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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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zurückschnellte. Dann öffnete er die Tür und trat auf den Flur hinaus.
     
7. KAPITEL
     
    Unten hatte der junge Mann, dessen Interesse an Marilyn Harrisons Zorn erweckte, mit seiner Geschichte begonnen. Er hatte abgehackt und verächtlich angesetzt, als wollte er Harrison herausfordern, ihn mit Fragen zu unterbrechen oder die Wahrheit dessen, was, er sagte, anzuzweifeln. Doch dann schimmerte etwas durch die Firnis der Arroganz – etwas Scheues und Jugendliches, fast Mitleiderregendes.
    „Wie ich schon erwähnte“, begann Koechel aggressiv, „ist mein Vater Lewis Koechel von der Transgalaktischen Liniengesellschaft. Oder vielmehr war er es.“
    Harrison zuckte zusammen. „Wie meinen Sie das? Soweit ich weiß, ist er es immer noch.“
    „Was Sie wissen oder zu wissen glauben, interessiert mich wenig. Mein Vater ist … nun, ich bin auf dem Wege nach Perseus Fünf, um die Verhältnisse zu klären. Ich habe keine Lust, mich hier wegen irgendeines Wirbels um einen lokalen Verbrecher aufhalten zu lassen.“
    Harrison schnaubte, wollte etwas sagen und hielt sich dann zurück.
    Koechel schien seine Gedanken zu erraten. „Ich weiß, was in Ihnen vorgeht. Sie wollten einen Vergleich zwischen lokalen und galaktischen Verbrechern wie meinem Großvater ziehen, nicht wahr?“
    Harrison errötete. „Davon habe ich kein Wort gesagt.“
    „Nein, aber es lag Ihnen auf der Zunge.“ Der junge Mann schob in halb komischem Trotz das Kinn vor und blickte sich um. „Sie denken alle dasselbe. Ich weiß es.“ In diesem Augenblick ergriff Harrison ein seltsames Mitleid. Koechel war noch ein halber Knabe, der innerlich litt und sich nur nach außen abkapselte.
    „Sie alle wissen um meinen Großvater. Es gibt nicht viele Schimpfnamen, mit denen er nicht belegt wurde. Kriegstreiber, Kriegsgewinnler, der Anstifter des Dritten Interstellaren Krieges … als ob ein Mann alle verschiedenen Rassen um seines Profites willen überreden könnte, so weit zu gehen!“
    Harrison widersprach scharf: „Die Föderation hat genaue Untersuchungen angestellt und alle Kriegsverbrecher in fairem Verfahren abgeurteilt. Ihre Feststellungen waren ziemlich aufschlußreich.“
    Koechel nickte müde. „Ein Sündenbock findet sich immer. Aber was noch schlimmer ist –“ er schien plötzlich bewußt umzuschwenken –, „ist die Tatsache, daß eine Menge Wahrheit darin liegt. Der Reichtum unserer Familie gründet sich auf Blut und Zerstörung. Unsere Firma besaß in allen größeren Systemen Fabriken, die schnell begannen, nur noch für den Krieg zu produzieren. Die Sirische Allianz bemächtigte sich natürlich aller Werke in ihrem Gebiet, aber trotz aller Entschädigungen und Einschränkungen nach Einstellung der Feindseligkeiten zogen wir auch hieraus noch einen guten Gewinn.“
    „Geschäftsmethoden!“ murmelte eine angewiderte Stimme aus dem Hintergrund.
    Koechel nickte, ohne einen Beschönigungsversuch zu unternehmen. „Aber erst mit den Robots errang mein Großvater seine Stellung als die wahrhafte Macht hinter den Armeen der Föderation.
    Es hatte zuvor schon Robots gegeben, aber keine, die diesen glichen. Ohne Gefühl, ohne Furcht, nicht imstande, nachzulassen oder zurückzuweichen, sobald sie einmal aktiviert waren. Sie bemannten Schiffe, und ihre Reaktionen waren schneller als die irgendeiner bekannten Rasse. Sie brauchten keinen Schlaf und dachten nie an Niederlage.“
    „Und sie wandten sich ebenso schnell gegen ihre Herren wie gegen deren Gegner“, nickte Harrison.
    „Das stimmt. Die Idee der Vernichtung war in sie eingepflanzt. Erst als die Robotarmeen unübersehbare Ausmaße erreicht hatten, erkannten die Generäle der Föderation die Gefahr. Es sah ganz danach aus, als würden die Rassen, die den Krieg begonnen hatten, den Robots unterliegen. Ein Waffenstillstand wurde vereinbart und endlich Frieden geschlossen. Die Macht der Föderation wurde in den Grenzen festgelegt, die sie heute noch besitzt. Und meinem Großvater wurde die Schuld an fast allem gegeben, was sich ereignet hatte. Anstatt als brillanter Wissenschaftler wurde er als Dämon betrachtet, der das Universum an den Rand der Zerstörung gebracht hatte. Alle seine Fabriken wurden unter die Gerichtsbarkeit der Föderation gestellt und er selbst nach Perseus Fünf verbannt.“
    „Kein allzu hartes Exil, nach allem, was ich gehört habe“, knurrte Harrison. „Aller Luxus, den er sich nur wünschen konnte, und Bedienstete zu seiner Aufwartung …“
    „Keine

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