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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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der Richter war von Bord gegangen.
    Auf einer Verladebrücke traf Flachsbarth einen Farmer.
    »Sie kommen von dem Schiff dort drüben, was?« fragte der Pflanzer mit grollender Stimme. Er war ein großer breitschultriger Mann mit Hängebacken und wulstigen Lippen. Bis auf ein paar knappe Shorts trug er keine Kleidung. In seinen Brusthaaren hingen getrocknete Tabakkrümel.
    »Suchen Sie Arbeit?« fragte der Pflanzer weiter, nachdem Flachsbarth die erste Frage bejaht hatte.
    »Nein«, sagte Flachsbarth. »Ich übernehme auf Cradi ein Hotel.«
    »Ich brauche einen guten Verwalter«, sagte der Pflanzer, als hätte er Flachsbarths Antwort überhört. »Die meisten Männer scheuen davor zurück, auf Quemora zu arbeiten. Hier gibt es keine Frauen und keine Vergnügungsstätten, aber man kann in ein paar Jahren viel Geld verdienen.«
    »Ich übernehme auf Cradi ein Hotel«, wiederholte Flachsbarth.
    Der Pflanzer spuckte einen braunen Strahl Tabaksaft vor Flachsbarths Füße und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Flachsbarth konnte ihn noch Befehle brüllen hören, als er bereits wieder zur Silverbridge unterwegs war.
    Sechs Stunden, nachdem Flachsbarth an Bord gegangen war, hob die Silverbridge von der Oberfläche Quemoras ab und raste ihrem nächsten Ziel entgegen.
     
    Der Raumhafen von Cradi war so klein, daß nie mehr als ein Schiff landen konnte. Eingebettet in ein enges, aber langgezogenes Tal, lag er zwischen einem Fluß und einem Wald mit pinienähnlichen Bäumen. Die Berge, die das Tal umschlossen, waren bis zu ihren Gipfeln bewachsen. Das Tal selbst glich einem Blumenmeer. An den Hängen klebten weiße Rundhäuser wie überdimensionale Bienenkörbe.
    Das war der Anblick, der sich Samuel Flachsbarth bot, als er durch die Schleuse der Silverbridge auf die Gangway hinaustrat. Er blieb stehen und atmete tief die klare und warme Luft dieses Planeten ein. Dann blickte er sich nach allen Seiten um, und alles, was er sah, war von fast vollkommener Schönheit. Die Kontrollgebäude am Rande des Landefelds ließen die architektonische Sachlichkeit vermissen, die Flachsbarth von Quibir und Brutusk her kannte. Der Hauptkontrollturm erinnerte an eine alte Kirche, und die um ihn gruppierten Häuser mit ihren großen Fenstern und bemalten Außenwänden glichen eher Vergnügungsstätten als Verwaltungsgebäuden.
    Personal war nicht zu sehen, nur am unteren Ende der Gangway stand ein fluchendes Besatzungsmitglied der Silverbridge mit ein paar Papieren in der Hand.
    »Nun, wie gefällt Ihnen das?« fragte Nakumara, der hinter Flachsbarth aus der Schleuse gekommen war und sich nun beeilte, an seine Seite zu gelangen.
    Flachsbarth antwortete nicht. In diesem Augenblick wünschte er Nakumara weit weg.
    »Es ist wunderbar hier«, beantwortete Nakumara seine eigene Frage. »Ein Paradies.«
    »Immer dasselbe auf Cradi«, sagte der Mann am unteren Ende der Gangway. »Kein Mensch kümmert sich um gelandete Schiffe.«
    Flachsbarth blickte über den großen Platz hinweg und stellte fest, daß tatsächlich niemand zu sehen war. Er hatte erwartet, von jemand aus dem Hotel abgeholt zu werden. Wahrscheinlich wartete der Hotelangestellte, den man damit beauftragt hatte, vor den Gebäuden.
    Nakumara legte eine Hand auf Flachsbarths Schulter.
    »Wir müssen uns jetzt trennen«, sagte der Schatzsucher. »Ich hoffe jedoch, daß wir uns Wiedersehen.«
    »Wie kommen Sie an Ihr Ziel?« erkundigte sich Flachsbarth.
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, erwiderte Nakumara. »Ich habe viel Zeit. Ich marschiere über die Berge. Hier sind die Nächte so warm, daß man im Freien schlafen kann.«
    »Ich werde abgeholt«, sagte Flachsbarth. »Ich könnte Sie mitnehmen.«
    Nakumara schüttelte den Kopf und entfernte sich.
    Wie Flachsbarth insgeheim befürchtet hatte, stand auf der Straße vor dem Raumhafen kein Fahrzeug. Er machte kehrt und betrat eines der bemalten Häuser. Im Empfang traf er zum erstenmal auf einen Eingeborenen. Es war ein großes humanoides Wesen mit lederartiger Haut, spitzen Ohren und kleinen blauen Augen. Es hockte in einem korbähnlichen Sessel und döste vor sich hin.
    »Guten Tag«, sagte Flachsbarth.
    »Willkommen!« sagte der Eingeborene freundlich. »Ich wußte nicht, daß ein Schiff gelandet ist.«
    Flachsbarth blickte ihn irritiert an.
    »Mein Name ist Samuel Flachsbarth«, sagte er. »Ich soll auf Cradi ein Hotel übernehmen. Das Hotel Galactic. Wissen Sie, ob man mich erwartet?«
    »Nein«, sagte der Eingeborene.
    »Gibt es

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