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Hot - Erotische Phantasien

Hot - Erotische Phantasien

Titel: Hot - Erotische Phantasien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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hört ja nicht auf uns.« Sadie schüttelte den Kopf. »Das ist jedenfalls etwas Blaues.«
    »Ich mag ja vielleicht alt sein, aber deshalb muss ich mich ja noch lange nicht so kleiden«, entgegnete Verna. Das waren die ersten Worte, die sie herausbrachte, seit sie den Bus verlassen hatten.
    »Es ist ein wunderschönes Kleid«, sagte Gretchen. Und das war es. Es war zwar kein weißer Tüll, aber das weich fließende blaue Neckholder-Kleid aus Baumwolle, das mit großen roten und grünen Blüten verziert war, wirkte frisch und fröhlich.
    »Kommen Sie und setzen Sie sich an den Frisiertisch, Herzchen. Verna hat früher als Friseurin gearbeitet. Sie wird Sie zurechtmachen.«
    »Ich bin so aufgeregt. Wann habe ich zuletzt eine Braut frisiert … Oh, das muss schon fünfzehn Jahre her sein.« Verna lachte vergnügt und kämmte Gretchens nasses Haar. Gretchen lächelte schwach, betrachtete im Spiegel ihr blasses Gesicht – und versuchte, nicht darüber nachzudenken, welche Frisuren vor fünfzehn Jahren modern gewesen sein mochten. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie noch früh genug wieder daran erinnert werden würde.
    »Oh, ich wünschte, ich hätte meine Heißwickler dabei. Ich mache eine ganz tolle Farrah-Fawcett-Frisur. Jedenfalls konnte ich das damals. Mit Ihrem Haar könnten Sie selbst einer von Charlies Engeln sein, ja, das könnten Sie.«
    Oje.
    Verna redete ununterbrochen, während sie Gretchens Haar und Make-up machte. Es war, als könnte sie, nachdem sie einmal die Erlaubnis zu sprechen erhalten hatte, nicht wieder damit aufhören. Das Resultat von Vernas Frisierkünsten war am Ende nicht so schlimm, wie Gretchen befürchtet hatte. Ohne ihre Heißwickler war die alte Dame gezwungen gewesen, Gretchens Haar nur zu föhnen und in natürliche Wellen zu legen. Die vorderen Strähnchen hatte sie zu guter Letzt zurückgenommen und mit einer Schleife zusammengebunden, die sie in ihrem Portemonnaie gefunden hatte.
    Die beiden Frauen bestanden darauf, ihr auch beim Anziehen des Kleides zu helfen, das an der Taille nur ein bisschen zu locker saß. Als Gretchen schließlich noch ihren BH ausgezogen hatte, sah es wirklich ziemlich gut aus.
    »Schuhe«, rief Sadie und blickte auf Gretchens bloße Füße. »Oh, du meine Güte. Wir haben nicht an die Schuhe gedacht.«
    Gretchen warf einen Blick auf ihre ausgetretenen Turnschuhe – vermutlich nicht ganz angemessen für einen feierlichen Anlass. In ihrer besonderen Situation kamen ihr Laufschuhe allerdings nicht völlig verkehrt vor. »Es ist schon in Ordnung, echt«, winkte sie ab. »Sie sehen zu dem Kleid bestimmt abgefahren aus.«
    »Nein, nein. Hier, probieren Sie meine Schuhe«, forderte Verna sie auf und schlüpfte aus ihren weißen Riemchensandalen aus Vinyl, die mit Kunststoffsteinen verziert waren.
    »Oh, ich kann doch nicht Ihre Schuhe tragen.«
    »Sie passen aber besser zu dem Kleid als Ihre alten Turnschuhe. An der linken Sandale fehlt ein Rubin, aber ich nehme nicht an, dass es jemandem auffallen wird.«
    Verna war so beharrlich, dass Gretchen schließlich in die Sandalen schlüpfte, die von Vernas Füßen noch ganz warm waren. Sie waren ein paar Nummern zu groß, aber wenn sie ihre Zehen beim Laufen zusammenkrümmte, würde es schon gehen.
    Sadie blickte auf ihre Uhr und nickte zufrieden. »Und wir haben sogar noch fünf Minuten Zeit.«
    Es klopfte an der Tür, und Sadie machte auf. Sie schob ihren Kopf durch einen schmalen Spalt, so dass man nichts sehen konnte, doch Gretchen erkannte Norms gedämpfte Stimme. Kurz darauf schloss Sadie die Tür wieder und wandte sich zu Verna und Gretchen um. Sie hielt einen Strauß weißer Seidenrosen in der Hand. »Für die Braut.«
    Gretchen spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen. Sie wollte glauben, dass Schuldgefühle der Auslöser waren, doch es war schlicht und ergreifend tiefempfundene Dankbarkeit. »Sie sind meine guten Feen«, sagte sie und umarmte wieder beide.
    »Unsinn«, erwiderte Sadie und schniefte. »Sie sind jetzt startklar. Sie haben etwas Altes – das sind wir.« Sie lachte. »Etwas Neues, nämlich den Blumenstrauß, etwas Geborgtes«, sie wies auf die Schuhe, »und etwas Blaues.« Mit einer ausholenden Handbewegung deutete sie auf das Kleid.
    »Fertig?«
    Gretchen atmete tief durch und versuchte, den beiden ein breites, zuversichtliches Lächeln zuzuwerfen. Adam musste sich etwas einfallen lassen – und zwar schleunigst.
    Die Angehörigen der Braut verließen die vergleichsweise Sicherheit und

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