Hot - Erotische Phantasien
von sich selbst als Mann, der sich seines Platzes in der Welt und der Frau an seiner Seite sicher sein konnte, war ihm genommen worden.
Jen.
Sie war vor ein paar Monaten aus beruflichen Gründen in dieses Land gekommen – damals hatte sie seinen Ring an ihrem Finger getragen, und der Caterer für ihre Hochzeit war bereits ausgesucht gewesen. Doch dann hatte sie Cameron Crane kennengelernt. Und das Nächste, woran Mark sich erinnerte, war, dass sie ihn urplötzlich hatte sitzenlassen.
Er hatte es wie ein Mann ertragen, und sein Stolz hatte ihn das erste unbehagliche Treffen mit Jen und das beinahe unerträgliche Kennenlernen mit Cameron Crane selbst überstehen lassen. Jen hatte ihm vieles genommen, aber wenigstens hatte sie ihm seine berufliche Ehre gelassen. Sie hatte ihn gebeten herzukommen, weil er der Beste für den Job war. Und aus dem Grund war er hier. Außerdem wollte er ihr, Cameron Crane und jedem, der es wissen wollte, beweisen, dass ihn die Trennung gar nicht so sehr mitgenommen hatte und dass er kein Problem damit hatte, nach Australien zu reisen, um für den neuen Freund seiner Ex-Verlobten zu arbeiten.
Sie seien einfach nicht füreinander bestimmt gewesen, hatte Jen ihm erklärt. Doch Mark sah das anders. Sie beide waren anständige, hart arbeitende Menschen. Sie beide mochten dieselben Restaurants, sie beide liebten das Theater. Sie interessierte sich eigentlich nicht für Baseball, aber da er ein großer Fan war, hatte sie es zumindest versucht – und er hatte, was ihre Leidenschaft fürs Ballett betraf, dasselbe für sie getan. Und jetzt hatte er, statt einer Hochzeit und eines geregelten Lebens, nichts.
Nein.
Das stimmt nicht, erinnerte er sich selbst. Er hatte seine Freiheit. Und er hatte eine neue zynische Denkweise entwickelt, die ihm zeigte, wie falsch die Wege gewesen waren, die er früher eingeschlagen hatte. Wenn die letzten Monate ihn etwas gelehrt hatten, war es die Einsicht, dass es sich wirklich nicht bezahlt machte, einfach nett zu sein.
Tja, damit war endgültig Schluss. Er wollte nicht mehr Mr. Nice Guy, Mr. Verantwortungsbewusst oder Mr. Verständnisvoll sein. Er war für einen ziemlich unreifen, haarigen Grobian mit einer Boxernase und federndem Gang abserviert worden.
Wenn es das war, was Frauen sich wirklich wünschten, würde Mark Forsythe ihnen das zukünftig bieten. Und gab es einen besseren Ort als dieses Land voller schroffer, wilder Individualisten? Und die Frauen! Er hatte viel über die Frauen gehört. Umwerfende, unkonventionelle Frauen, die oben ohne in der Sonne lagen und genauso heftig wie Männer feiern konnten. Und er hatte vor, sich davon etwas zu nehmen. Jede Nacht eine andere Frau. Vielleicht eine Handvoll. Und wenn er damit fertig war, würden Jen und seine zahmen Träume der Vergangenheit angehören. Ebenso wie sein Wunsch, Feuerwehrmann zu werden, den er mit acht Jahren gehabt hatte.
Er war dem albernen roten Feuerwehrhelm aus Plastik mit dem goldenen Abzeichen darauf entwachsen – und genauso war er auch der Vorstellung entwachsen, zu heiraten und sesshaft zu werden. Jennifer Talbot hatte ihm einen Gefallen damit getan, ihn zu verlassen. Ja, das hatte sie.
Während er joggte, um die Verspannungen aus seinem Körper zu vertreiben und einen klaren Kopf zu bekommen, fing er an, die Absurdität der Situation zu erkennen. Eine wundervolle Frau wollte mehr Zeit mit ihm verbringen, und er tat sein Bestes, um sie loszuwerden.
Er war nicht dumm – jedenfalls meistens nicht –, aber seit seiner Trennung hatte er eine ziemlich zynische Einstellung zu Frauen, ihren Beweggründen, der Liebe und vor allem der Ehe entwickelt. Er würde mit dieser Frau zu Abend essen und sie die Nacht über bleiben lassen. Und gleich morgen würde er damit beginnen, sich selbst in den abgebrühten Playboy zu verwandeln, den die Frauen scheinbar haben wollten.
Vermutlich würde er dabei sogar viel Spaß haben.
Er lief fast fünf Kilometer. Unterwegs kam er an jungen Familien mit Kinderwagen vorbei und versuchte, keine Notiz davon zu nehmen. Er sah Liebespaare, die Arm in Arm miteinander lachten, und starrte mürrisch vor sich hin. Und er traf einige Männer, die wie er waren. Unbelastet und frei, an einem Samstagmorgen mit ihrem Caffè Latte durch den Park zu spazieren oder zu joggen oder zu tun, wonach auch immer ihnen der Sinn stand. Kerle wie er eben.
Allmählich wurde ihm bewusst, wie heiß es war. Schweißperlen rannen ihm übers Gesicht. Vielleicht war es an der
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