Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
sich sowohl von seiner tiefen, erotischen Stimme als auch von seiner Frage in die Enge getrieben. So auf die Schnelle fiel ihr keine halbwegs intelligente Antwort ein.
»Ich bin auf die National Fire Academy gegangen.«
»Natürlich«, sagte er und zog das Wort in die Länge, »aber warum?«
In den vergangenen sechs Monaten hatte sie alle Feuerwehrmänner gemieden wie die Pest. Sie war mit keinem von ihnen ausgegangen und hatte auch sonst kaum Zeit mit ihnen verbracht – sie hatte noch nicht einmal an den Verlosungen teilgenommen, mit denen sie regelmäßig Gelder sammelten, höchstens über das Internet von zu Hause aus. Sie wollte und konnte nichts und niemanden in ihrer Nähe ertragen, der sie an die beiden Männer erinnerte, die sie verloren hatte.
Aber jetzt war Logan da und offensichtlich ernsthaft daran interessiert, mehr über sie zu erfahren – wer sie war, was sie antrieb. Einfach nur mit ihm rumzumachen, schien ihr im Vergleich dazu fast schon harmlos zu sein.
Körperliche Nähe war eine Sache. Ihr Herz jedoch, das war etwas anderes. Sie war sich schließlich noch nicht einmal sicher, ob es überhaupt so weit heilen konnte, um wieder jemanden hineinzulassen.
»Ich wusste schon immer, dass ich nicht bei der Feuerwehr arbeiten wollte, aber mir gefielen einige Aspekte der Arbeit dort«, antwortete sie nach einer langen Pause. »Also habe ich meinen Abschluss in Strafrecht gemacht. Als mein Vater mir dann vorschlug, in die Brandursachenermittlung einzusteigen, erschien mir das als ein guter Weg.«
»Weißt du, ich habe darüber nachgedacht, dass dein Vater und Joseph etwa im gleichen Alter sein müssten. Ich frage mich, ob sie vielleicht gemeinsame Einsätze hatten.«
Es fiel ihr sehr schwer, über ihren Vater zu sprechen. Sie hatten sich so unglaublich nahegestanden.
»Wahrscheinlich schon«, sagte sie. »Sein Einsatzgebiet war rund um Monterey, und dort haben wir auch gewohnt. Aber seine Crew wurde genauso oft zu Bränden in die Sierras geschickt.«
»Wahrscheinlich war ich sogar selbst bei einigen davon dabei. Wann genau ist er denn in Rente gegangen?«
Maya starrte aus dem Fenster und betrachtete die Autos auf der Gegenspur. »Gar nicht. Er ist an Lungenkrebs gestorben. Vor einem Jahr.«
Logans Hand fand ihr Knie, und die Wärme, die von ihm ausging, drang durch ihre dünne Lake-Tahoe -Baumwollhose hindurch. »Herrgott, Maya, das ist wirklich nicht fair!«
Sie war froh, dass er nicht erwähnte, wie kurz hintereinander ihr Vater und ihr Bruder gestorben waren. Die meisten Menschen sahen sich genötigt, auf diese Tatsache hinzuweisen, sobald sie es herausfanden. Es half nicht.
»Er fehlt dir bestimmt sehr.«
»Ja«, sagte sie. »Aber ich weiß auch, dass er seine Arbeit geliebt hat. Und ich hätte mir auch keinen anderen Job für ihn vorstellen können.«
»Es tut mir leid.«
Die schlichten Worte bohrten sich in ihr Herz. Sie wollte nicht weiter von sich erzählen. »Was ist mit dir? Warum bist du Feuerwehrmann geworden? Warum gerade die Hotshots?«
Sie fragte ihn das nicht in ihrer Rolle als Ermittlerin oder weil er verdächtig war. Es interessierte sie wirklich.
»Joseph ist ein großartiger Mann. Ein toller Lehrmeister. Ich fand einfach klasse, was er tat. Ich wollte auch so werden wie er.«
»Es passt zu dir.«
»Es ist alles, was ich je sein wollte. Das Einzige, das ich je tun wollte.«
Wie aus heiterem Himmel überkam sie eine Einsicht, die den gut aussehenden Feuerwehrmann auf dem Nebensitz betraf. »Das war es, was dich wieder zurück auf die rechte Bahn geholt hat, habe ich recht? Deswegen hast du mit dem Zündeln aufgehört.«
Eine Sekunde lang wandte er den Blick von der Straße ab, und sie sahen einander an. »Das ist richtig. Deswegen.«
»Und ich hätte dir das beinahe genommen.«
»Du hast nur deine Arbeit gemacht.«
Genau so war es. Und aus diesem Grund durfte sie sich auch nicht entspannen, sondern musste ihm weiter unangenehme Fragen stellen – auch wenn es das Ende ihrer bis dahin so netten Unterhaltung bedeutete.
»Erzähl mir von Dennis.«
Seine Hand am Schaltknüppel verkrampfte sich. »Was möchtest du wissen?«
»Du bist in Josephs Fußstapfen getreten und ebenfalls Feuerwehrmann geworden. Aber sein eigener Sohn hat sich dagegen entschieden. Weißt du, warum?«
»Einen Hubschrauber zu fliegen, ist auch nicht so einfach.«
»Stimmt«, gestand sie ein. »Den Passagier zu spielen, ist manchmal allerdings genauso schwierig.«
»Wer hätte gedacht, dass
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