Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition)

Titel: Hot History Collection - History Romance im Doppelpack (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgia May Clarke , Aurora Estella Alvarez
Vom Netzwerk:
Mildtätigkeit eines Ehemannes angewiesen zu sein, der ihren beruflichen Pläne vielleicht ebenso ablehnend gegenüberstand wie Francis. Überhaupt würde sie ihre Beziehung zu Francis überdenken müssen. Wenn herauskam, dass sie eine Affäre mit einem Maler unterhielt, konnte sie sich auf dem gesellschaftlichen Parkett, zu dem sie sich dank Susannas Hilfe gerade erst Zugang verschafft hatte, nicht mehr blicken lassen.
    Londons High Society bestand aus einem elitären Kreis, dem Adelige und reiche Unternehmer angehörten. Die gelangweilten Ehefrauen der wichtigen Herren vertrieben sich die Zeit mit dem Lesen von Klatschzeitschriften und damit, sich gegenseitig über die neueste Kleidermode aus Paris auf dem Laufenden zu halten. Dass viele Adelige Affären mit ihren Dienstmädchen hatten oder gewisse Etablissements aufsuchten, von deren Existenz offiziell natürlich niemand wusste, war ein offenes Geheimnis. Wurde eine Frau jedoch eines ähnlichen Fehltrittes überführt, so begann eine Hexenjagd, an deren Ende die gesellschaftliche Ächtung stand.
    Sarah wusste von Susanna was es bedeutete, sich als Frau gegen diese Ungerechtigkeit zu wehren. Dabei war es nicht einmal Susanna gewesen, die ihren Ehemann betrogen hatte. Den einzigen Fehler, den sie in den Augen der guten Gesellschaft begangen hatte, war ihr Entschluss, ihrem untreuen Gatten die Stirn zu bieten.
    Sarah nahm sich vor, in den nächsten Tagen mit Francis zu sprechen und ihre Beziehung zu beenden. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihre heimlichen Treffen vermissen würde, aber der gute Ruf ihrer Familie und ihre Karriere waren ihr wichtiger als die Freuden der körperlichen Liebe. Sarah konnte sich nicht vorstellen, das Francis sehr unter ihrer Trennung leiden würde. Sie vermutete ohnehin, dass er seine Gunst nicht nur ihr, sondern noch einigen anderen Damen schenkte.
    Nein, sie musste jetzt an ihre Zukunft denken. Es gab keine andere Möglichkeit, als die Zeit mit Francis hinter sich zu lassen.
     
    Am Samstag Nachmittag stand Sarah fluchend vor dem schmalen Kleiderschrank in ihrer winzigen Kammer. Auf ein Dinner bei einem Lord war sie nicht eingerichtet, ihre zweckmäßigen und eher hochgeschlossenen Kleider wären für diesen Anlass wohl kaum angemessen.
    Schließlich entschied sie sich für ein grünes Festtagskleid, welches sie schon seit Jahren besaß und eigentlich immer nur an Weihnachten trug. Es war ein wenig aus der Mode, wie sie feststellen musste, dafür aber in einem guten Zustand. Da das Kleid außerdem gut zu ihren braunen Locken passte, stellte es die beste Wahl für diesen Abend dar.
    Nachdem es Sarah nach einem fast halbstündigen Kampf gelungen war, in das ungewohnte Kleidungsstück zu schlüpfen und die zahlreichen Knöpfe zu schließen, betrachtete sie sich kritisch im Spiegel. Sie zeigte sonst nie Dekolleté, war jedoch recht zufrieden mit ihrem Erscheinungsbild. Bei der Frisur ließ Sarah sich vorsichtshalber von ihrer Schwester Betty helfen, alleine würde es ihr nie gelingen, die widerspenstigen Locken elegant zu zähmen.
    Alles in allem, so beschloss Sarah, konnte sie sich sehen lassen. Zudem war jemand wie Thomas of Lancaster ganz sicher nicht mit einem üppigen Dekolleté und einer zentimeterdicken Schicht Puder zu beeindrucken.
    Als sie um 19 Uhr auf die Straße trat, wartete die Kutsche bereits auf sie. Die Fahrt dauerte lediglich 10 Minuten, dann hielt das luxuriöse Gefährt vor Thomas of Lancasters repräsentativen Stadthaus. Das gesamte Grundstück war eingezäunt, Sarah trat durch das schwere Eisentor und bewunderte den penibel gepflegten Vorgarten, der alleine schon größer war als die meisten Grundstücke in ihrer Wohngegend.
    Suchen schaute Sarah sich um, aber keine andere Kutsche war zu sehen. Entweder war sie zu früh oder die anderen geladenen Gäste hatten sich bereits eingefunden. Der Kutscher begleitete sie bis zur Eingangstür und stellte ihr dann den Butler vor, der sie höflich begrüßte und sie in einen prachtvoll ausgestatteten Salon führte.
    Dieser war jedoch leer, und als sie den Butler über den Verbleib der anderen Gäste fragen wollte, musste sie feststellen, dass dieser sich bereits diskret zurückgezogen hatte.
    Sarah musste schlucken. Sie gehörte ganz bestimmt nicht zu jenen Frauen, die zu Hysterie neigten, aber so ganz allein in diesem riesigen, fremden Haus, welches von zwei ihr so gut wie unbekannten Männern bewohnt wurde, kam sie sich doch ein wenig verloren vor. Warum hatte sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher