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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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hier ein Telephon oder etwas Ähnliches?«
    Der Eingeborene hob lässig einen Arm und deutete auf die andere Seite der Eingangshalle, wo neben einer Schale mit blühenden Kakteen ein Schreibtisch stand. Auf dem Tisch sah Flachsbarth ein Sprechgerät.
    »Was muß ich tun, um eine Verbindung zu bekommen?«
    »Wenn Sie einschalten, meldet sich die Verbindungsstelle. Sie brauchen dann nur zu sagen, wen Sie sprechen wollen.«
    Flachsbarth ging zum Tisch hinüber. Im Hintergrund der Halle sah er einen zweiten Eingeborenen, der damit beschäftigt war, die überall aufgestellten Blumen zu gießen.
    Flachsbarth beugte sich über den Tisch und schaltete das Sprechgerät ein.
    »Ja?« fragte die Stimme eines Eingeborenen. Die Cradianer dehnten alle Vokale der Einheitssprache, so daß es fast wie Gesang klang, wenn sie sprachen.
    »Mein Name ist Samuel Flachsbarth«, sagte Flachsbarth. »Ich bin soeben auf Cradi angekommen. Verbinden Sie mich bitte mit dem Hotel Galactic.«
    Einen Augenblick herrschte Stille, dann fragte der Eingeborene: »Mit welchem Hotel Galactic? Auf Cradi gibt es sieben Häuser dieses Namens.«
    Flachsbarth setzte sich auf die Tischkante und nagte an seiner Unterlippe.
    »Ich habe das Hotel gekauft«, sagte er. »Wissen Sie nicht, welches der sieben Hotels den Besitzer wechselt?«
    Aus dem Gerät drang ein Knacken. Ein paar Minuten verstrichen, dann meldete sich eine menschliche Stimme.
    »Hotel Galactic.«
    »Mein Name ist Samuel Flachsbarth«, sagte Flachsbarth. »Ich habe eines der sieben Hotels gekauft, die den Namen Galactic tragen.«
    »Sie haben dieses Hotel gekauft, Sir.«
    Flachsbarth stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Sind Sie der Geschäftsführer?« fragte er.
    »Ich bin Ossie«, erwiderte der Mann.
    »Ossie?«
    »So nennt man mich, Sir.«
    »Welche Funktion haben Sie innerhalb des Hotels?«
    »Funktion? Oh, ich verstehe. Ich bin Buchhalter, Empfangschef, Barmann und Liftboy. Letzteres allerdings nur, wenn der Lift funktioniert.«
    »Warum werde ich nicht abgeholt?« fragte Flachsbarth.
    »Sie hatten nicht darum gebeten, Sir«, sagte Ossie.
    »Dann bitte ich jetzt darum«, sagte Flachsbarth erregt. »Jemand hätte doch so viel Initiative aufbringen und hierher kommen müssen. Schicken Sie einen Wagen, Ossie. Oder wollen Sie, daß ich die gesamte Strecke zu Fuß gehe? Wieviel Meilen ist das Hotel überhaupt vom Raumhafen entfernt?«
    »Dreihundert, Sir.«
    Flachsbarth schloß die Augen.
    »Schicken Sie mir einen Wagen«, sagte er.
    »Das wird nicht möglich sein, Sir«, sagte Ossie unbeeindruckt.
    »Warum nicht?«
    »Worp, das ist unser Fahrer, hat seinen freien Tag und ist in die Stadt gegangen. Außerdem ist der Wagen nicht in Ordnung.«
    »Dann bringen Sie ihn in Ordnung und holen mich ab.«
    »Das wird nicht möglich sein, Sir«, erwiderte Ossie. »Für die Hin- und Rückfahrt brauche ich zusammen vier Stunden. Ich bin jedoch nur noch zwei Stunden in diesem Hotel beschäftigt.«
    »Was?« brachte Flachsbarth hervor.
    »Als ich hörte, daß der jetzige Besitzer des Hotels, Sparr Mullock, verkauft, habe ich gekündigt«, erklärte Ossie. »Mein Arbeitsvertrag läuft in zwei Stunden ab.«
    »Ich erneuere ihn«, sagte Flachsbarth verzweifelt.
    »Ich will ihn nicht erneuern«, verkündete Ossie. »Ich verlasse zusammen mit Sparr Mullock diesen Planeten.«
    »Können Sie mir wenigstens sagen, wie ich zu meinem Hotel komme?«
    »Nehmen Sie ein Taxi«, empfahl Ossie. Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Flachsbarth stieß eine Verwünschung aus und wischte sich den Schweiß vom Gesicht. Mit derartigen Problemen hatte er nicht gerechnet. Er ging zu dem Eingeborenen im Korbsessel hinüber, der ihn ohne Interesse anblickte.
    »Ich brauche ein Taxi«, sagte Flachsbarth.
    »Ja«, sagte der Cradiner. Er ließ sich zurücksinken und schlug seine dürren Beine übereinander.
    »Ich brauche ein Taxi!« wiederholte Flachsbarth mit erhobener Stimme. »Sagen Sie mir, wie ich eines bekommen kann.«
    »Gehen Sie ins Nachbargebäude hinüber und fragen Sie nach Swango«, sagte der Eingeborene.
    Flachsbarth gab sich Mühe, seine Nervosität zu unterdrücken. Er mußte sich an die Verhältnisse auf diesem Planeten gewöhnen. Als er hinaustrat, segelten zwei handgroße Schmetterlinge vorbei. Flachsbarth beobachtete ihren taumelnden Flug und erfreute sich an ihrer Farbenpracht. Seine Stimmung hatte sich erheblich verbessert, als er durch einen Seiteneingang in das nächstgelegene Gebäude trat. Innerhalb

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