt Steven mich. Er winkt Timo zu sich.
Als wir aus dem Keller wiederkommen, haben Steven und Timo mit einem Tablett und der Alufolie einen Spiegel gebaut.
»Und jetzt?«, fragt Alex neugierig.
»Jetzt baut Ihr mal den Scheinwerfer da hin.« Steven zeigt auf eine Stelle vor dem Kamin, wo ein weißes Fell auf dem Steinboden liegt. Typisch Kitsch, aber so sind meine Eltern halt. Für die Partneraufnahmen habe ich mir eine andere Stelle überlegt, aber ich weiß ja auch nicht genau, was in der Einzelaufnahme auf mich zukommt. So richtig etwas darunter vorstellen kann ich mir nämlich nicht. Trotzdem mache ich, was Steven verlangt, schließlich ist er der Profi. Steven baut derweil seine Kamera auf, während Alex mit dem Spiegel den Kamin ausleuchten darf. Timo und ich schauen Steven gespannt an.
»Und nun?«, fragt Timo gespannt.
»Nun setzt Du Dich ganz entspannt auf die Couch und guckst Deinem Mann zu«, bestimmt Steven. Timo lässt mich tatsächlich alleine und setzt sich auf die Couch. Ich stehe immer noch ziemlich planlos im Raum herum und schaue vom einen zum anderen. Dann überlege ich mir, welche Performance man am besten für ein Pornocasting auflegt. Nach »Zerbrochenem Krug« oder »Parsifal« ist bestimmt keinem von uns, und mehr kann ich aus unserer Theater-AG von der Polizeischule nicht mehr. Was tun, sprach Zeus?
Steven deutet demonstrativ auf den Flokati und ich stelle mich immer noch angezogen vor die Kamera.
»Hallo, Leute«, erzähle ich.
»Also, ich bin Olaf aus Frankfurt, und ich mache heute Probeaufnahmen. Ich hoffe, Euch mit meinem kurzen Programm überzeugen zu können, denn ich weiß nicht genau, was ich hier tun soll... aber für gewöhnlich mache ich das, was ich tue, verdammt gut«, lächele ich unwiderstehlich in die Kamera. Das Fehlen des roten Lichts, das man für gewöhnlich von Kameras kennt, irritiert mich.
»Olaf?« Steven klingt irgendwie, als hätte ich was falsch gemacht? Na gut. Ich schaue ihn fragend an.
»Erstens läuft die Kamera noch nicht - und zweitens: Für was, denkst Du, machst Du hier Probeaufnahmen?«, fragt Steven mich.
»Keine Ahnung«, antworte ich mit entwaffnendem Grinsen.
»Sag mir einfach, was ich machen soll, okay?«
»Mach einfach das, was Du am besten kannst... Leute geil machen«, deutet Stevie an. Klingt wie eine versteckte Liebeserklärung. »Leute geil machen«... es reicht mir schon, wenn ich Euch beide geil machen kann, denke ich mir. Aber das kann ich wirklich gut. Und damit beginne ich jetzt gleich mal.
Ich setze mich im Schneidersitz und immer noch angezogen auf den Flokati, schaue von unten in die Kamera und lächele unschuldig.
»Lächel‘ nicht so, Du bist nicht unschuldig«, stichelt Alex.
»Schuldig im Sinne der Anklage«, grinst Steven.
»Ist wenigstens das Licht an? Lass die Kamera laufen«, frage ich nach. Wenn die beiden mich nicht für unschuldig halten, was mir jetzt so gar nicht passt, dann will ich jetzt wenigstens etwas mehr Action.
»Kamera läuft - und bitte«, gibt Steven mir den Startschuss.
»Hi, ich bin Olaf«, grinse ich in die Kamera.
»Ihr wollt sehen, was mich geil macht?«, schmachte ich mit unwiderstehlichem Lächeln. Ich weiß, dass dieser Blick Steven anschärft. Nun soll er etwas zu sehen bekommen, das er so schnell nicht vergessen wird.
»Passt mal gut auf«, grinse ich provozierend, während ich mein T-Shirt über den Kopf ziehe und aus dem Bild werfe. Nun sitze ich mit nacktem Oberkörper und nur noch mit meiner Jeans bekleidet auf dem Flokati.
»Ich bin 22« - was gelogen ist, denn ich bin 27.
»Lügner! Schamloser Lügner!«, mischt Steven sich ein.
»... lebe in der Nähe von Frankfurt und bin Single«, lasse ich mich von ihm nicht beirren.
»Boah!«, regt Steven sich auf. Na warte... Du wirst nachher noch genügend Zeit haben, Deine Aggressionen loszuwerden... an mir, hoffe ich.
»Ich treibe gerne Sport und habe noch lieber Sex«, erkläre ich in Richtung Kamera.
»Das ist ja auch ein Sport«, kommentiert Steven.
»Ich dachte, Du willst das vermarkten, daher erzähl ich das«, zicke ich Steven an.
»Ne, mach nur weiter«, grinst der.
»Das schneide ich dann raus.«
Ich stehe auf und gehe auf die Knie, spiele mit der Kamera, posiere mit meinem Sixpack und meiner sonnengebräunten Haut, während ich auf dem Boden knie und den ersten Knopf meiner Jeans mit einer lasziven Bewegung öffne. Dabei fixiere ich das
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