Hot Summer
vorhergesagt, und Patricia rief mich schon vor Sonnenaufgang an, um mir die Ohren vollzujammern. James nahm den Anruf entgegen und reichte den Telefonhörer an mich weiter, nachdem er sich mit einem gemurmelten Hallo gemeldet hatte. Ich nahm den Hörer, und er stand auf und schlurfte ins Badezimmer, wo ich ihn lange pinkeln hörte.
„Es wird alles in Ordnung kommen, Pats. Darum haben wir schließlich das Zelt besorgt.“
„Das Zelt wird nur das Essen abdecken“, sagte meine Schwester. „Was ist mit all den Gästen? Sie passen wohl kaum in dein Haus!“
„Vielleicht haben wir Glück und die meisten Gäste tauchen gar nicht erst auf.“
„Sehr lustig, Anne.“
Ich lachte nicht. Und ich machte auch eigentlich keine Witze. Ich gähnte und warf einen Blick auf den Radiowecker. Es war mindestens eine Stunde zu früh für meinen Geschmack. „Pats, beruhige dich. Alles wird gut laufen, das verspreche ich dir.“
Sie seufzte. „Du bist so gut darin, wusstest du das?“
„Worin bin ich gut?“
„Die Verantwortung zu übernehmen. Alles besser zu machen. Es in Ordnung zu bringen.“
Durch die halb offene Badezimmertür konnte ich meinen Mann sehen, der sich an Stellen kratzte, an denen ich nicht sehen wollte, dass er sich dort kratzt. Ich drehte mich auf die Seite. „Nein, Pats. Das bin ich gar nicht.“
Sie seufzte erneut und war einen Moment still. „Es besteht nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein Gewitter aufzieht, stimmt’s?“
„Nur eine geringe Wahrscheinlichkeit.“
„Und … wir müssen nur noch diesen Tag irgendwie überstehen, und dann haben wir es geschafft. Dann ist alles in Ordnung.“
„Alles geschafft.“
Sie lachte. „Es tut mir leid, ich bin so eine Nervensäge. Ich weiß es genau, was du denkst. Es ist nur … ich bin einfach …“
„Ich weiß.“ Ich verstand sie. Es war viel in Bewegung geraten, und es ging nicht mehr nur um diese Party. In der letzten Zeit war so viel passiert. „Es wird eine großartige Party. Mom und Dad werden einen tollen Tag haben. Ihre Freunde werden da sein, und alle werden uns für strahlende, schöne Beispiele dafür halten, was gute Töchter für ihre Eltern tun. Und dann haben wir es für die nächsten dreißig Jahre hinter uns gebracht.“
Ich wusste nicht genau, was sie machte, aber das Geräusch, das ich hörte, klang nur entfernt nach einem Lachen. Vielleicht schnaubte sie. „Sicher. Richtig.“
James kam zurück ins Bett. Seine Augen waren immer noch halb geschlossen, als er unter die Bettdecke kroch und die Arme nach mir ausstreckte, um mich an sich zu ziehen. Ich ließ mich in seine Arme ziehen, weil es in diesem Moment zu kompliziert gewesen wäre, mich ihm zu entziehen, während ich telefonierte. Als er an meinem Haar schnupperte und seine Hand sich um meine Brust schloss, machte ich ein leises, verärgertes Geräusch. Er verstand nicht, dass ich es nicht wollte.
„Alles wird in Ordnung sein“, sagte ich. Es fühlte sich an, als sagte ich diesen Satz zum tausendsten Mal. „Die Sonne wird heute scheinen, und es wird keinen Regen geben. Die Leute werden kommen, sie werden essen und irgendwann wieder gehen. Und morgen wird alles nur noch eine schöne Erinnerung sein. Leg dich noch mal hin, Patricia. Gott weiß, dass ich genau das jetzt tun werde.“
„Wie kannst du jetzt schlafen?“, protestierte sie. „Um welche Uhrzeit soll ich zu euch rüberkommen? Gibt es irgendwas, das ich noch mitbringen kann? Was ist mit …“
„Um zwölf, wie wir es verabredet haben. Und nein. Tschüss“, sagte ich und legte auf, obwohl sie noch etwas sagte.
„Patricia?“, fragte James.
„Ja.“ Ich bewegte mich nicht in seinen Armen, aber ich entzog mich auch nicht seiner Umarmung.
„Sie flippt wohl aus?“
„Hm ja.“ Ich würde jetzt bestimmt nicht mehr einschlafen. In wenigen Stunden trafen über hundert Leute in meinem Haus ein, und obwohl ich Patricia versichert hatte, alles würde schon klappen, war ich nicht so sicher.
Das Barometer, das in der Küche hing, machte es mir nicht einfacher. Das blaue Wasser in dem Röhrchen war beinahe bis ganz nach oben aufgestiegen und wies auf kommende Stürme hin. Ich schaute nach draußen. Ein blauer Himmel musste nichts bedeuten. Ein Sturm konnte jederzeit aufziehen.
Trotz der Sorge um das Wetter kam das Zelt pünktlich und wurde ohne Probleme aufgebaut. Der Caterer kam mit seiner mobilen Grillstation und seinen anderen Utensilien. James hatte bereits die Lautsprecherboxen aufgebaut,
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