Hot - Erotische Phantasien
Brise, das Meeresrauschen ließen ihn scheinbar kalt. Tatsächlich fragte sie sich, ob er all das überhaupt bemerkte.
Sie stellte die Teller auf den Tisch, und er wartete, bis sie Platz genommen hatte, bevor auch er sich setzte.
Perfekte Manieren.
Es gab gekühlten, frischen Weißwein aus dem Hunter Valley und köstliches Brot aus der Bäckerei, das im flackernden Kerzenlicht kross und golden aussah. Ihr Essen und der gesamte Tisch wirkten wie direkt dem
Australian-Women’s-Weekly-
Magazin entsprungen. Vermutlich weil sie sich wirklich von den Hochglanzfotos hatte inspirieren lassen.
Sie bemühte sich so sehr, charmant, attraktiv und gastfreundlich zu sein, dass sie sich schon selbst auf die Nerven ging. Und sie stand unter Druck. Ihr Problem war folgendes: Zwar hatte sie die ganze Zeit davon geredet, bei einem Freund unterkommen zu können, doch in Wahrheit hatte sie keinen Freund mehr, der sie aufnehmen würde. Es war nicht direkt ihre Schuld – es war nur so, dass immer irgendetwas passierte, wenn sie in der Nähe war.
Sie nahm es ihren Freunden nicht übel. An ihrer Stelle hätte sie selbst sich auch nicht eingeladen, ein paar Tage zu bleiben. Wenn sie nicht gerade einen Idioten ertragen mussten, der sich hoffnungslos in Bren verliebt hatte und im Morgengrauen lauthals unter ihrem Fenster sang, wurden sie von irgendwelchen Geldeintreibern belästigt.
Sehr ärgerlich.
Bevor Mark die Chance hatte, nein zu sagen, hatte sie Wein in sein Glas gefüllt und erhob ihr eigenes Glas zum Toast. »Willkommen in Australien.«
Er lächelte und stieß mit ihr an. »Danke. Und danke für das Essen. Es sieht wunderbar aus.«
»Das ist Barramundi, ein Fisch, der zur Familie der Riesenbarsche gehört. In Nordamerika findet man ihn nicht.«
»Wundervoll. Ich sterbe vor Hunger.«
Sie probierte das Essen und war erleichtert, dass der Fisch so gut schmeckte, wie sie es sich vorgestellt hatte.
»Hey, was ist das für ein Vogel?«, fragte er und sah über ihre Schulter.
Bren drehte sich um und folgte seinem Blick. Mit einem Lachen antwortete sie: »Das ist kein Vogel. Das ist ein Flughund. Hier muss irgendwo ein Obstbaum in der Nähe sein. Diese Tiere ernähren sich hauptsächlich von Früchten. Tagsüber schlafen sie, und nachts gehen sie auf Futtersuche.« Während sie sprach, flogen einige der Tiere mit den imposanten dunklen Flügeln vorbei.
»Ich habe darüber gelesen, aber sie sind in natura so viel größer, als ich dachte.« Und als er sich über diesen für ihn so neuen, ungewöhnlichen Anblick freute, klang er zum ersten Mal für einen Moment sorglos.
Die sanfte Meeresbrise strich über ihre Wangen, warm und sacht wie der Kuss eines geliebten Menschen. In der Ferne hörte sie fröhliche Stimmen und Gelächter, die vom Strand zu ihnen herüberwehten. Ganz in der Nähe nahm sie das leise Summen des Straßenverkehrs wahr. Der Duft von Grillfleisch drang aus dem Nachbargarten zu ihnen herüber. Sie lachte, als sie den Geruch erkannte. »Das hätte ich Ihnen heute auch beinahe serviert: Lamm. Vermutlich werden Sie es morgen probieren können.«
Er lächelte, doch zwischen seinen Augen bildete sich eine Falte. »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber morgen werden Sie nicht mehr hier sein.«
»Ich habe nicht gesagt, dass
ich
es für Sie kochen werde, oder?«, entgegnete sie knapp. »Ich werde gehen …« Sie hielt inne, beugte sich leicht vor und fuhr langsam und betont fort: »… wenn Sie mich nicht wollen.« Sie wusste verdammt genau, dass er sie wollte. So wie sie ihn wollte.
Obwohl sie sich noch stärker zu ihm hingezogen gefühlt hatte, bevor sie erfahren hatte, dass er mit möglichst vielen Frauen schlafen wollte.
Mark trank viel von dem Wasser, das sie auf den Tisch gestellt hatte, aber er nahm auch von dem Wein, wie sie erleichtert feststellte. Allmählich entspannte er sich.
»Also, was sind Ihre Aufgaben bei
Crane?
«, wollte er wissen.
»Ich arbeite in der Marketingabteilung. Wir betreuen den größten Teil des australischen und neuseeländischen Marktes. Aber seit Jennifer Talbot aufgetaucht ist, haben wir
richtig
viel zu tun. Sie hat ein paar gute Ideen für die Markteinführung in Amerika beigesteuert«, erzählte sie begeistert – und hätte sich im nächsten Moment am liebsten mit der Fischgabel in die Zunge gepikt, als sie bemerkte, wie Marks interessierter Blick sich verfinsterte.
»Wie auch immer«, plapperte sie weiter. »Ich bin auch die Chefdesignerin für die Damen-Modelinie, was
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