Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hot Summer

Hot Summer

Titel: Hot Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
Vom Netzwerk:
die Gästeliste zu erstellen war in stundenlangen Streit ausgeartet. Unser Vater hatte viele Freunde, und die meisten davon wollte ich nicht als Gäste in meinem Haus haben.
    Der Gedanke brachte mich wieder darauf, an unseren aktuellen Hausgast zu denken. Zu ihm waren meine Gedanken seit der letzten Nacht immer wieder abgeschweift. Ich hatte Alex nicht gesagt, er solle sich verpissen, aber ich hatte ebenso wenig sein Angebot angenommen. Mary und Patricia hatten beide recht.
    Claire aber hatte auch irgendwie recht. Ich wollte mich von Alex verführen lassen. Ich wollte seine Hände wieder auf meinem Körper spüren. Seinen Mund auf meinem. Ich wünschte mir, sein Kopf läge zwischen meinen Beinen. Ich wollte, dass er mich fickte. Was mich daran störte, war nicht der Wunsch, von ihm gevögelt zu werden. Sondern was meine Gedanken nun schon seit gestern wie ein Hamster in seinem Rad kreisen ließ, war die Tatsache, dass ich mich deswegen nicht schuldig fühlte. Oder dass es nicht länger eine Frage des Ob, sondern des Wann war.
    „Anne?“
    Ich träumte mit offenen Augen davon, wie es wäre, wenn Alex meine Klitoris leckte. Aber jetzt wurde ich abrupt in die Wirklichkeit zurückgeworfen. Wieder starrten mich drei Augenpaare an und warteten. Ich schaute nach unten und tat so, als würde ich meine Notizen studieren.
    „Musik“, half Mary mir auf die Sprünge. „Wollen wir einen DJ engagieren? Oder wollen wir einfach Musik mit der Stereoanlage abspielen?“
    Claire lachte. „Hey, vielleicht kannst du Alex’ Freund dazu bringen, zur Party zu kommen. Ich wette, das wird die Feier etwas aufmischen. Stellt euch den alten Arch Howard vor, wie er mit Stan Peters groovt. Oh Mann, alleine die Vorstellung bereitet mir Magenschmerzen.“
    „Alex’ Freund ist DJ in einem Club. Ich bezweifle, dass er für irgendwelche Partys verfügbar ist.“ Trotzdem schrieb ich den Vorschlag auf.
    Patricia lehnte sich herüber und warf einen Blick auf meine Liste. Mein erster Reflex war, das Geschriebene mit einem Arm abzuschirmen, aber dann besann ich mich. „Okay, wenn wir einen DJ nehmen, würde ich ihn mir erst anhören wollen.“
    „Oh ja, ein Feldversuch! Lasst uns ins Wonderland fahren!“ Claire knuffte Mary in die Seite. „Seid ihr bereit? Heiße Mädchen, heiße Jungs … verdammt, vielleicht hab ich auch Glück und finde einen Typen, der wie Neo aussieht und Lust auf eine kleine Schießübung hat!“
    Mary ließ sich von Claire schubsen und wippte ein bisschen auf ihrem Stuhl hin und her. Sie lächelte. „Ich fürchte, meine Netzstrumpfhosen sind in der Reinigung.“
    „Ach, komm schon!“ Claire blickte sich um. „Es ist Ewigkeiten her, seit wir vier zusammen aus waren. Es wäre bestimmt total lustig!“
    „Ich war schon mal im Wonderland.“ Mary sagte das, als würde sie ein Geheimnis mit uns teilen. „Letzten Sommer, als Betts zu Besuch kam.“
    „Und ihr habt mich nicht mitgenommen?“ Claire schlug Mary auf die Schulter. „Schlampe.“
    Mary zuckte die Schultern. „Du gehst oft genug ohne mich aus.“
    „Nun, es hört sich nicht so an, als wäre es der richtige Ort für mich, selbst wenn ich könnte. Und ich kann nicht.“ Patricia rührte ihren Tee so heftig um, als wollte sie ihn aufspießen.
    „Du hättest mal wieder einen tollen Abend“, erklärte ich ihr. „Vielleicht könnte Sean auf die Kinder aufpassen?“
    Patricia hielt ihren Blick auf den wirbelnden Tee gerichtet. „Ich will nicht ins Wonderland gehen. Wenn ihr gehen wollt, schön. Aber ich will damit nichts zu tun haben. Punkt.“
    „Was ist so schlimm daran?“, forderte Mary sie heraus.
    „So, wie Anne diesen Club beschrieben hat, ist er krass.“
    „Das macht doch nichts.“
    Das Gespräch wandte sich wieder den Details der Party zu, obwohl ich schon zu diesem Zeitpunkt die Nase voll hatte. Und ich hatte auch die Nase voll von diesem Drama, das sich zwischen Patricia und Mary abspielte. Claire hielt die Unterhaltung am Leben, aber sie machte weniger derbe Witze als sonst. Was mindestens so verstörend war wie die Feindseligkeit, die zwischen meinen beiden Schwestern in der Luft hing.
    Wir saßen an diesem Tisch. Und jede hatte ihr eigenes Geheimnis. Ich kannte meins. Ich konnte mir denken, worum es bei Patricia ging – Probleme mit Sean. Bei Mary und Claire hatte ich keine Ahnung, aber es war nicht schwer zu erraten, dass ihre Gedanken so weit weg von den Planungen für die Party waren wie meine.
    „Wie werden wir die Ausgaben

Weitere Kostenlose Bücher