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Hotel Desire

Hotel Desire

Titel: Hotel Desire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Schneider
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das in der Taille gewickelt war und ein tiefes Dekolleté zeigte, hinter dem sich ein Hauch von Nichts verbarg. Susan registrierte zufrieden, dass sogar sie selbst größere Brüste hatte, obwohl die nur mit Müh und Not ein B-Körbchen füllten . Aus der Nähe betrachtet sah man der Frau ihr Alter nun doch an , Susan schätzte sie auf Anfang fünfzig.
    So beherrscht und kontrolliert sie auch am Frühstückstisch wirkte mit ihrer Aufmachung und den sorgfältig hochgesteckten Haaren, so selbstvergessen war sie am Abend zuvor gewesen, als sie sich auf dem Tisch im Restaurant von dem Jungen hatte lecken lassen. Die Erinnerung schickte sofort einen Erregungsstoß in Susans Schoß, sodass sie rasch die Beine übereinanderschlug, um sich zu beruhigen.
    „Das ist selten. Die meisten Gäste wissen durchaus, warum sie ausgerechnet hier ihren hart verdienten Urlaub verbringen. Schließlich kann man sich nirgends besser erhole n als hier . Ich bin Catherine, aus Cardiff.“
    „Ich gebe zu, dass ich zunächst ein Problem damit hatte, was hier so los ist. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, so freizügige Frauen zu erleben, die sich nehmen, was sie wollen.“
    Catherine verzog die schmale Oberlippe zu einem Grinsen. „Sie sehen aus, als könnten Sie genau das gebrauchen. Und was mich betrifft - ich bin eine erfolgreiche Geschäftsfrau, und wenn ich arbeite wie ein Kerl, kann ich auch Sex haben wie einer.“ Sie lachte wieder so krachend, dass Susan automatisch zusammenzuckte.
    „Hat eine von euch heute schon einen Termin mit Masaru?“, fragte Jenny laut in die Runde, und eine Blondine am Ende des Tisches hob zaghaft ihren Arm .
    „Ja, ich“, sagte sie mit eindeutig deutschem Akzent. „Aber erst am Nachmittag.“
    „Prima. Dann kann ich ihn mir ja vor dem Mittagessen gönnen“, meinte Jenny und zeigte mit dem Finger auf Susan. „Susan, kommst du mit? Du solltest dir das nicht entgehen lassen, Masaru kann mit den Händen zaubern und wird deinen Körper auf eine ganz ungewohnte Reise mitnehmen.“
    Susan wurde rot, als alle Anwesenden sie erwartungsvoll ansahen. „Ich ... äh ... ich weiß noch nicht, was ich heute ...“, stammelte sie. Die Vorstellung, dass all die Frauen hier am Tisch nun wissen würden, dass sie sich von dem schönen Asiaten befingern lassen würde, irritierte sie.
    „Nun zier dich nicht. Ich geh gleich runter und bitte um Termine für uns, dann sag ich dir oben Bescheid.“ Jenny schob ihren Teller zur Seite und stand auf. Die Nähte ihres Kleides spannten bedrohlich, und Susan fürchtete, dass sie dem Druck womöglich nicht lange standhalten würden. Das schien die dralle Brünette aber nicht zu stören. Sie strich den Stoff über ihrem runden Hintern glatt und marschierte selbstbewusst durch das Restaurant zur Tür.
    „Keine Sorge“, sagte Catherine und legte eine hagere Hand auf Susans Arm, während sie sie beinahe mütterlich ansah. „Wir waren alle irgendwann zum ersten Mal hier, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Es gibt keinen Grund, sich vor irgendwem zu schämen, wir sind alle aus den gleiche n Motiven hier.“
    Susan versuchte, ihr freundliches Lächeln zu erwidern. „Zwölf Uhr!“, rief Jenny von der Tür und zwinkerte ihr zu. „Ich bin jetzt gleich dran, muss mich beeilen und mich vorbereiten. Geh einfach um zwölf runter, du weißt ja, wo er ist.“
    Dann verschwand sie. Susan spürte, dass ihre Wangen brannten, aber tatsächlich hatte keine der anderen Frauen Notiz von ihr genommen. Hastig leerte sie ihren Milchkaffee und stand auf, um in ihr Zimmer zurückzugehen.

    Der stumme Blackberry starrte sie klagend an, und sofort machte sich ein schlechtes Gewissen in ihr breit. Es war Jahre her, dass sie einen ganzen Tag nicht in ihre E-Mails geschaut oder Telefonate beantwortet hatte, und sie fragte sich, wann man sie im Büro wohl vermissen würde. Und vor allem was James sich derweil in London dachte, wenn er wirklich gewusst hatte, wohin er sie schickte.
    Sie ging zu dem antiken Bücherregal an der linken Wand des Zimmers und ließ ihren Blick über die Literatur schweifen, die dort angeboten wurde . Ein Regal war gefüllt mit französischen Romanen - Anais Nin, Catherine Millet, Michel Houllebecq, Pauline Réage. Das zweite Regal beinhaltete englischsprachige Erotikliteratur, von Henry Miller bis Charles Bukowski waren hier alle Literaten vertreten, die sich in dem Genre Lorbeeren verdient hatten. Im unteren Regal fand sie Comics, zumeist auf französisch, aber auch

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