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Hotel der Lust

Hotel der Lust

Titel: Hotel der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Ich habe offenbar einen speziellen Service gebucht bekommen, den ich überhaupt nicht haben möchte.«
    Erneut tauchte das Bild des halbnackten, vor die Tür gesetzten Juan vor Alexanders geistigem Auge auf. Und er schmunzelte.
    Â»Was ist so komisch?«, wollte Ivonne wissen.
    Â»Nichts. Entschuldigen Sie.« Schon wieder diese Augen …
    Â»Na schön. Also den Service, den würde ich gern abbestellen.«
    Â»Was für ein Service soll das denn sein?«
    Ivys Wangen röteten sich. Er fand das niedlich. Sie gefiel ihm zusehends mehr, reizte ihn und weckte seinen Eroberungsinstinkt. Normalerweise waren die Frauen vom männlichen Personal hin und weg, nicht so Ivonne. Er war neugierig, ob er ihre harte Schale würde knacken können. Er musterte sie einen Moment länger und war sich sogar sicher, dass er das konnte.
    Â»Sie wissen schon. Der Service.« Sie räusperte sich und verdrehte die Augen.
    Â»Ich fürchte nein, wir bieten nämlich mehrere Services für unsere Gäste an. Sportkurse, Massagen, Events, Speed Datings …«
    Â»Tun Sie doch nicht so, Sie wissen doch, wovon ich rede.« Ivonne war etwas lauter und gleich darauf noch etwas roter geworden. »Tschuldigung. Ich möchte nur nicht nachts noch einmal …« Sie beugte sich verschwörerisch zu ihm vor und flüsterte: »… von einem halbnackten Mann, der sich für einen Sexgott hält, überfallen werden.«
    Alexander ging das Herz bei diesen Worten auf, und er wünschte, Juan wäre hier gewesen, um das mit anzuhören. Ihre ehrliche und vor allem zutreffende Beschreibung hätte den Kollegen vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
    Â»Ah, Sie meinen das All Inclusive.«
    Â»Wenn Sie es so nennen wollen, bitte entfernen Sie es aus meiner Buchung.«
    Â»Natürlich. Wie ist Ihr Name?« Er kannte ihn ja längst, aber er wollte nicht den Eindruck erwecken, er hätte ihr nachspioniert.
    Â»Ivy … Ivonne Marschall.«
    Â»Einen Augenblick bitte.«
    Er gab ihren Namen ein und tat so, als löschte er Informationen, denn das All Inclusive existierte nicht im eigentlichen Sinne. Im Amour Fou war alles möglich, aber nichts davon war ein Muss. Es kam immer auf die Sympathie an und auf die eigene Lust. Um seinen Kollegen allerdings klarzumachen, dass er sich für Ivy interessierte, setzte er seine Initialen hinter ihren Namen. Wer wusste schon, wohin diese Bekanntschaft noch führte.
    Â»Erledigt.«
    Ivy atmete auf. »Vielen Dank.« Sie wollte sich gerade abwenden, aber da schien ihr noch etwas einzufallen. »Ach, sagen Sie, was kann man denn hier in der Gegend so unternehmen?«
    Â»Das kommt auf Ihre Interessen an. Was mögen Sie?«
    Ivy überlegte einen Moment. »Geschichte und Kultur.«
    Alexander lachte. Ja, das passte wohl zu diesem Persönchen. Aber auch das gefiel ihm. Diese Normalität.
    Ivy spürte eine leichte Gänsehaut, die ihren Rücken hinaufkroch, während sie sich mit dem freundlichen Animateur unterhielt. Sie versuchte, das Kribbeln zu ignorieren, doch das wurde mit jeder Sekunde schwerer. Lena und Jessica hatten recht. Alexander war tatsächlich die leckerste Sahneschnitte des Fou . Er empfahl ihr die Ausgrabungsstätten von Nizza und das Museum, um ihren kulturellen Erlebnisdurst zu stillen. Auf einer Karte zeigte er ihr sogar den Weg zu den alten Ruinen. Aber Ivy gelang es nicht so recht, ihm zuzuhören, stattdessen starrte sie ihn pausenlos an. Markante Kieferlinie, feuriger Blick, sinnliche Lippen, die sich einladend öffneten. Er wünschte ihr einen schönen Tag und reichte ihr noch einen Flyer.
    Ivy musterte den Aufdruck und hob eine Braue. »Let’s Dance« im hoteleigenen Club, offenbar eine Tanzveranstaltung. Das war ganz sicher nichts für sie. Ivy hatte zwei linke Füße und so gut wie kein Rhythmusgefühl.
    Â»Ich glaube nicht, dass ich kommen werde.« Sie gab ihm den Flyer zurück.
    Â»Das wäre aber sehr schade.« Nun sah er sie direkt an, und ihre Knie fühlten sich mit einem Mal weich an …
    Ivys Kehle wurde ein wenig trockener. Männer wie Alexander würden sich im realen Leben niemals für jemanden wie sie interessieren. Nicht einmal ansehen würde er sie, wenn sie sich zufällig in der Frankfurter City begegnen würden.
    Die Freundlichkeit, das charmante Lächeln, dieses hübsche Lachen um die

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