Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
grasbedeckten Berg noch mehr Sprengstoff verteilt worden war.
Der Boden, auf dem er stand, konnte jede Sekunde in die Luft fliegen.
Bei der Vorstellung, Logan auf einer Bahre liegen zu sehen, übersät mit Brandblasen und mit blutiger Haut, bekam sie weiche Knie. Sie rutschte auf einem der Ziegel aus und musste sich an einem Abluftventilator festhalten, um nicht vom Dach zu fallen.
Vielleicht hätte sie auf ihn hören und im Wagen bleiben sollen. Das wäre wahrscheinlich einfacher gewesen, als das alles mit anzusehen.
Sie war maßlos beeindruckt von seinem Mut, und es war ihr egal, dass sie eigentlich gegen ihn ermittelte.
Sie war überzeugt, dass er unschuldig war. Für seine Crew würde er alles tun. Wie jetzt, in diesem Augenblick. Ihn dabei zu beobachten, wie er die dringend benötigten Beweise sammelte, indem er mit Nerven aus Stahl durch Flammen ging, hatte sie jedes Zweifels beraubt.
Er hatte das Feuer in der Desolation Wilderness nicht gelegt.
Das bedeutete, dass jemand anders für all diese Zerstörung verantwortlich war. Für all diesen Schmerz. Dieses Elend. Jemand hatte den Waldbrand gelegt und dann die Nachricht bei der Hotline hinterlassen, in der Logans Name genannt worden war. Sie war sich fast sicher, dass der Brandstifter auch für das Feuer in ihrem Motelzimmer verantwortlich war und dass er dann versucht hatte, ihr mit dieser Botschaft Angst einzujagen. Als Nächstes hatte er die Explosion geplant, die Robbie heute Morgen beinahe das Leben gekostet hätte.
Endlich wich Logan vor den Flammen zurück und rannte mit großen Schritten auf den Lastwagen zu. Wie schaffte er es nur, mit der schweren Ausrüstung immer noch so schnell zu laufen? Vor allem, wenn man bedachte, wie erschöpft er nach der schrecklichen Hitze sein musste, der sein Körper ausgesetzt war.
Sie wollte unbedingt verhindern, dass er sie dabei ertappte, wie sie ihn – von Sorgen gequält – vom Dach aus beobachtete, also machte sie sich auf den Weg zurück zur Leiter. Allerdings musste sie feststellen, dass es nicht so einfach war, hinunterzuklettern wie nach oben zu kommen. Sie hatte erst das halbe Dach überquert, als sie schwere Stiefel die stählernen Sprossen hinaufsteigen hörte. Logans rußverschmiertes Gesicht tauchte über der Regenrinne auf.
»Du hörst wohl nie auf das, was man dir sagt.«
»Selten«, sagte sie so beiläufig wie möglich und versuchte vergebens, das Gefühl der Erleichterung darüber zu verdrängen, dass er alles unbeschadet überstanden hatte.
»Wahrscheinlich sollte ich froh sein, dass du mir nicht gefolgt bist, um sicherzustellen, dass ich den richtigen Knopf drücke.«
Sie wandte das Gesicht ab. Offenbar wollte er sie aufziehen, aber sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Gerade erst hatte er unter Lebensgefahr Beweise gesammelt, und ihr schoss immer noch das Adrenalin durch den Körper. Ihm dabei zuzusehen, wie er sein Leben riskierte, hatte sie vollkommen durcheinandergebracht – wie konnte er jetzt so unbekümmert und entspannt sein?
Aber sie war so unglaublich froh darüber, dass er den Flammen entkommen war, dass sie ein Lächeln nicht unterdrücken konnte. »Man kann mir wohl nicht vorwerfen, dass ich mich um einen Platz in der ersten Reihe der Logan-Cain-Show bemüht habe, oder etwa doch?«
Er erwiderte ihr Lächeln, und ihr war, als würde sie direkt in die Sonne blicken. »Tja, wir Hotshots bemühen uns eben, es allen recht zu machen.«
Sie hatte fast den Rand des Daches erreicht, und er streckte die Arme nach ihr aus, und augenblicklich schlug ihr Herz schneller. Die Gefühle, die sie für ihn empfand, flößten ihr mehr Angst ein als alles, was sie bislang erlebt hatte.
»Ich bin alleine raufgekommen, und ich werde auch alleine wieder runterkommen«, sagte sie, um etwas körperlichen Abstand zu ihm zu gewinnen, und im selben Moment wurde ihr bewusst, dass sie sich wie ein bockiges Kind anhörte und nicht wie eine selbstständige Frau.
Er blieb einfach auf der Leiter stehen. »Ich habe noch nie eine schöne Frau im Stich gelassen, die hilflos auf einem Dach stand, und ich werde jetzt nicht damit anfangen.«
Es war bereits das zweite Mal, dass er ihr gesagt hatte, sie sei schön. Er war zwar nicht der erste Mann, der das tat, aber es war das erste Mal, dass es ihr etwas bedeutete.
Keine Frage, sie war dabei, diesem Mann mit Haut und Haaren zu verfallen.
Trotzdem schaffte sie es nicht, ihn wegzustoßen, als er nach ihr griff. Sie hatte ihn gerade mitten ins
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