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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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des Ganges, der sich vor ihm ausbreitete, war es angenehm kühl. Von irgendwoher kam gedämpfte Musik. Flachsbarths Schritte wurden von geflochtenen Matten gedämpft.
    Der Gang mündete in eine runde Halle, in der geschnitzte Holzsäulen standen. Sie erinnerten Flachsbarth an indianische Totempfähle. An den Wänden hingen moderne Bilder, die junge Eingeborenenfrauen darstellten. Flachsbarth ging auf eine mannshohe Tür zu und öffnete sie, ohne vorher anzuklopfen.
    Er sah einen kleinen Raum vor sich, dessen Einrichtung aus einem Wandregal, einem Tisch und zwei Sesseln bestand. Unmittelbar neben dem Eingang war ein Getränkeautomat aufgestellt. In einem der Sessel kauerte ein vertrocknet aussehendes Männchen und las in einem Comic-Heft.
    »Guten Tag«, sagte Flachsbarth.
    Das Männchen blickte unwillig auf. Es trug Lederhosen mit Fransen und einen Poncho. Flachsbarth erkannte, daß er keinen Eingeborenen, sondern einen Terraner vor sich hatte.
    »Ich suche Swango«, sagte Flachsbarth. »Oder jemand anderen, der mir ein Taxi besorgen kann.«
    »Ich bin Swango«, sagte das Männchen und vertiefte sich wieder in das Heft.
    Flachsbarth ging zu ihm und drückte seine Arme nach unten.
    »Ich brauche ein Taxi«, sagte er. »Wenn Sie der Fahrer sind, müssen Sie mich zum Hotel Galactic bringen.«
    Die Falten in Swangos Gesicht vertieften sich. Er legte das Heft zur Seite, erhob sich, trat ans Fenster und blickte hinaus.
    »Abgesehen davon, daß ich solche Entfernungen nicht fahre, habe ich jetzt keinen Dienst«, sagte er.
     
    Seit einer Stunde saß Samuel Flachsbarth am Straßenrand und wartete auf ein Fahrzeug, das ihn mitnehmen konnte. Es war ihm nicht gelungen, Swango umzustimmen. Flachsbarths Drohung, eine Beschwerde einzureichen, hatte dem Alten nur ein verächtliches Grinsen entlockt.
    Flachsbarth war sicher, daß er an der Hauptstraße saß. Um so erstaunlicher erschien es ihm, daß noch kein einziges Fahrzeug vorbeigekommen war. Nur einmal war ein Gleiter in großer Höhe über Flachsbarth hinweggeflogen. Flachsbarth hatte darauf verzichtet, die Aufmerksamkeit des Piloten auf sich zu lenken, denn es war nicht damit zu rechnen, daß jemand landen würde, um einen Anhalter mitzunehmen.
    Endlich tauchte am Taleingang ein Fahrzeug auf. Flachsbarth, der sich diese Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen wollte, stellte sich mitten auf die Straße und winkte mit den Armen. Als der Wagen näherkam, begann Flachsbarth seinen Entschluß zu bereuen, denn es handelte sich um einen altersschwachen Transporter, dessen Motor explosionsartige Geräusche von sich gab. Der Fahrer hielt an und beugte seinen Oberkörper aus dem Seitenfenster. Er trug einen weißen Umhang und einen Basthut mit breiter Krempe.
    »Wohin fahren Sie?« fragte Flachsbarth.
    »Nach Wunora«, erwiderte der Fahrer.
    »Ich will zu meinem Hotel«, erklärte Flachsbarth. »Es heißt Galactic. Haben Sie schon davon gehört?«
    »Nein«, sagte der Fahrer. »Aber das macht nichts. Steigen Sie ruhig ein.«
    Flachsbarth nickte dankbar. Er ging auf die andere Seite und öffnete. Er schwang sich auf den durchgescheuerten Sitz und lehnte sich aufatmend zurück. Der Wagen ruckte an. Die Gebäude des Raumhafens blieben zurück. Der Fahrer saß mit halbgeschlossenen Augen am Steuer und summte leise vor sich hin. Neben ihm lagen eine Flasche mit einer grünlichen Flüssigkeit und ein paar Früchte. Flachsbarth warf einen sehnsüchtigen Blick darauf, wagte aber nicht, den Eingeborenen um etwas zu bitten.
    Der Wagen fuhr so langsam, daß Flachsbarth sich ausrechnen konnte, daß er mindestens fünf Stunden unterwegs sein würde. Flachsbarth blickte durch das Rückfenster und sah, daß der Transporter ein paar Dutzend Körbe voll mit den verschiedensten Früchten geladen hatte.
    »Ich sehe, Sie haben eine appetitliche Fracht«, sagte Flachsbarth zu dem Fahrer.
    Der Cradiner lächelte und warf Flachsbarth eine der Früchte zu, die neben ihm auf dem Sitz lagen. Flachsbarth fing sie dankbar auf.
    Sie erreichten das Ende des Tales. Die Straße wurde breiter und führte zwischen einem Gebirge und einem großen See hindurch. In der Mitte des Sees gab es mehrere Blumeninseln. Segelboote glitten über das Wasser. In den Gärten am Seeufer standen kleine Gebäude. Flachsbarth sah ein paar Angler, die in ruhigen Buchten auf Fischjagd waren.
    Der cradianische Fahrer widmete der Umgebung keinen Blick.
    »Sie leben auf einer wunderbaren Welt«, sagte Flachsbarth.
    »Das sagen alle«,

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