Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)
derartige Dinge zu unterhalten.
Träge beobachtete sie, wie Francis, der inzwischen wieder seine Hose trug, sich mit seiner Staffelei beschäftigte. Er malte Landschaftsbilder, die zwar schön anzusehen waren, Sarah jedoch nicht wirklich beeindrucken konnten. Sie machte sich nicht viel aus Kunst, obwohl sie zugeben musste, dass man Literatur streng genommen auch als Kunstform bezeichnen konnte.
Sarah gähnte und begann damit, ihre Kleidung und ihre Frisur zu ordnen. Sie war nicht besonders eitel und trug meist schlichte, schmucklose Kleider, in denen sie sich, soweit das unbequeme Korsett es zuließ, möglichst gut bewegen konnte. Francis war in seine Arbeit vertieft und küsste sie zum Abschied nur flüchtig auf die Stirn.
Tom und Simon besuchten gerne Lady Sullivans Abendveranstaltungen. Bei gutem Essen wurde dort stets über Gott und die Welt philosophiert und Susanna verstand es, die Gästeliste interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Er bewunderte diese unabhängige, tolerante Frau, die sich ihren Gästen gegenüber großzügig zeigte und diese charmant und geistreich zu unterhalten wusste. Heute jedoch war Tom nicht so gut gelaunt wie sonst. Seit er wieder in London war, zerbrach er sich den Kopf darüber, wo er eine passende Frau zum Heiraten ausfindig machen sollte. Nicht, dass es ihm an eindeutigen Angeboten von hübschen, teilweise sogar wohlhabenden Frauen mangelte. Wenn er es darauf anlegte, gelang es ihm problemlos, den Damen den perfekten Gentleman vorzuspielen. Doch jetzt ging es nicht darum, ein wenig zu flirten und sich einen Abend lang zu amüsieren. Wenn er schon heiraten musste, dann nur eine Frau, die nicht nur schöne Kleider und den neuesten Klatsch und Tratsch im Kopf hatte. Er wollte sich mit ihr unterhalten können. Zudem musste sie verständnisvoll und verschwiegen sein. Das Wichtigste wäre jedoch, dass sie seine Beziehung mit Simon akzeptierte und sich im Idealfall darauf einlassen würde, regelmäßig mit zwei Männern das Bett zu teilen, bis es ihm gelang, ein Kind zu zeugen. Wenn Tom so darüber nachdachte, sank seine Laune noch weiter. Wo sollte er in London eine Frau auftreiben, die all diese Kriterien erfüllte? Zudem konnte er nicht riskieren, die falschen Personen mit seinem Plan zu konfrontieren. Wenn heikle Informationen über sein Privatleben an die Öffentlichkeit kämen, würde er seine gesellschaftliche Stellung aufs Spiel setzen und riskierte, wenn er seinem Vater Glauben schenken wollte, eine Anklage wegen Sodomie. Und Simon? Wie würde er mit dieser delikaten Situation umgehen? Bisher hatte er sich eher bedeckt gehalten und lediglich erklärt, er sei bereit, sich mit einer Ehefrau zu arrangieren. Die Frage, wie dieses Arrangement in der Realität aussehen sollte, konnte auch er nicht beantworten. Tom seufzte und warf einen verstohlenen Blick auf Simon, der nun neben ihm in der Mietskutsche saß, die sie zu Susanna bringen sollte. Der junge Mann starrte schweigend aus dem Fenster. Er sah nachdenklich aus und wirkte in diesem Moment sehr jung und verletzlich.
Tom musste sich eingestehen, dass er für Simon stärkere Gefühle entwickelt hatte, als je für einen seiner zahlreichen Favoriten zuvor. Seine Anwesenheit wirkte beruhigend auf ihn und er schätzte Simons zurückhaltende Art. Im Bett hingegen war er ein leidenschaftlicher und vor allem erfahrener Liebhaber. Viele seiner ehemaligen Affären hatten sich ihre Neigung nicht eingestehen wollen. Ihr Liebespiel glich dem liebestoller Tiere. Ihre jahrelang aufgestaute Lust entlud sich in sekundenschnelle, ein leidenschaftlicher Kuss, ein zartes Saugen an ihrem hartem Glied und eine kurze, fast brutale Vereinigung reichten aus, um ihren Samen sprudeln zu lassen. Dann, nachdem die Ekstase abgeklungen war, warfen sie Tom vor, sie verführt und verdorben zu haben und kehrten reumütig zurück zu ihren Ehefrauen und Kindern. Tom blieb unbefriedigt zurück. Für ihn war die körperliche Liebe nur erfüllend, wenn sie spielerisch und mit leidenschaftlicher Raffinesse zelebriert wurde. Bevor er Simon kannte, hatte Tom daher einige Male eines dieser verboten-verruchten Etablissements aufgesucht, in denen junge, erfahrene Herren ihre Liebesdienste an wohlhabende Gentlemen verkauften. Obwohl Tom dort Befriedigung fand, so nutzte er diese spezielle Dienstleistung doch eher widerwillig. Es widerstrebte ihm, Männer kaufen zu müssen, um mit ihnen zu schlafen, obwohl er ihre Motive nachvollziehen konnte.
„Wir sind da,
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