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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Beispiel was?“ Wir verließen den Kitschladen und traten in die helle Junisonne.
    „Na ja, keine Ahnung.“ Mary verdrehte die Augen.
    „Vielleicht solltest du sie einfach fragen.“
    Meine Schwester warf mir einen knappen Blick zu. „Du kannst sie doch fragen.“
    Der Anblick eines vertrauten, schwarzen Haarschopfs und einer Kleiderauswahl, die gefährlich nah daran war, als kleidsames Ensemble zu versagen, ließ uns beide verstummen.
    „Ach du meine Güte“, wisperte Mary. „Ein Grufti hat über sie gekotzt.“
    Ich lachte. „Sagt man das dazu?“
    „Ich denke, früher hat man es Punk genannt, aber heute nennt es sich Gothic. Heilige Scheiße. Sie wird nie damit aufhören. Ich dachte, sie trifft sich mit dem Verkäufer aus dem Plattenladen.“ Mary klang beeindruckt. „Aber wer ist der Typ neben ihr?“
    Claire grinste und flirtete mit einem sehr großen, sehr schlaksigen jungen Mann, der genug Metall im Gesicht trug, um einen Metalldetektor am Flughafen zum Piepen zu bringen. Sie trug eine schwarzweiß geringelte Strumpfhose, einen schwarzen Spitzenrock mit zerrissenem Saum und ein T-Shirt, auf dem der Name einer Punkrockband stand, die schon vor Claires Geburt in den Abwärtsstrudel aus Drogen und Alkohol geraten war.
    „Sie marschiert halt zu den Trommelschlägen ihres eigenen Lebens“, sagte ich.
    „Ja, und dazu noch der Rhythmus einer E-Gitarre, zwei Waldhörnern und einem Synthesizer.“
    Claire blickte auf und winkte uns über den Parkplatz hinweg zu, dann verabschiedete sie sich von ihrem neuen Begleiter und lief zu uns herüber. „Guten Morgen, die Damen.“
    „Es ist Nachmittag“, erwiderte Mary.
    „Kommt drauf an, um welche Zeit man aufsteht“, konterte Claire mit einem schamlosen Grinsen. „Also, was geht, Leute?“
    „Anne kann sich nicht für einen Bilderrahmen entscheiden.“
    „Hey!“, protestierte ich. Ohne Patricia an meiner Seite, die für das Gleichgewicht sorgte, konnte ich von meinen beiden jüngeren Schwestern schnell überstimmt werden. „Es ist nicht nur meinetwegen. Wir sollten gemeinsam entscheiden.“
    Claire winkte mit einer Hand, die in einem fingerlosen Spitzenhandschuh steckte, ab. „Wie auch immer. Nehmt einfach irgendeinen. Es ist ja nicht so, dass sie sich wirklich etwas draus machen.“
    „Hey, Madonna“, sagte ich verärgert. „Das Jahr 1983 hat angerufen und will seine Klamotten zurückhaben.“
    Mary schnaubte, und Claire verzog das Gesicht. Einen kurzen Moment spürte ich das kleine, unnütze Gefühl eines Triumphs.
    „Ich verhungere“, verkündete Claire. „Können wir nicht irgendwo hingehen und was mampfen?“
    „Nicht jeder von uns mampft“, warf Mary ein.
    „Und nicht jeder von uns muss auf sein Gewicht achten“, gab Claire liebenswürdig zurück.
    „Mädels, bitte“, schaltete ich mich ein. „Wir sind nicht mehr in der Schule. Können wir uns bitte etwas erwachsener verhalten?“
    Claire legte einen Arm um Marys Schulter und warf mir einen gespielt unschuldigen Blick zu. „Was denn? Seit wann bist du denn so verspannt, Schwesterchen?“
    Ich liebte sie, alle beide, und ich hätte mir ein Leben ohne meine Schwestern nicht vorstellen können. Mary grinste und schob Claires Arm von ihrer Schulter. Claire zuckte mit den Schultern und schielte zu mir herüber.
    „Komm schon, Prinzessin“, gurrte sie. „Gib deinen kleinen, armen Schwesterchen einen Burger mit Pommes aus.“
    „Wirst du dafür bei mir vorbeikommen und mein Haus putzen?“, fragte ich. „So viel sollte dir ein Lunch schon wert sein, oder?“
    „Ach, richtig, James’ Freund kommt ja zu Besuch. Das hab ich fast vergessen.“ Sie streckte mir die Zunge heraus. „Du willst bestimmt nicht, dass er dein überall herumliegendes Sexspielzeug findet.“
    „Du hast bisher nicht erzählt, wann er kommt“, sagte Mary.
    Wir drei gingen zu dem Restaurant hinüber, das auf der anderen Seite des Parkplatzes lag. Das Essen dort war anständig und das Restaurant wurde normalerweise nicht von den Touristen bevorzugt, die im Sommer Sandusky und Cedar Point überschwemmten. Noch besser war, dass es in der Nähe war, denn mein Magen knurrte schon vernehmlich.
    „Ich weiß nicht, wann er kommt.“
    „Wie heißt er? Alex?“ Die Frage kam von Claire, die Mary und mir die Tür aufhielt.
    „Ja.“
    Die Kellnerin brachte uns zu einer gemütlichen Ecke im hinteren Teil des Restaurants und reichte uns die Speisekarten. Doch wir wussten schon, was wir wollten. Wir kamen schon seit

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