Hotel Desire
Schritt zur Seite, um seiner Nähe zu entgehen. Sie spürte, dass ihre Wangen heiß wurden, ihr Herz raste vor Aufregung. Warum musste ausgerechnet er sie bei ihrer heimlichen Abreise erwischen?
In ihren Augen brannten Tränen und sie schluckte schwer.
„Sind Sie fertig?“, fragte sie den Jungen hinter der Rezeption barsch. Er sah erschrocken auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
„Ja, einen Moment ...“, murmelte er dann. Auch er war rot geworden und Susan bereute ihre Schroffheit sofort. Der Junge konnte schließlich nichts dazu, dass sie nicht in der Lage war, puren Sex ohne romantische Ansprüche zu genießen wie alle anderen Frauen hier auch. Sie war wütend auf sich selbst, und sie war wütend auf Dan, der sie in diese Situation gebracht hatte.
Er stand schräg hinter ihr und sagte kein Wort, aber sie fühlte seine Blicke im Nacken. Heiß.
Nervös mit den Fingern auf den Tresen klopfend wartete sie darauf, dass der Junge endlich fertig würde mit seiner Tipperei und sie auschecken konnte. Den Wagen hatte er bereits für sie bestellt, sie sah den Lexus schon vor der Tür stehen. Ein blonder Junge, den sie noch nicht kannte, stand daneben und rauchte eine Zigarette, während er auf sie wartete.
„So, da haben wir alles. Es tut mir wirklich leid, dass Sie uns schon verlassen wollen, Susan. Ich hoffe, der Aufenthalt hat Ihnen gefallen?“
Sie murmelte etwas, das Bestätigung sein konnte oder auch nicht, und riss dem höflichen Jungen das Blatt aus der Hand, das er ihr entgegenhielt. Dann bückte sie sich, um ihren Koffer aufzunehmen.
Dan kam ihr zuvor. „Lass mich das machen“, sagte er ruhig. Ihre Finger berührten sich kurz, als er an ihr vorbei den Griff in die Hand nahm. Susan zuckte zurück wie von einem elektrischen Schlag getroffen. Auf der Unterlippe nagend ging sie hinter ihm her durch die Lobby nach draußen.
Die Sonne empfing sie mit Wärme und Sinnlichkeit, trotzdem erschauerte sie. Eine Gänsehaut zog sich über ihren ganzen Körper, in ihrem Magen lag ein schwerer Klumpen, der ihr das Atmen erschwerte.
Der blonde Junge hielt ihr die Wagentür auf, während Dan ihren Koffer im Kofferraum verstaute. Mit klammen Fingern rutschte sie auf den Rücksitz und wollte die Tür zuziehen, doch diese wurde von einem starken Arm zurückgehalten. Irritiert sah sie nach oben und in Dans Gesicht.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich dich begleite?“, fragte er, und noch ehe sie antworten konnte war er auch schon neben sie auf den Sitz geklettert und drückte sie mit seiner Hüfte zur Seite.
„Dan, das ist wirklich nicht ...“, setzte sie an, doch er zog die Tür geräuschvoll ins Schloss, während der Junge den Fahrersitz enterte und mit einem Grinsen die getönte Glasscheibe zwischen ihnen nach oben gleiten ließ. Sie waren allein.
Der Lexus setzte sich in Bewegung, langsam und ruhig. Das Vibrieren des Motors fuhr Susan direkt zwischen die Beine und kitzelte sie. Als Dan ihre Hand nahm und sich zu ihr herabbeugte, hielt sie den Atem an.
„Dan, bitte“, hauchte sie, doch da hatten seine Lippen schon ihre Halsbeuge gefunden, küssten sie und knabberten an ihr. Widerstandslos ließ sie sich von ihm tiefer in den Sitz drücken und erwiderte seinen Kuss, als er ihren Mund traf.
Was soll‘s , dachte sie. Ein kleiner Abschiedskuss, mehr nicht. Ich werde ihn nie wiedersehen.
Eine salzige Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und rann über ihren Nasenrücken, während sie sich küssten. Er war nicht leidenschaftlich fordernd wie sonst, sondern zärtlich, streichelte ihre Schultern und fuhr mit den Händen durch ihr Haar, presste sie fest an sich und ließ ihre Lippen nicht los, bis sie nach Luft schnappte und versuchte, ihn von sich zu schieben.
Seine Hand glitt auf ihren Oberschenkel und strich die Haut entlang nach oben. Sie zitterte, ließ sich wieder von ihm küssen, vergaß, dass der Junge vorne saß und sie schemenhaft zumindest sehen konnte im Spiegel, vergaß, dass sie fort wollte, nach Hause, dass es nicht gut war für sie, dass sie das nicht zulassen durfte, wenn sie sich nicht selbst verletzten wollte.
Sein Kuss war zu süß, sein Duft zu sinnlich, seine Hände zu zärtlich, als dass sie noch ernsthaft an Widerstand hätte denken können. Schon war er unter ihr Kleid geglitten und streichelte ihre Scham durch den dünnen String hindurch, den sie unter dem Sommerkleid trug. Die Klimaanlage pustete kühle Luft in ihr Gesicht, sie verbarg die tränenden Augen an seiner
Weitere Kostenlose Bücher