Hot - Erotische Phantasien
sie unabhängig war, hatte er ihr erklärt. Natürlich hatte er ihr einen Job verschafft – so viel musste sie zugeben. Andererseits war sie darin aber auch richtig gut. Und sicher, er bezahlte sie anständig, doch ihr Lebensstil war einfach kostspielig, und irgendwie geriet sie immer wieder in die finanzielle Schieflage. Cam schien dafür nicht besonders viel Verständnis zu haben. Er hatte ihr gesagt, sie sei verwöhnt. Aber es waren ja nicht nur Kleider und Schuhe, für die sie Geld ausgab und die sie ruinierten. Es gab auch noch ihre Freunde. Und wer half einem Freund nicht von Zeit zu Zeit aus?
Ehrlich – wenn sie nicht immer wieder diese freundlichen Angebote für neue Kreditkarten bekommen würde, wäre sie aufgeschmissen. Obwohl, wenn sie darüber nachdachte, hatte sie schon lange keine neue Karte mehr angeboten bekommen.
Tja, Cameron war nicht da – aus den Augen, aus dem Sinn –, und in seiner Abwesenheit war er großzügiger als normalerweise.
Sie griff sich Mark Forsythes Koffer, bevor er ihn nehmen konnte, und ging ihm voran in Richtung Haus. »Kommen Sie. Ich werde Ihnen alles zeigen.«
Sie führte ihn den Weg hinauf zu dem zweigeschossigen modernen Gebäude. Es hatte riesige Fenster und einen Balkon, von dem aus man einen phantastischen Ausblick auf den Strand hatte. Für ihren Geschmack war das Haus ein wenig steril eingerichtet und nicht so nah am Geschehen, wie sie es gern hatte, aber in der Not fraß der Teufel Fliegen. Und als Hausbesetzerin hatte sie wohl kaum das Recht, auch noch Ansprüche zu stellen.
»Das ist großartig. Danke«, sagte er, als sie mit ihrem Rundgang fertig waren. Ganz automatisch langte er in seine Tasche und hielt abrupt inne. Sie war sich ziemlich sicher, dass er ihr gerade ein Trinkgeld in die Hand hatte drücken wollen, als wäre sie ein Hotelpage.
Doch weil er so hinreißend verwirrt aussah, lächelte sie ihn an. »Hier in Australien ist es nicht so verbreitet, Trinkgelder zu geben. Und außerdem arbeite ich für
Crane
. Ich helfe also unentgeltlich.«
»Tja, vielen Dank für das Abholen und die Hausführung«, sagte er und blickte sie an. Offensichtlich wartete er darauf, dass sie verschwand.
»Also, was wollen Sie an Ihrem ersten Tag machen?«, fragte sie aufgeräumt.
»Auspacken, duschen und meinen Computer aufbauen.«
»Gut, dann mache ich inzwischen Kaffee«, entgegnete sie und ging Richtung Küche.
»Eigentlich möchte ich keinen Kaffee«, erwiderte er leicht gereizt.
»Der soll auch für mich sein«, versetzte sie. »So früh am Morgen ist das das Einzige, was mich wach hält.«
»Es ist Viertel nach zehn – Ortszeit«, bemerkte er mit einem Blick auf die Uhr.
»Genau.« Anscheinend gehörte er zu diesen organisierten Menschen, die ihre Uhr direkt nach der Ankunft sofort auf die lokale Zeit umstellten. Irgendwie überraschte sie das nicht im Geringsten.
Wortlos verschwand er im Badezimmer, und sie wurde den Eindruck nicht los, dass er sie vermutlich mühelos hinauskomplimentiert hätte, wenn er nicht so müde und vom Jetlag mitgenommen gewesen wäre. Das Problem war allerdings, dass sie im Augenblick auf keinen Fall gehen konnte. Es gab da eine Kleinigkeit, die sie ihm noch erklären musste.
Sie würde es ihm schonend bei einer Tasse Kaffee mitteilen.
Als Mark aus dem Badezimmer zurückkehrte, wirkten seine Augen noch blauer, und ein Hauch Verärgerung schwang in seiner Stimme mit. »Im Badezimmer stehen Kosmetika.«
Verdammt.
So hatte sie ihm ihre Neuigkeiten nicht beibringen wollen. »Wie ich schon sagte: Das Haus bietet allen Komfort, den man von zu Hause kennt.«
»Benutzte Kosmetika. Für Damen. Und eine Schublade mit Unterwäsche.« Anklagend hielt er einen Stringtanga aus Glitzerstoff in die Höhe, den Bren zu besonderen Anlässen trug.
»Richtig. Das wollte ich Ihnen noch sagen. Beim Kaffee.«
Sie wandte sich um. Im selben Moment machte er einen Schritt nach vorn und packte mit erstaunlicher Kraft ihren Arm. »Warum erzählen Sie mir nicht jetzt darüber?«, entgegnete er freundlich, aber ohne den Griff um ihren Arm zu lockern.
»Gut. Also … irgendwie teilen wir uns die Räumlichkeiten.«
»Sind Sie die Köchin oder die Putzfrau?«
»Weder noch. Wir teilen einfach.«
»Teilen?« Ungläubig blinzelte er. »So wie Mitbewohner?«
»Ich nehme an, das könnte man so sagen«, erwiderte sie und schob sich das Haar über die Schulter. »Ja.«
Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, schüttelte er bereits den Kopf. »Nein.
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