Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
schaltest du das Funkgerät ein und meldest den Vorfall.«
Sie schloss die Finger um seine Schlüssel. »Ich werde nicht ohne dich gehen.«
»Wenn wir beide sterben, ist niemandem geholfen«, sagte er. Dann beugte er sich vor und drückte ihr schnell einen Kuss auf die Lippen, bevor er direkt in den Feuersturm hineinlief.
11
Als Logan das Tor öffnete, wollte Maya ihm hinterherrufen, er solle zurückkommen. Eine gewaltige Druckwelle aus heißer Luft fegte über den Transporter hinweg, kroch durch jede noch so feine Ritze im Metall und rüttelte an der Windschutzscheibe.
Er hatte sie zwar angewiesen, sich nicht von der Stelle zu bewegen, aber sie konnte unmöglich einfach hier im Truck sitzen bleiben, während er sein Leben riskierte, um für sie Beweise zu sammeln – schon gar nicht, wenn es sich so anfühlte, als ob die Flammen direkt neben dem Lastwagen tobten, und nicht erst hinter der Mauer, die das Wohnviertel einschloss. Sie war die Einzige, die jetzt noch auf ihn achtgeben konnte. Sie musste dafür sorgen, dass er keine Dummheiten beging.
Sie rannte die befestigte Einfahrt der nächstgelegenen Villa hinauf, klopfte an die Haustür und klingelte Sturm, bis sie begriff, dass niemand zu Hause war. Vermutlich war die gesamte Gegend evakuiert worden. Sie lief um das Haus herum und suchte nach einer Möglichkeit, um auf das Dach zu gelangen. Sie hatte Glück: An einer der Hauswände lehnte eine ausziehbare Leiter. Wahrscheinlich hatten die Hausbesitzer sie noch benutzt, um das Dach feucht zu halten, bevor sie fliehen mussten. Rasch stieg sie die zweigeschossige Leiter hinauf, suchte an den grauen Dachziegeln nach Halt und zog sich hoch. Dann kraxelte sie über das Dach, bis sie eine Stelle gefunden hatte, von der aus sie Logan beobachten konnte. Doch als sie schließlich erkennen konnte, in was für einer Lage er sich befand, wäre ihr beinahe das Herz stehen geblieben.
Während die anderen Hotshots einen Sicherheitsabstand zum Feuer wahrten, ging Logan gerade direkt vor einer drei Meter hohen Feuerwand in die Hocke, um auf dem Boden nach Beweismaterial zu suchen.
Oh Gott! Sie war so sehr darauf konzentriert gewesen, nach neuen Hinweisen zu suchen, dass sie ihn dort hinausgeschickt hatte, ohne wirklich darüber nachzudenken, was ihn am Explosionsort überhaupt erwartete. Was hatte sie sich dabei nur gedacht?
»Komm zurück!«, brüllte sie, aber sie erreichte damit nur, dass ihr die Kehle wehtat. Es war unmöglich, irgendetwas anderes als das Tosen der Flammen oder die Geräusche der darüber kreisenden Hubschrauber wahrzunehmen. Das Knistern der Feuersbrunst schwoll immer weiter an, und die Sonne war fast hinter einem dichten Vorhang aus Asche verschwunden.
Der Flächenbrand hatte schon heute Morgen aus der Luft furchtbar ausgesehen. Doch inzwischen glich das von ihm betroffene Gelände einem Kriegsgebiet. Der sonst so blaue Himmel hing voller bedrohlich dunkler Wolken, unter ihm kämpften Menschen und Maschinen gemeinsam gegen eine Feuersbrunst, die feuerrote Tentakel nach dem Berg ausstreckte, und mit jeder Stunde, die verstrich, wuchs ihre Kraft.
Alles lief wie in Zeitlupe ab: Sie sah, wie die todbringenden, orange-gelben Flammen nach Logan griffen und beinahe seinen Kopf berührten. Doch dann, im allerletzten Moment, sprang er zurück auf ein noch unversehrtes Fleckchen Gras. Sie wusste, dass dieses Bild, wie Logan furchtlos inmitten von zehn Meter hohen Flammen auf einem schwarz-grauen Ascheteppich stand, sie für den Rest ihres Lebens verfolgen würde.
Ihr Herz raste wie wild, und der aufsteigende Rauch und all der Staub in der Luft brannten ihr in der Lunge. Sie wollte nicht, dass noch mehr Feuerwehrmänner verletzt wurden. Und schon gar nicht Logan.
Hilflos sah sie zu, wie er die Drecksarbeit für sie erledigte, und ihr fehlte die Kraft, seine Einzigartigkeit noch weiter anzuzweifeln. Sie beobachtete, wie er sich duckte und sein Anzug dabei an den breiten Schultern und um die Hüften spannte. Er war einfach ein Traummann. Und noch dazu war er bereit, zum Wohle anderer dem Tod ins Auge zu blicken.
Die Frauen warfen sich ihm offensichtlich nicht ohne Grund an den Hals.
Er hielt das Messgerät vom Körper weg und stand sechzig Sekunden lang vollkommen still, genau so, wie sie es ihm erklärt hatte. Die Flammen loderten um ihn herum empor, und sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie ihm gesagt hatte, er solle sich nicht beeilen. Er konnte unmöglich wissen, ob irgendwo auf dem
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