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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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stand weiter unten am Wasser und kämpfte gerade mit einem Sonnenschirm. Am liebsten hätte ich ihn angebrüllt, er solle diesen blöden einzelnen Schirm vergessen. Was konnte der schon für hundert Leute ausrichten? Aber er versuchte, zu helfen. Und es war egal, was zwischen uns vorgefallen war, ich musste ihn nicht unfreundlich behandeln.
    „Ich weiß es nicht. Aber ich denke nicht. Wir haben noch nicht so richtig darüber gesprochen.“
    „Wow. Ich hatte ja keine Ahnung. Es tut mir leid, Anne.“
    Ich lächelte sie an. „Ich denke, du warst in letzter Zeit ein bisschen mit deinen eigenen Sorgen beschäftigt, hm?“
    Sie lachte. „Ja, ich denke schon.“
    Mary und ich sahen uns am ähnlichsten. Wir hatten dasselbe lockige, braune Haar, nur dass sie ihres länger trug. Die blaugrauen Augen unserer Mutter. Wir hatten auch dieselbe Größe. Obwohl wir einander sehr ähnlich sahen, hatte ich nie das Gefühl gehabt, dass wir uns ähnlich verhielten.
    „Hör mal, Mary. Lass dich von dem, was ich sage, nicht davon abhalten, dein eigenes Glück zu finden, ja?“
    „Ist das so ein Vortrag von der Sorte ,Spiel deine eigene Musik’?“ Sie grinste mich an.
    „Was soll das denn schon wieder heißen?“
    „Du weißt schon. Sing dein eigenes Lied, blablabla, finde deinen eigenen, strahlenden Stern, sei ganz du selbst. Du weißt schon, was ich meine. Diese Einstellung, dass man nur das macht, womit man sich gut fühlt.“
    Ich prustete. „Okay, ich werde auf den Vortrag verzichten.“
    Ich wünschte mir wirklich, ich könnte ihr bessere Ratschläge geben. Wenn man Patricia glaubte, war ich gut darin, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Mary wirkte nicht überzeugt. Trotzdem kam sie um den Tisch herum und legte einen Arm um meine Schulter.
    „Es wird alles klappen“, sagte sie zuversichtlich. „Ich weiß, dass es klappen wird.“
    „Woher weißt du das denn, du kluges Wesen?“
    Sie schaute über den Rasen, wo James sich nun mit den Mitarbeitern unterhielt, die an der Grillstation arbeiteten. „Weil ihr euch liebt.“
    Tränen sind so eine unglückliche Sache. Sie bringen nie einfach alles in Ordnung. Manchmal machen sie sogar alles noch schlimmer.
    Ich hatte keine Zeit, um maßlos rumzuheulen, auch wenn es hier eine Schulter gab, an der ich mich ausheulen konnte. Es gab eine Party, die wir veranstalteten. Unsere Familien mussten bewältigt werden. Meine Ehe musste gerettet werden. Ich hatte keine Zeit, mich dem Kummer hinzugeben. Dennoch nahm ich mir die Zeit.
    Auch wenn Mary nicht alle Gründe verstand, warum ich weinte, war sie eine gute Schwester und reichte mir ungefragt eine Serviette. Sie sagte nichts, während ich in die Serviette schluchzte. Ich bin sicher, dass die Caterer mir einige befremdliche Blicke zuwarfen, aber ich barg mein Gesicht in der Serviette, sodass ich sie nicht sehen musste.
    „Vielleicht solltest du reingehen und dich ein wenig hinlegen“, sagte Mary nach einigen Minuten. „Patricia und ich können die Dinge hier regeln. Vielleicht brauchst du einfach eine Pause.“
    Ich wischte mein Gesicht ab. „Nein, nein. Das wäre euch gegenüber nicht fair. Ich bin schon okay, keine Sorge.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Anne …“
    „Ich sagte doch, mir geht es gut.“ Meine Stimme duldete keinen Widerspruch. Es ging mir gut. Alles würde gut gehen. Ich würde ein Lächeln aufsetzen, und ich würde es schaffen, alles zum Leuchten zu bringen, denn verdammt noch mal, das war es, was ich konnte. Ich war eine gute Tochter. Ich würde nicht zulassen, dass mein persönliches Versagen diese Party ruinierte. Es hatte bereits zu oft die Gelegenheit bekommen, etwas kaputt zu machen. Ich musste nicht jetzt auch noch zusammenbrechen.
    Ein Wagen bog in die Einfahrt ein. Wir drehten uns beide um. Marys Gesicht leuchtete auf und verdüsterte sich sogleich wieder, als sie sah, dass es die Kinneys waren. Ich bin sicher, auch mein Gesichtsausdruck strahlte nicht die pure Freude aus.
    „Warum sieht deine Schwiegermutter eigentlich immer so aus, als wäre sie gerade in Hundescheiße getreten?“
    Lachen kann ebenfalls eine unglückliche Sache sein.
    „Hallo, Mädels“, begrüßte Evelyn uns. „Was ist so lustig?“
    „Ich werde dann mal Pats helfen gehen, mit diesem Kram … mit den … Sachen …“
    Mary ließ mich stehen. Evelyn lächelte. Ich lächelte zurück. Sie wartete, aber ich hatte ihr nichts zu sagen. Sie war zu früh. Das war sie oft. Frank war bereits im Haus verschwunden. Ich fragte

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