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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Burke
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zu entfernen und niederzulegen.
    Er erwachte unter Moxhams rauher Hand, die ihn schüttelte.
    „Was gibt es? Stimmt etwas nicht?“
    Noch im Aufstehen erkannte er, daß eine Veränderung eingetreten war – daß sich etwas Alarmierendes ereignet hatte, aber in seinem dämmrigen Zustand vermochte er sich nicht sofort darüber klarzuwerden. Moxham zerrte ihn in die Luftschleuse.
    Er sagte: „Wir sind unten.“
    „Unten?“ wiederholte Delmo verständnislos.
    „Auf einem der Asteroiden.“
    „Sind wir abgestürzt?“ fragte Delmo mit sofort erwachtem Pessimismus.
    „Steig in deinen Anzug“, befahl Moxham. „Wir haben keine Bruchlandung gemacht. Irgendein Trümmerstück hat unsere äußere Bugdüse abrasiert. Kannst du dich draußen mit dem Schweißgerät an die Reparatur machen, während ich hier drinnen die Verbindung wiederherstelle?“
    Delmo, immer noch im Halbschlaf, registrierte, daß er in einen Raumanzug kletterte. Er wuchtete das Schweißgerät in die Luftschleuse und dann hinaus auf den Asteroiden. Draußen fühlte er sich noch benommener und weiter von jeder Realität entfernt. Seine Stiefel hafteten an der Oberfläche der winzigen Welt, so daß er festen Boden unter den Füßen hatte, aber eine wirkliche Schwerkraft war nicht vorhanden, und die abrupte Umstellung von dem künstlich stabilisierten Schiff auf fast schwerelose Verhältnisse ließ ihn schwindeln. Er stolperte und verspürte das absurde Gefühl, er würde in den Raum hinausfallen.
    Er stellte das Schweißgerät nieder und wandte sich um, in der Absicht, die Zuführungen an die Außenkontakte anzuschließen …
    Und stellte fest, daß die Luftschleuse geschlossen war.
    Eine plötzliche Staubwolke wirbelte hinter den Heckdüsen auf. Instinktiv warf sich Delmo zurück und taumelte im nächsten Augenblick schwerelos und in einem lächerlichen Winkel über die Oberfläche des Asteroiden, hilflos nach einem Halt greifend, und er sank immer noch wie ein träger Ballon herunter, als die Raketenflammen über den Himmel blitzten.
    Moxham war gestartet. Moxham hatte ihn auf einem einsamen Asteroiden ausgesetzt und sich mit dem Schiff entfernt.
    Delmo brachte seine Füße zu Boden, und seine Stiefel hafteten auf dem Felsgestein. Aufrecht stand er da und starrte in die große Leere, in der das Schiff verschwunden war.
    Das Funkgerät in seinem Helm knackte plötzlich.
    Moxhams Stimme sagte: „Es tut mir leid, Delmo, aber es mußte sein. Ich werde irgendein Schiff anfunken und bitten, dich an Bord zu nehmen. Es befinden sich eine ganze Menge in Reichweite.“
    „Ich verstehe nicht –“
    „Das glaube ich. Höre zu, Delmo – höre genau zu, weil ich nicht weiß, wie lange ich noch reden kann, und es ist möglich, daß ich mich mit niemand anderem mehr in Verbindung setzen kann.“
    „Wenn Sie mir etwas zu sagen hatten, warum sagten Sie es dann nicht –“
    „Hör jetzt auf zu reden“, unterbrach ihn Moxham kurz, „und sperre die Ohren auf. Als ich vorhin in die Chlyssa biß, sah ich weiße Mäuse. Verstehst du, was ich meine? Die kleinen Glühwürmer vom Katzenjammer-Planeten, die wir nicht zu Gesicht bekamen, solange wir dort waren – sie haben sich als blinde Passagiere bei uns eingenistet. Wie die Tauben auf ihrer Stange saßen sie auf dem Stabilisierungsruder. Nur sehen sie nicht so hübsch aus wie zuvor. Sie gaben sich ein wahrhaft verlockendes Aussehen, wenn sie uns in die Sümpfe ziehen wollten – aber in jenem Augenblick konzentrierten sie sich gerade nicht. Die meisten schliefen vermutlich, und der Rest hatte keine Ahnung, daß er beobachtet wurde. Etwas Teuflisches haftete ihnen an. Nachdem ich in die Chlyssa gebissen und sie erblickt hatte, konnte ich fast fühlen, wie sie dachten – sie strahlten eine unbestimmte Drohung aus, die sich nicht beschreiben läßt –, und ihre Absichten dürften keine guten sein. Ganz bestimmt nicht.“
    „Sie hätten mit mir darüber sprechen sollen“, beharrte Delmo.
    „Ich bin anderer Ansicht“, gab Moxham zurück. „Du bleibst besser aus dieser Angelegenheit heraus. Ich vermute, daß diese Kreaturen Egel sind. Blutsauger. Sie brauchen Nahrung – und auf ihrer eigenen Welt finden sie nicht genug. Vielleicht war es nicht einmal ihre eigene Welt. Sie mag einst einem Volk wie dem unseren gehört haben, von dem diese gierigen kleinen Teufel sich ernährten und es dezimierten, bis nichts mehr übrig war. Dieses Mal waren sie gerissener. Anstatt das ganze Lager anzugreifen, haben sie gewartet,

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