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Hotel Galactic

Hotel Galactic

Titel: Hotel Galactic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz
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die Passagiere trafen.
    »Für Gespräche steht der Aufenthaltsraum zur Verfügung«, wurde ihm gesagt. »Nur im ersten Deck gibt es eine Bibliothek mit Filmsaal.«
    Flachsbarth war von Nervosität erfüllt, als er seine Kabine verließ, um zum Aufenthaltsraum zu gehen. Jetzt verwünschte er sein zurückhaltendes Verhalten. Hätte er von Anfang an seine Mahlzeiten mit den anderen eingenommen, wäre ihm die Kontaktaufnahme jetzt leichter gefallen.
    Der Aufenthaltsraum war verlassen. Flachsbarth wußte nicht, ob er enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Der Raum war zehn Meter lang und vier Meter breit. Um die runden Tische in der Mitte des Raumes waren ein paar einfache Sessel gruppiert. An einer Wand war ein Bücherregal befestigt. Die Bücher waren ausnahmslos abgegriffen, und als Flachsbarth eines davon herauszog, mußte er feststellen, daß ein paar Seiten fehlten.
    »Da werden Sie kein Glück haben«, sagte eine Stimme vom Eingang her.
    Flachsbarth wandte sich um und sah einen jungen untersetzten Mann mit einer unförmigen Nase auf sich zukommen. Der Fremde hatte dicke Augenbrauen und ein tief eingekerbtes Grübchen im Kinn. Seine Augen funkelten lustig. Seine Kleidung bestand aus einem goldfarbenen Umhang, der in Höhe der Taille leicht gerafft war. Dazu trug er dicke Strümpfe und Stulpenschuhe.
    »Die guten Bücher befinden sich in der Bibliothek des ersten Decks«, fuhr der junge Mann erklärend fort. »Aber um dort hinzukommen, müssen Sie einen guten Freund unter den Besatzungsmitgliedern haben.«
    Er blieb neben Flachsbarth stehen und ließ seinen Handrücken über eine Bücherreihe gleiten. Staub wirbelte auf. Einige Bücher fielen um.
    »Mein Name ist Hoskins Nakumara«, sagte der junge Mann. »Ich bin Schatzsucher. Mein Ziel ist der Planet Cradi.«
    Flachsbarth nannte seinen Namen. Unauffällig betrachtete er den jungen Mann von der Seite.
    Schatzsucher!
    Nakumara wollte sich wohl über ihn lustig machen.
    »Ich fliege ebenfalls nach Cradi«, sagte Flachsbarth. »Ich übernehme dort ein Hotel.«
    Nakumara wölbte die Augenbrauen und stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Ein Hotel! Da haben Sie aber Glück. Es gibt keine bessere Möglichkeit, um schnell reich zu werden. Cradi ist ein Urlaubsparadies.«
    »Wirklich?« fragte Flachsbarth erfreut.
    »Natürlich«, ereiferte sich Nakumara. »Viele Touristen bezahlen unglaubliche Preise, um einmal einen Urlaub auf Cradi verbringen zu können. Die Behörde dieses Planeten läßt jedes Jahr nur eine bestimmte Anzahl von Urlaubern zu, damit Cradi nicht überlaufen wird. Die Hotelbesitzer können die Preise sehr hoch ansetzen.«
    Flachsbarth empfand es als unhöflich, daß er sich mit Nakumara nur über das Hotel unterhielt. So brachte er die Sprache auf die Absichten des jungen Mannes.
    »Sie sind Schatzsucher«, sagte Flachsbarth. »Wonach suchen Sie?«
    Nakumaras Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck.
    »Nach allen erdenklichen Schätzen«, erwiderte er mit sanfter Stimme.
    »Haben Sie schon Schätze gehoben?« fragte Flachsbarth verwundert.
    »Noch nie«, gab Nakumara traurig zu. »Aber ich gebe nicht auf. Ich bin sicher, daß ich eines Tages einen Schatz finden werde.«
    »Aber Sie brauchen doch Geld, um von Planet zu Planet zu reisen«, sagte Flachsbarth.
    »Ja«, sagte Nakumara. »Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die meine Unternehmungen finanzieren. Wenn Sie mich in meine Kabine begleiten, zeige ich Ihnen zahlreiche alte Karten und Schriften, die über die Lage von Schätzen auf verschiedenen Planeten Aufschluß geben.«
    Flachsbarth runzelte die Stirn.
    »Glauben Sie, daß Sie auf Cradi einen Schatz entdecken können?«
    »Zumindest werde ich dort einige herrliche Tage verleben«, sagte Nakumara schmunzelnd.
    Nakumara war ein Betrüger. Er gab sogar zu, daß er ein Betrüger war.
    »Was sagen Ihre Geldgeber, wenn Sie niemals Erfolg haben?« fragte Flachsbarth.
    Nakumara zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich kehre nie zu einem Planeten zurück, wo ich Geld für eine Schatzsuche erhalten habe.«
    »Man hat Sie doch bestimmt schon bei der Polizei gemeldet. Werden Sie nicht gesucht?«
    »Offenbar nicht«, antwortete Nakumara. »Die Menschen, die meine Unternehmungen finanzieren, hoffen noch immer, daß ich eines Tages zurückkomme und ihnen Reichtum bringe.« Er ergriff Flachsbarth am Arm. »Kommen Sie mit in meine Kabine. Ich zeige Ihnen die Unterlagen über den Schatz, den ich auf Cradi zu finden

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