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Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Schultern und akzeptierte meine Antwort, als würde sie Sinn machen. Auch wenn dem nicht so war.
    „Warum?“, fragte ich. „Hast du es eilig?“
    James lächelte. „Ich dachte, du willst irgendwann anfangen. Hey, wer weiß, vielleicht haben wir gerade eben ein Baby gemacht.“
    Das war mehr als unwahrscheinlich. „Wie viel Glück müssten wir da haben?“
    Er streckte erneut die Hände nach mir aus. „Ziemlich viel Glück?“
    Ich schnaubte. „Unser Kind an der Küchentheke zu zeugen?“
    „Vielleicht wird sie eine gute Köchin.“
    „Oder er. Jungen können auch gute Köche sein.“ Ich warf eine Handvoll Schaum in seine Richtung.
    James polierte seine Fingernägel am T-Shirt. „Ja, genau wie sein alter Herr.“
    Ich verdrehte die Augen. „Oh, klar!“
    Bevor wir uns in einer scherzhaften Diskussion über James’ mangelndes Talent in der Küche vertiefen konnten, klingelte das Telefon. Ich streckte automatisch die Hand danach aus. James nutzte die Gelegenheit und kitzelte mich, da ich unaufmerksam war.
    Ich lachte atemlos, als ich ans Telefon ging. „Hallo?“
    Nur statisches Knistern und Stille waren zu hören. Dann: „Anne?“
    Ich wehrte die wandernden Hände meines Mannes ab. „Ja?“
    „Hallo, Anne.“ Die Stimme war tief, leise und voll. Obwohl sie mir unbekannt vorkam, ließ mich etwas denken, ich würde sie kennen.
    „Ja?“, fragte ich unsicher und schaute auf die Uhr. Es schien mir zu spät für den Anruf eines Telefonverkäufers.
    „Hier ist Alex. Wie geht es dir?“
    „Oh, Alex. Hallo.“ Mein Lachen klang diesmal erleichtert. James hob eine Augenbraue. Bisher hatte ich nie mit Alex gesprochen. „Du wirst mit James reden wollen.“
    „Nein“, sagte Alex. „Ich würde gerne mit dir reden.“
    Ich hatte bereits das Telefon an James weitergeben wollen, aber jetzt hielt ich inne. „Mit mir?“
    James, der schon die Hand nach dem Telefon ausgestreckt hatte, ließ sie wieder sinken. Er hob diesmal die andere Braue, sodass die beiden aussahen wie die Flügel eines Vogels. Ich zuckte mit den Schultern und hob meinerseits ebenfalls eine Braue. Es war das wortlose Gespräch, das wir im Laufe unserer Ehe als unsere private Kommunikation etabliert hatten.
    „Ja.“ Alex’ Lachen war weich und süß wie Sirup. „Wie geht es dir?“
    „Mir geht es gut.“
    James trat zurück und grinste mit erhobenen Handflächen. Ich klemmte mir den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter und machte mich wieder an die dreckigen Teller im Spülbecken, doch James schob mich beiseite und übernahm die Arbeit. Er winkte ein bisschen, als wollte er mich verscheuchen.
    „Das ist gut. Wie geht’s dem Bastard, den du geheiratet hast?“
    „Ihm geht’s auch gut.“ Ich ging ins Wohnzimmer. Am Telefon bin ich keine allzu gute Gesellschaft. Außerdem brauche ich immer etwas zu tun, während ich rede, doch diesmal hatte ich keine Wäsche zum Zusammenlegen und keinen Boden, der gewischt werden musste. Es gab nicht einmal Geschirr, das ich abwaschen konnte. Stattdessen lief ich auf und ab.
    „Er macht dir doch keine Schwierigkeiten, oder?“
    Ich war mir nicht sicher, was ich auf diese Frage antworten sollte, also entschied ich, dass Alex mich neckte. „Nichts, das sich nicht mit Peitschen und Eisenketten regeln lässt.“
    Sein leises Kichern kitzelte mein Trommelfell. „Das stimmt. Du bringst ihn schon dazu, nicht aus der Reihe zu tanzen.“
    „Also … James hat erzählt, du kommst uns besuchen?“
    Das statische Rauschen ließ mich einen Moment denken, wir hätten die Verbindung verloren, doch dann war er wieder da. „Ja, so war es jedenfalls geplant. Es sei denn, du hast was dagegen?“
    „Natürlich nicht. Wir freuen uns.“ Eine kleine Lüge. Ich war mir sicher, dass James sich darauf freute. Da ich Alex noch nie begegnet war, war ich mir nicht so sicher, wie es sein würde, ihn als Hausgast bei uns zu haben. Es war ein intimes Angebot, und ich war nicht sonderlich gut darin, innerhalb kurzer Zeit schon so vertraut miteinander zu tun.
    „Lügnerin.“
    „Wie bitte?“, fragte ich überrascht.
    Alex lachte. „Du bist eine Lügnerin, Anne.“
    Im ersten Moment wusste ich nicht, was ich darauf erwidern sollte. „Ich …“
    Er lachte erneut. „Mir ginge es genauso. Irgendein Bengel ruft aus heiterem Himmel an und will für ein paar Wochen aufgenommen werden? Ich wäre ein bisschen beunruhigt. Vor allem, wenn auch nur die Hälfte der Sachen, die dir James bestimmt über mich erzählt hat, wahr sind. Er

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