Hot - Erotische Phantasien
Das tun wir nicht. Bringen Sie mich in die Stadt. Ich werde mir ein Hotelzimmer nehmen.«
»Nein! Das können Sie nicht machen. Cameron …« Cam würde durchdrehen, wenn er von ihrer letzten Eskapade erfuhr. »Cam hat mich extra gebeten, Sie herumzuführen und mich um Sie zu kümmern. Ich kann doch nicht schon am ersten Tag versagen.« Sie bemühte sich, ihn verführerisch anzusehen, aber gleichzeitig auch ernst, ehrlich
und
hoffentlich ein bisschen ängstlich wegen ihres großen Bruders und Bosses zu wirken.
Sie konnte nicht genau sagen, ob Mark ihr das abkaufte. Seine Miene wirkte undurchdringlich – und unversöhnlich –, und in seinen Augen konnte sie nicht erkennen, was er dachte.
»Das Haus ist groß genug«, fuhr sie fort. »Zwei Schlafzimmer, drei Badezimmer, und Sie hätten einen eigenen Fahrer und Stadtführer. Können wir es nicht wenigstens versuchen?«
»Sagen Sie Crane, dass ich dankend ablehne«, entgegnete er knapp. Er packte seinen Koffer und seine Aktentasche, hob sie hoch und ging Richtung Tür.
»Warten Sie! Wohin wollen Sie?«
»Ich nehme mir ein Taxi.«
»Nein. Tun Sie das nicht. Ich fahre Sie, wohin auch immer Sie wollen.« Sie fühlte sich furchtbar. Der arme Mann schwankte schon vor Müdigkeit und versuchte dennoch verzweifelt, ihr zu entkommen. »Trinken Sie erst mal eine Tasse Kaffee. Bitte.«
Er drehte sich um, blickte sie argwöhnisch an und nickte schließlich.
»Setzen Sie sich ins Wohnzimmer und genießen Sie die Aussicht. Ich bin in einer Sekunde wieder da.«
Sie brühte Kaffee auf, gab ihn in zwei weiße Porzellantassen, füllte das passende Milchkännchen und den Zucker auf, richtete ein paar Kekse auf einem Teller an und vergaß nicht einmal die blauen Leinenservietten. Wie konnte ein Mann sie nicht um sich haben wollen?
Mark überschlug sich nicht gerade vor Begeisterung, als sie das Tablett vor ihn stellte, sondern gab nur einen Schuss Milch in seinen Kaffee und rührte um.
Als sie ihre Tasse nahm und daran nippte, sagte er: »Warum erzählen Sie mir nicht, was wirklich los ist?«
Sie biss sich auf die Unterlippe, blickte ihn an und fragte sich, wie sie jemals hatte annehmen können, dass das hier funktionieren könnte. »Sie müssen versprechen, dass Sie Cam nichts verraten.«
»Der Mann hat mir meine Verlobte ausgespannt. Glauben Sie mir, ich verspüre nicht das Bedürfnis,
irgendetwas
mit ihm zu besprechen.« Seine knappen Worte klangen kühl, doch trotzdem hörte sie die Bitterkeit, die in ihnen mitschwang. Jeder Mitarbeiter bei
Crane
kannte die Geschichte: Jen hatte ihre Verlobung mit Mark Forsythe Hals über Kopf gelöst, um mit Cam zusammenzuziehen. Und alle waren gelinde gesagt überrascht gewesen herauszufinden, dass ausgerechnet Jens Ex kommen würde, um einen Auftrag für die Firma zu erledigen.
Da Mark
Crane Surf and Boogie Boards
helfen wollte, hatte Bren angenommen, dass er keinen Groll gegen den Mann hegte, der jetzt mit seiner ehemaligen Verlobten zusammen war. Vielleicht wollte er, dass jeder das annahm. Doch es schien, als lägen sie damit falsch. Trotzdem – ein Mann, der wütend auf Cam war, konnte ihr Geheimnis bestimmt für sich behalten. Er hatte genügend eigene Probleme. Möglicherweise empfand er sogar so etwas wie Mitgefühl oder Verständnis für sie.
»Ich bin aus meinem Apartment geschmissen worden.«
Blau. Seine Augen waren so blau. In diesem ruhigen, ernsten Gesicht wirkten sie enorm sexy, auch wenn er sie jetzt undurchdringlich ansah. »Wollen Sie mir erzählen, warum?«
»Ich hatte ein paar Freunde zu Besuch. Es wurde ein bisschen lauter, und die Nachbarn haben sich beschwert. Also hat der Vermieter mich rausgeworfen.«
»Scheint mir ein bisschen drastisch zu sein. Ich denke, eine Verwarnung hätte es auch getan.«
»Tja, wahrscheinlich war der Vorfall ein willkommener Anlass für ihn. Ich war mit der Miete ein wenig im Rückstand.«
»Aha.« Er sagte das Wort mit der ruhigen Zuversicht eines Menschen, der noch nie irgendwo rausgeworfen worden war.
Versonnen nahm er einen Schluck Kaffee. Sie spürte, dass er über ihre Worte nachdachte. Auf dem Foto hatte er älter gewirkt, aber als sie ihn nun vor sich sitzen sah, schätzte sie ihn trotz seiner Müdigkeit auf nicht älter als dreißig. Warum also war er, obwohl nur vier Jahre älter als sie, doch so viel reifer?
Einen Moment lang blickte sie aus dem Fenster, wobei sie das glitzernde Wasser und die Segelboote, die auf den Wellen tanzten, kaum wahrnahm.
»Ich
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